Linguistische Termini 6 NJ
Konditionalis - Modus des Verbs, der die Handlung als bedingt kennzeichnet. In vielen Sprachen (Deutsch, Russisch, Latein usw.) ist der K. keine morphologische Kategorie, d. h. er bildet keine eigenen Formeneihen, seine Bedeutung wird z. B. im Deutschen durch die Umschreibung des Konjunktivs mit würde ausgedrückt. Morphologische Kategorie ist der K. z. B. im Französisch
Kongruenz - formale Übereinstimmung zusammengehöriger Satzglieder oder Gliedteile in bestimmten grammatischen Kategorien mit Hilfe von Flexionsendungen. Die K. bezieht sich im Deutschen z. B. auf Person, Numerus, Kasus und Genus: K. zw. Subjekt und Prädikat in der Person
Konjugation - in flektierenden Sprachen Paradigmenbildung für die Wortart Verb. In der K. werden die Kategorien Person, Numerus, Tempus, Modus, Genus verbi, gegebenenfalls auch Aspekt, berücksichtigt
Konjunktion – Bindewort (spojka)
Konjunktiv (Möglichkeitsform) - Modus des Verbs, der die Unwirklichkeit im weitesten Sinne bezeichnet. Das Deutsche hat 12 Konjunktivformen zusammen, in der Umgangssprache sind Umschreibungen mit würde, sollen, wollen, mögen häufiger als die eigentlichen Konjunktivformen anzutreffen. Im Russ z. B. - durch die Präteritalform des Verbs mit der Partikel BY (on pisal by - er schriebe)
Konkreta - semantische Untergruppe der Substantive. K. bezeichnen sinnlich wahrnehmende Gegenstände (bzw. Lebewesen, Erscheinungen u. a.). Sie werden gewöhnlich in folgende Klassen eingeteilt: l. Stoffnamen, 2. Kollektiva, Sammelnamen (sie sind Singulariantentum), 3. Eigennamen, 4. Gattungsnamen (druhé meno: Saugtier, Vogel)
Konstituentenanalyse, (IC) - Analyse: syntaktisches Analyseverfahren der deskriptiven Linguistik, und zwar der strukturellen Syntax, da die schrittweise Zergliederung von Sätzen in deren niedere Einheiten - Konstituenten genannt - beinhaltet.
Kontext - sprachliche Umgebung einer linguistischen Einheit oder Situation, in der sie geäußert wird (situativer K.); sprachlicher oder außersprachlicher Gesamtzusammenhang, mit dem eine sprachliche Ein-heit (z. B. Wort oder Satz) steht
Kontrastiv (konfrontativ) – typologisch vergleichend, den synchronen Zustand verschiedener Sprachen in ihrer Gegenüberstellung erfassend (z. B. zu Zwecken der Übersetzung, des Fremdsprachenunterischts)
Koordination - Nebeneinanderstellung (Reihung) von Wörtern, Wortgruppen oder Sätzen als Redeteile gleichen syntaktischen Werts. Man unterscheidet K. innerhalb des Satzes (Wortreihe) und K. von Sätzen (Satzreihe), wobei innerhalb der letzteren zwischen K. von Hauptsätzen (Satzverbindung) und K. von Nebensätzen (Gliedsatzreihe)
Kopula (Kopulativverb) - konjugierte Form bestimmter Verben (sein, werden, bleiben, heißen, scheinen usw.), die das Subjekt mit dem Prädikatsnomen verbindet: Ilse ist fleißig. Er blleibt mein Vorbild.
Langage (Sprachfähigkeit) - Bezeichnung für langue und parole, die sich gegenseitig bedingen. Der langue wird aber der Vorrang gegeben, weil die Sprachfähigkeit bleiben kann, auch wenn die zum Hervorbringen der Sprache notwendigen Organe gestört sind. Ebenso können tote Sprachen erforscht werden
Langue (Sprache) - Sprache als System von Zeichen, die zueinander in festen Beziehungen stehen, sich gegenseitig bedinge. Die Sprache hat sozialen Charakter, sie existiert nur in einer Sprachgemeinschaft. Das Individuum muss sie lernen. Ggs. Parole
Laryngaltheorie - Hypothese über die Entstehung des ide. Vokalismus, die mit einer bestimmten Anzahl (1-8 und mehr) in fast allen ide. Sprachen geschwundener konsonantischer Elemente, Laryngale genannt, rechnet. Die L. gehört trotz vieler strittiger Fragen zu den bedeutendsten Errungenschaften der modernen Indeeuropäistik. Grundzüge der L. wurden bereits 1879 von de Saussure vorgenommen