POLYSEMIE, HOMONYMIE, SYNONYMIE, ANTONYMIE
POLYSEMIE
Polysemie entsteht durch:
1. Bedeutungsextension, d.h. der Bedeutungsumfang eines Lexems erweitert sich
2. Bedeutungsdifferenzierung, d.h. die Bedeutungen gliedern sich weiter auf
Mit der Polysemie hängt sehr eng die sog. reguläre Mehrdeutigkeit zusammen. Diese RM entsteht dann, wenn sich die Mediostrukturen, d.h. die Sememstrukturen eines Lexems von Wörtern dergleichen onomasiologischen oder funktionalen Gruppe auf gleiche Weise entfallten. Es geht z.B. um Benennungen von Pflanzen, wie z.B. „Kirsche, Pflaume“, die nicht nur Pflanze aber auch die Frische sind.
Die RM ergibt sich bei methaphorischen und methonymischen Bedeutungsverschiebungen.
1. Methaphorische Beziehungen - verlaufen auf Grundlage von Ähnlichkeiten, d.h. methaphorische Sememe haben gemeinsame Bedeutungsmerkmale, die darauf beruhen, dass ein Wort - Objekt - Verhältnis eines Bereiches auf einen anderen übertragen wird.
z.B. Fuchs = Tier, Mensch (Eigenschaft - Listig), Mantel (nicht lebendig)
2. Methonymie - die methonymischen Beziehungen, die basieren auf semantischen Verwandtschaftsbeziehungen, die Bedeutungsverschiebung verläuft auf Grundlage von Verwandtschaftsbeziehungen
ich wasche mir den Kopf - wirklich nicht Kopf, sondern die Haare
ich trinke ein Glass Wein - nicht Glass trinke ich, sondern Wein
HOMONYMIE
Bei der Homonymie geht es um lexikalische Einheiten mit gleichem Formativ. Von der Homonymie sprechen wir dann, wenn:
1) wenn sich lexikalische Einheiten in ihrer Wortart und ihrer grammatischen Formenbestand unterscheiden, z.B. Morgen - als Substantiv - gross
morgen - als Adverb - klein
2) wenn die Lexeme unterschiedliche grammatische Kategorien haben, z.B. s Genus - r Band s Band
3) wenn Lexeme unterschiedliche grammatische Merkmale haben und sind überdies etymologisch nicht verwandt die Kiefer - Mund Form - gleich
der Kiefer - Baumart (borovica)Bedeutung - unterschiedlich
4) wenn grammatische Formen sich bei heute gleicher Grundform unterscheiden, z. B. Verben, die sowohl stark als auch schwach konjugiert werden. backen
Jugend - S1 - Jugendalter gemeinsame Eigenschaft
- S2 - Gruppe von jungen Menschen Sem - jung
- S3 - Jugendlichkeit Polysemie - gem. Merkmal
Sememe - lexikalische Bedeutung eines Lexems
Polysemie ist auch durch hierarchische Einordnung charakteristisch.
Homonymie - ist durch lineare Einordnung charakteristisch
- kein gemeinsames Merkmal
SYNONYMIE
Synonyme - sinnverwandte Wörter
- Wörter mit formalem Unterschied und gleicher Bedeutung
ARTEN DER SYNONYMIE:
1. absolute (reine) Synonymie
- es geht dabei um die Identität der Sememe bei Formativverschiedenheit
kühl - kalt
2. referenzielle Identität
- das gleiche Objekt wird referiert - die Lexeme sind konkret abhängig (bezogen)
identisch Katze - Tier
3. lexikalische Synonymie
- es geht hier auch um eine referenzielle Identität, aber die Lexeme sind auch kontextfrei identisch Eltern - Mutter, Vater
4. Synonymie eines polysemen Lexems
frische Wäsche - saubere
frische Seite - neue
frischer Wind - kalter, kühler
5. Heteronyme Samstag - Sonnabend
ANTONYMIE
- Gegensätzlichkeit des Wortschatzes
- tritt dort auf, wo auf Grundlage bestimmte Kriterien, Qualitäten eingeschätzt und auf eine Null-Stufe bezogen werden - es geht meistens um komparierbare Adjektive –„ gut – schlecht“
- bei der Antonymie unterscheidet man noch die sog.
Komplementarität - diese K gilt als "entweder-oder-Beziehung" (z.B. verheiratet oder unverheiratet)
Konversivität - zwei Verben drücken die Handlung unter gegensätzlichen Sehweisen aus
„geben – nehmen“- benennen die gleiche Handlung - einmal vom Standpunkt A und das andere Mal vom Standpunkt B aus