Suprasegmentale Erscheinungen
Suprasegmentale Erscheinungen
Prosodische Erscheinungen (lat. Supra = über, segment = Abschnitt). Es sind Klangerscheinungen, die sich in größere Klangeinheiten verbinden wie Laute, bzw. Phoneme. Im Unterschied zu den Lauten entstehen sie nicht als Grundarbeit der Artikulationsorgane, deren Ergebnis ist ein Rundständiger akustisch gestaltene Klang, aber sie sind von der Modulation und von der Ausstattung der Artikulationsstrom gegeben. Hierher gehören die Erscheinungen: 1. Zeitlich moduliert (die Quantität, die Pause, das Tempo,
der Rede, der Rhythmus)
2. Kräftig moduliert (die Betonung, der Akzent)
3. Ton – moduliert (die Melodie)
(MISTRÍK, J.: Encyklopédia jazykovedy, Bratislava 1993, Obzor, S. 428)
Tempus und Rhythmus der Sprache
Tempus der Sprache ist eine Menge von Silben (oder Worten), die in bestimmten Zeitabschnitt ausgesagt werden. Tempus der Sprache hängt von mehreren Faktoren ab – z.B. von dem Inhalt und der Form der Aussage, vom inneren Bau (z.B. dramatische Abschnitte kann man mit schnellem sprachlichem Tempus artikulieren usw.) Festreden werden mit langsamerem Tempus vorgetragen als diskussions- Vorträge. Es existiert auch individueller sprachlicher Tempus und man spricht auch vom nationalen sprachlichen Tempus.
Rhythmus der Sprache entsteht aus dem Wechsel von verschiedenen Einheiten der Sprache. Die Grundlage für den sprachlichen Rhythmus im slowakischem bildet der Wechsel von betonten und unbetonten Silben, aber auch der Wechsel von zeit und Syntax isochronischen Abschnitten. (Kráľ Á., Sabol J., Fonetika a fonológia, SPN Bratislava 1989, s. 365)
Aus der Konfiguration von betonten und unbetonten Silben entsteht ein grundlegendes, primäres rhythmisches wellen der sprachlichen Äußerung – die Bewegung von Silbe zum Takt. Den sekundären rhythmischen Strom bildet die Bewegung vom Takt zum Satz.
Takt ist keine leere Gruppe von 1….n Silben mit einer, prosodisch markanter, Silbe. Takte bilden takt- Gruppen, die sich durch Pausen gliedern.
Zur Beziehung zwischen Takt und Wort:
1. Takt ≥ Wort
2. Die Grenze des Taktes ist gleichzeitig die Grenze des Wortes
Bei den Takten unterscheidet man zwischen Typen, Varianten und Subvarianten.
Der Typ – die Menge der Silben im Takt
Die Varianz – die Stellung der betonten Silben (z.B. beim dreisilbigem Takt sind die Varianten mit der Betonung an der ersten Silbe – Daktyl, mit der Betonung an zweiter Silbe – Amfibrachius und mit der Betonung an der dritten Silbe – Anapest).
Die Subvarianz – durch die Stellung der Worte im Takt.
(Ondruš Š., Sabol J., Úvod do štúdia jazykov, SPN Bratislava 1987, S. 137)