Modalsystem der deutschen Sprache NJ

Modalsystem der deutschen Sprache

Modalität - die Einschätzung der Realität von der Seite des Sprechers
- oder die Ansicht des Sprechers über Realität
- oder die Realisierung des geschilderten Geschehens oder Seins
- oder eine Geltung die einer Äußerung sprachlich zu erkannt ist
- wird mit mehreren Mitteln ausgedrückt: 1.) grammatische Mitteln:
a.) Modus (Aussageweise) - Indik., Konjun., Imper.
b.) Konstruktionen der Verben „sein“ und „haben“
2.) lexikalische Mitteln: a.) Modalverben (können, dürfen, müssen, sollen, mögen, wollen)
b.) Modalpartikeln (denn, etwa, wohl, eben, halt, ja, …)
c.) Modalwörter (sicherlich, bestimmt, …)

Modalverben
- zum Gebrauch:
„können“: 1. Variante: - einer Fähigkeit (man ist fähig…, man kann…)
- einer Gelegenheit (man kann nach Deutschland fahren)
- einer ontologischen Möglichkeit
- einer Grund-Folge-Beziehung (wenn-dann: Wenn ich etwas machen kann, dann…)
2. Variante: Erlaubnis (Kannst du mit mir… => durch „dürfen“ ersetzbar)
3. Variante: Vermutung (Sie kann 30 Jahre alt sein.)
„dürfen“: 1.) Erlaubnis
2.) Berechtigung - ein Prinzip
- ein Umstand, eine Bedingung
- das Schicksal
3.) Vermutung, Annahme (im Konjunktiv)
4.) Notwendigkeit (mit Negation = es ist notwendig)
„müssen“: 1.) Notwendigkeit - einer natürlichen Kraft, Gewalt
- einem aus dem Gefühl kommenden inneren Zwang
- einem Naturgesetz oder einer schicksalhaften Bestimmung
- einer Forderung der Sitte, des Rechtes, …
- einem Zweck oder Ziel
- einem Gebot, Befehl, …
2.) Aufforderung - Willen einer anderen Person (durch „sollen“ ersetzbar)
3.) Vermutung, Annahme - Sachverhalt mit hoher Wahrscheinlichkeit
4.) „nicht brauchen“
„sollen“: 1.) Aufforderung - Auftrag, Befehl, Gebot, Vorschritt
- eine Pflicht
- eine Aufgabe, einen Zweck, einen Ziel, eine Funktion
- Hauptfunktion besteht in der mittelbaren, berichtenden Wiederholung eines Willensaktes:
- ein Sprecher teilt einem Hörer eine Aufforderung mit, die ein Dritter an den Hörer richtet
- ein Sprecher beauftragt einen Hörer, einer dritten Person eine Aufforderung mitzuteilen
2.) Aussage eines anderen – Wiedergabe, ohne die Wahrheit zu bürgen (zaručiť)
3.) Ratschlag, Empfehlung (im KII)
4.) Zukunft in der Vergangenheit – Ereignis mit schicksalhaften…
5.) Vermutung, Zweifel
6.) Bedingung (K. zusammen mit „falls“; „dass“ - im Falle dass…)
„mögen“: 1.) Wunsch - höflicher als „sollen“, „wollen“
- wenn etwas unangenehmes abgeschwächt werden soll
2.) Einräumung (zaradenie) - vor allem in Konzezivsätzen (?)
3.) Vermutung, Unsicherheit - ersetzbar durch „möglicherweise“, „wahrscheinlich“, „vermutlich“…
4.) Lust etwas zu tun
„wollen“: 1.) Wille, Absicht
2.) Behauptung – Sprecher drückt aus, dass… (Sie will reich sein.)
3.) in Konditional und Vergleichsätzen
4.) Notwendigkeit - durch „müssen“ ersetzbar (Wir müssen mehr üben.)
5.) Ausdruck der Zukunft