Peter Camenzind
Peter Camenzind
Charakteristik der Hauptfigur
Die Seele der Hauptfigur entstand in kleinem Bergdorf. Die kleine Welt hatte der jungen Seele nicht viel zu bieten. Die menschliche Umwelt war sehr arm an Werten, die konnten den jungen Camenzind bereichern. Statt Menschenwelt findet er seine liebe in Bergen und der Natur, die mit der Zeit sein Hertz eroberte. In frühen Jahren war die Natur die Schule für jungen Mann. Mit der Zeit ist Peter ein Mensch geworden, der sich völlig mit der Natur identifiziert. Er verbringt grosse Teile seiner Jugend damit stundenlang in den Wäldern seines Dorfes zu Wandern. Dort fühlt er sich geborgen und wohl. Die Schönheit, Ruhe, Vollkommenheit und Frieden der Berge präsentieren für Peter die grössten Werte in seinem Leben, die seine junge Persönlichkeit formieren und wo er auch Später seine Ruhe nach verschiedenen Persönlichkeitsunglücken sucht. Die Natur ist der erste Platz, wo seine junge, unsichere Seele Ruhe, Hilfe und Antworten sucht. Die Tatsache, dass ihm die Natur statt Menschengesellschaft und Familie die Zuflucht gaben, beeinflusste sein ganzes Leben. Die Liebe zur Natur blieb seine einzige erfüllte Liebe in seinem Leben. Durch den Tod seiner Mutter verlor er eigentlich das letzte Heimatband mit der Menschengesellschaft in seinem Geburtsort, obwohl sein Vater noch viele Jahre lebte. Sie fanden nie mehr den Weg zu sich. Die jungen Jahre brachten in sein Leben eine einseitige Erziehung von Naturwerten, statt Gesellschaftswerten und Kenntnissen. Nach solcher Erziehung trat Peter durch sein Studium in die Menschenwelt.
Das Studium allein war für den jungen Man kein Problem. Erst wenn eine Frau in sein Leben trat, fangen die Probleme an. Für sein ganzes Leben und fast für alle seine Lieben gilt das Gleiche Szenario. Ihm genügt es die Frau zu sehen und zu beobachten. Er erlebt ganze Liebe in seinem Inneren, er nutzt keine Situation um seine Gefühle zur geliebten Person auszudrücken. Er ist fähig auf den höchsten Berg zu klettern um eine Blume für die geliebte Person zu kriegen, aber er verrät seine eigene Identität nicht, so dass die geliebte Person nicht mal eine Ahnung hat, dass er in sie verliebt ist. Seine Liebe bleibt so ausschliesslich platonisch. Er bleibt immer nur bei der Beobachtung, als ob für Ihn nur die Ästhetische Dimension der Liebe existierte. Dass hat dann nur ein trauriges Ende und Peter erlebt immer wieder unerfüllte Liebe, die er sehr Tief und Traurig lange zeit erlebt und trägt. Nie sieht er aber seine eigene Passivität, das Grundproblem seinen Unglück. Manchmal sieht es so aus, als ob er sich auf eine konkrete Figur fixierte, aber die Liebe in eigener imaginärer Welt erlebte. Die Trauer danach wächst aber in der realen Welt und Peter flieht von sich selbst und seinem Trauer in die Alkoholsucht. In der Realität ist er eine schwache Persönlichkeit, die unfähig ist eigene Fehler zu identifizieren. Nur einmal zeigte er seine Liebesgefühle, aber die Frau liebte bereits einen anderen Mann.
Alle diese Missglücke in seinem Leben haben Ihn ins Depressionen und Alkoholsucht geworfen. Wenn er dann ganz schwach war, suchte er seine Ruhe in der Natur. Da sehen wir auch seine Vorliebe zum Franz von Assisi, einem Vorbild, in dessen Person er eine Parallele zu eigener Person gefunden hat.
Der einzige Wert, der er in der Gesellschaft fand, war Freundschaft. Dem jungen Camenzind bedeutet eine Freundschaft, eine enge Bindung zu einer Person sehr viel. Bei seinem Freund Richard füllt er das erste Mal die Freude aus dem Leben, sie besuchen ferne Länder, überleben viel zusammen. Das ist der Punkt in seinem Leben, wo er sich Wohl füllt, wo er Glücklich ist, weil er eine Person gefunden hat, die Ihm so schätzt, wie er ist, jemanden, dem er vertrauen kann. Erfüllte Freundschaft bedeutet für Camenzind eigentlich das Einzige Eigentum in seinem Leben, die er hat. Umso schmerzlicher ist der Tod den Freunden Richard. Den Peter zerbrach die Welt der Glücklichkeit und er fällt in die wertlose Depression und kommt fast an die Grenzen seiner Persönlichkeit. Die Freundschaft selbst bleibt für Ihn nicht für alle Zeiten verloren und Peter wird durch Freundschaft zum einem Krüppel wie ein Mensch neugeboren. Wieder findet er für kurze Weile Sinn seines Lebens und alles Gute wacht in Ihm wieder aus, durch Perspektive eines Verhältnisses zu einem Behinderten. Er fühlt sich wieder wie ein Mensch. Der behinderte Freund öffnet für Ihn neue Horizonte des Lebens.
Leider hat Camenzind einen grossen Feind in seinem Leben, den Tod. Dieser unbesiegbare Gegner zieht Ihn immer wieder von den Werten menschlicher Verhältnissen und würft Peter in die Welt der Einsamkeit, Depression und Alkohol. Der dritte Tod ist für Peter die Endstation seiner Versuchen mit dem leben Klar zu kommen und die Entwicklung seiner Seele und Persönlichkeit endet im Heimatdorf.
Peter Camenzind lebte ein Leben, das immer nur an ganz bestimmte Person fixiert war, sei es ein Mädchen oder ein Freund war. Dadurch, dass er sich oft mit dem Tod eines geliebten Menschen auseinander setzen musste, kostete Peter Camezind sein Leben vollkommen anders als andere aus. In seinem Leben hat ihn der Tot seiner Mutter stark geprägt. Sofern er sich mit einer Sache überfordert fühlte, läufte er weg. Die Natur bietete ihm eine grenzenlose Freiheit ohne Probleme und Sorgen, manchmal auch einen Zufluchtsort. Er schaffte es nicht mit bzw. ganz ohne Menschen zu leben. Peter Camenzind stellte sich nicht seinen Problemen, sondern flüchtet vor ihnen aus Angst zu versagen. Aus diesem Grund verlebte er sein Leben ohne jemals geheiratet zu haben. In seinem Inneren spielte sich ein ständiger Wechsel zwischen Angst vor Zurückweisung und Mut ab. Peter Camenzind brauchte lange Zeit um über eine Liebe hinwegzukommen. Er sah also andere Frauen, die sich für ihn interessieren würden, nicht. Ich glaube, dass er sich tief in sich drinnen für diese Feigheit schämte und auch hasste. Ablegen wollte er sie vielleicht, doch dass ist leichter gesagt als getan.