Suprasegmentale Erscheinungen in der slovakischen Sprache
Suprasegmentale Erscheinungen in der slovakischen Sprache
Prosodische Eigenschaften werden nicht bei Vokalen, oder Konsonanten, sondern bei Silben angewendet. Im Slowakischen ist aus den prosodischen Eigenschaften des Tons, der Stärke und der Quantität eine distinktive Quantität ausgegangen.
Nach der Länge kann man im Slowakischen die Bedeutung der Wörter und der Formen unterscheiden. Zum Beispiel:
Sud-súd, muka-múka, krik-krík, mučiť-múčiť
Die Länge des Silbenträgers kann man in der slowakischen Sprache mit der langen vokalischen Phonem ausdrücken. In der slowakischen Sprache gilt für die phonologische Quantität des Silbenträgers sogenannte Morsystem.
Ein kurzer Silbenträger = 1 mora
Ein länger Silbenträger = 1+1 mora
Slowakische lange Silbe ist wirklich lang, weil sie zweimal länger als eine kurze Silbe ist.
( Paulíny, E. : Slovenská fonológia, Bratislava 1979, SPN, S. 140- 141 )
Ausser der prosodischen Eigenschaft der Quantität, existieren auch Eigenschaften, die aus dem Unterschied des Tons und der Stärke entstehen. In der gesprochene Sprache werden auch Akzent, Betonung und Intonation angewendet. Sie bezeichnen die Grenze des Wortes oder der Aussage.
( Paulíny, E. : Slovenská fonológia, Bratislava 1979, SPN, S. 144 )
Melodie, Betonung und Pause kommen in einer konkreten Sprache nicht isolliert vor, sondern sie kommen immer komplet vor. Jede Aussage hat ihre Melodie und ihre Betonung und Pausen. Zum Beispiel im Satz von Gabaj:
Eva sa premáha, aby Katkina matka nepobadala na nej mdlobu, wird das Wort beherrscht sich mit höchsten Ton ausgesprochen und bei dem Wort Ohnmacht wird die Stimme niedrig.
Bei diesen Wörtern sind auch Taktbetonungen und nach diesen Wörtern folgen Bedeutungspausen. Diese drei Elemente der Tonseite hängen zusammen.
( Mistrík, J. :Slovenská štylistika, Bratislava 1965, SPN, S. 262- 263)
Intonation ist ein Komplex von Melodie, Betonung und Pause. Intonation ist mit der Mundsprache der sprachlichen Äusserung verbunden. Der Erfolg der mundlichen Kommunikation liegt in der richtigen Intonation der Silben in der Sprache. Zum Beispiel: nicht richtige Aussprache des Konsonants r kann im Slowakischen Missverständnise verursachen. Ostrihať dohora. Ostrihať dohola.
Intonation ist eine Komplexerscheinung und besteht aus einzelnen Bestandteilen. Man unterscheidet Zeit-, Stark- und Tonmodulation des Artikulationströmes. Zeitmodulation bildet Quantität, Pause, Tempo und Rhythmus; Starkmodulation bildet Intensität der Stimme, Betonung, Akzent und Emphase; Tonmodulation bildet Melodie und Stimmregister. Die Grundfunktion der Intonationsbestandteile ist, dass sie grammatisierende Mittel sind. Intonationsmittel können die Bedeutung der Aussage ändern. Zum Beispiel Aussage: to je pekný kvietok kann einmal eine sachliche Aussage sein oder eine ironische Aussage sein. In der Mundsprache kann man nur mit der Hilfe von Akzent, Betonung, Melodie und Pause die Bedeutung der Homonymaussprachen unterscheiden.
Nicht richtige Ausnützung der Intonationsmittel kann die Bedeutung des Satzes schieben. Zum Beispiel mit der Pause ändert sich die Bedeutung des Satzes.
Snehy sa rútia v doliny/ ozrutné záveje kopia.
Snehy sa rútia v doliny ozrutné/ záveje kopia.
( Findra, J. : Štylistika, Martin 2004, Osveta, S. 57-58 )
In der Mundkommunikation dienen die Intonationsmittel zu Expresiväusserungen, sie sind Mittel für Bewertung. Mit der Diferention der Intonationsmittel können wir semantische Dichte im Text bestimmen. Ein Text, der nicht wichtig ist, realisiert sich im schnelleren Tempo.
Für die Intonation der Aussage ist die Abschliessung am wichtigsten. Intonationschluss nennt man Kadenz. Eine Kadenz kann abgeschlossen oder nicht abgeschlossen sein. Zum Beispiel diese Varianten einer Aussage:
Jeho myšlienky boli bojovným nástrojom aj v historii strany.
Jeho myšlienky boli aj v historii strany bojovným nástrojom.
Aj v historii strany boli jeho myšlienky bojovným nástrojom.
Ist die Aussage mit dem Stimmanstieg abgeschlossen spricht man über Antikadenz. Sie kann steigend oder steigend- sinkend sein.
( Mistrík, J. : Slovenská štylistika, Bratislava 1965, SPN, S. 263 )