Linguistische Termini 7 NJ

Lateinisch - zur italischen Gruppe der ide. Sprachfamilie gehörige Sprache, aus dem Dialekt der Landsachft Latium entstanden (erst Belege um 600 v. u. Z., als Schriftsprache etwa seit dem 3. Jh. v. u. Z. verwendet). Mit der Errichtung des römischen Imperiums wurde das L. über ganz Italien, Westeuropa und Nordafrika verbreitet und verdrängte dort existierende Sprache. Die lateinische Schriftsprache unterschied sich stark von der in den verschiedenen Gebieten des Imperiums gesprochenen Umgangsprache, dem sgn. Vugaärlatein, aus dem sich später, unter Beeinflussung durch die jeweiligen einheimischen Sprachen, die römischen Sprachen entwickelten. Das während des Mittelalters als Sprache der Verwaltung, der Justiz, der Wissenschaft und Bildung sowie in der Kirche verwendete Sprache wird als Mittellatein bezeichnet. Seit etwa 1500 spricht man von Neulatein als Gelehrtensprache, die sich wieder an das klassische L. anlehnt

Laut - kleinstes akustisch-artikulatorisches Element der gesprochenen Sprache. Als Gegenstand der Phonenem gegenübergestellt, das den Zentralbegriff der Phonologie darstellt.

Lehnwort - seiner Herkunft nach in einer Sprache fremdem Wort, das sich gemeingut (všeobecne) der Sprachegemeinschaft gehört

Leideform – Passiv

Lexem - Wort oder Wortstamm als Einheit des Wörterbuchs, als abstrakte Einheit, die der Wortform als Teil einer syntaktischen Konstruktion (eines Satzes) gegenübergestellt ist. Zum Beispiel repräsentieren die unterschiedlichen Wortformen: Haus, Hause, Häuser u. a. das gleiche L. Haus. Das L. besteht meistens aus einem Wort, häufig werden auch Wortgruppen und Wendungen, die eine begriffliche Einheit vertreten (indiomatisch sind), als L. aufgefasst: Weißes Haus (in Washington), aus dem Häuschen sein (erregt sein)

Lexik – Wortschatz

Lexikologie (Wortkunde) - Lehre vom Wortschatz einer Sprache und seiner Entwicklung. Sie umfasst die Etymologie, Wortgeschichte, Semasiologie sowie Phraseologie

Lexikographie - Abfassung von Wörterbüchern zum Zwecke der Darstellung und Beschreibung des gesamten Wortschatzes einer Sprache oder eines bestimmten Teiles (z. B. Fachwortschatz)

Lexikon - alphabetisch geordnetes Nachslagewerk, Wissensspeicher; ein- oder mehrbändig, enzyklopädisch oder für eine Einzeldisziplin

Linguistik – Sprachwissenschaft

Linguistik, komparative - Teil der L; der die Beschreibung von Sprachen durch Vergleichung vornimmt.

Linie (Behrather) - Grenzlinie zwischen dem hochdeutschen (von der zweiten Lautverschiebung erfasst) und dem niederdeutschen (von ihr nicht berührten) Sprachgebiet. Grenze zwischen der verschobenen Form machen im Süden und der unverschobenen maken im Norden. Sie verläuft nördlich von Aachen (BRD), überquert den Rhein südlich von Düsseldorf bei Berath, verläuft südlich vom Kassel und in der DDR südlich von Magdeburg nach Frankfurt/Oder

Linie (Germersheimer) - appel/apfel – Linie

Linie (Ürdinger, ik/ich – Linie) - Grenzlinie zwischen den durch die zweite Lautverschiebung verschobenen Form ich im Süden und den unverschobenen ik im Norden des Rhemlandes, die bei Ürdingen (BRD) den Rhein überquert

Maskulinum (männliches Geschlecht) - Teilkategorie des grammatischen Genus. Im Deutschen stimmt das M. bei Lebewesen meist mit dem männlichen Sexus überein: weitere Anwendungsbereiche des M. bei Lebewesen ergeben sich v. A. daraus, das M. in der assymetrischen Korrelation M.-Femminum das merkmallose Glied (prvok) bildet, also auch verwendet werden kann. Wenn beide Genera erfasst sein sollen. So sind z. B. Titel (Doktor, Professor) und einige Berufsbezeichnungen (Ingenieur) nur in der maskulinen Form möglich. Artbezeichnungen bei Tieren sind dagegen nur z. T. Maskulina (der Hund, aber das Pferd) Bei Nicht - Lebewesen ist die Zugehörigkeit zum M. nur morphologisch motiviert.

Mehrzahl – Plural