Linguistische Termini 7 NJ
Modus (Aussageweise) - grammatische Kategorie des Verbs, die die Einstellung des Sprechers zum Wirklichkeitswort der Aussage ausdrückt. Dieses Verhältnis kann neutral sein (Indikativ) oder Irrealität im weitesten Sinne bezeichnet (Konjunktiv).
Monem - freies Morphem
Morph - kleinste Texteinheit auf der morphologischen Ebene. Diese Einheiten sind Untersuchungsobjekt der Distributionsanalyse und werden dabei als Allomorphe bestimmter Morpheme klassifiziert
Morphem - kleinste Bedeutungstragende Einheit der Sprache. Die dem M. zugeordnete Bedeutung heißt Semem, z. B. besteht die Wortform Festlichkeiten aus den Morphemen Fest-lich-keit-en. Gewöhnlich wird zwischen grammatischen und lexikalischen M. unterschieden. Bezieht sich diese Unterscheidung auf die Abgrenzung zw. Wortbildung und Formenbildung, so stehen z. B. Endungsmorpheme (hier –en) den Stammmorphemen (Fest-lichkeit) gegenüber, wird sie mit der Unterscheidung zwischen freien und gebundenen Formen verbündet, entspricht sie der Trennung in Wurzel (Fest) einerseits und wort- oder Fonnenbildende Affixe (lich-keit-en) andererseits. Manche Forscher gebrauchen den Terminus Morphem nur im Sinne von grammatisches Morphem und bezeichnen die lexikalischen Morpheme als Semanteme
Morphologie (Formenlehre) - Teilgebiet der Grammatik, das sich mit der Erfassung und Systematisierung der Wortformen beschäftigt. Die Morphologie umfasst folgende Teile: 1. die Formenbildung - die Lehre von den Paradigmen; 2. die Lehre von den Wortarten als Klassifizierungssystem des Wortschatzes; 3. die Lehre von den Morphologischen Kategorien. Einige Forscher beziehen auch die Wortbildung in die M. ein Mundart, auch Dialekt - natürlich gewachsenen Form vorwiegend gesprochenen Sprache einer in der Regel geographisch gebundenen Sprachgemeinschaft
Nachsilbe – Suffix
Nationalsprache - eine Sprache als historisch gewachsenes Kommunikationsmittel einer Nation. Einige Forscher verstehen unter N. die Gesamtheit (celok) aller Varianten einer Sprache, d. h. eine Sprache in allen ihren Erscheinungsformen von der Mundart bis zur Hoch- oder Schriftsprache; andere beschränken den Begriff auf die Hoch- oder Schriftsprache
Niederdeutsch (Plattdeutsch) - die Mundarten im Norden der DDR und im Norden der BRD, die im Gegensatz zu den hochdeutsche, nicht oder kaum von der zweiten Lautverschiebung erfasst worden sind: Pipe, Ketel, breken gegenüber Pfeife, Kessel, brechen usw. Ursprünglich Sprache des Stammes der Sachsen, gehört das N. zur ingwväonischen Gruppe der germanischen Sprachfamilie und ist nahe verwandt mit dem Englischen und Friesischen
Nomen - Sammelbezeichnung für alle Wortarten, die deklinierbar sind: Substantiv, Adjektiv, Pronomen und Numerale
Nominativ (Nullfall) - Kasus der ide. Kasussysteme. Der N. ist der unabhängige Kasus, der casus rectus, und allen übrigen Kasus (casus obliqui) gegenübergestellt
Norm - sprachliche Gesamtheit von Regeln, die den Gebrauch der Sprache Insgesamt und in Teilbereichen (z. B. in der Aussprache, Grammatik, Lexik usw.) regeln (upravovať)
Nullmorphem - grammatisches Morphem, das sprachlich nicht ausgedrückt ist z. B. ist im Deutschen der Akk. Sg. der stark deklinierten Substantive (den Mann) endugslos
Numerale - Zahlwort
Numerus (Zahl) - gramm. Kategorie des Substantivs. In allen ide. Sprachen ist der N. mit Singular und Plural vertreten. Es gibt allerdings noch Singularia- und Pluraliatantum
Objekt (Satzergänzung) - Satzglied, das den Sachverhalt, Gegenstand oder die Person charakterisiert; Prädikatserweiterung, deren Kasus oder präpositionale Verbindung vom Verb bestimmt wird. Nach dieser Prädikat-Objekt-Bezeichnung sind zu unterscheiden: Akkusativobjekt, Dativobjekt. Genitivobjekt, Präpositionalobjekt. In der traditionellen Grammatik findet man folgende Gruppierung: direktes O. - Akk. - Objekt und indirektes O. - alle anderen Arten. Je nach der Valenz des Verbs können ein oder mehrere O. stehen: Wir trinken Tee. Er beschuldigt ihn des Diebstahls. Er schenkte ihr ein Buch.
Paradigma - Flexionsmuster, Gesamtheit von Wertformen, die sich als morphologisch und syntaktisch bestimmte Formen aus einem Lexem ableiten lassen. Die Lehre von den Paradigmen, v. a. den Deklinations- und Konjugationsschemata, bildet einen Haupbestandteil der Morphologie