Lauterscheinungen des Wortganzen NJ

Lauterscheinungen des Wortganzen
- ist die Position des Sprachlautes im Wort und im Redefluss
- die Sprechlaute werden nicht isoliert gesprochen – sie werden in größeren Einheiten gesprochen und
in solchen Einheiten passen sie sich ihrer Umgebung an und werden von anderen Lauten beeinflusst
- fürs Deutsche sind 5 Lauterscheinungen typisch:
1.) die Auslautverhärtung (Assimilation)
- nach Duden: „Verwandlung eines stimmhaften auslautenden Konsonanten in einen stimmlosen“
- bedeutet, dass ein stimmhafter Konsonant (b, d, g, v, z) am Ende einer Silbe/eines Wortes (Auslaut)
ohne Stimmton gesprochen ausgesprochen wird (b > p, d > t, g > k, v > f, z > s)
- dies gilt auch wenn in derselben Silbe noch weitere Konsonanten folgen
- der stimmhafte Konsonant wird „verhärtet“
- im Slowakischen: dub (b > p) spadol (s beeinflusst b) aber chlap zmizol (im Deutschen nicht)
- wenn ein stimmloser Konsonant kommt beeinflusst die vorangehende Laute
- poriadková (d > t) služba – Auslautverhärtung im Wortsinnen
- die Ableitungsilben –ig und –ng (richtig und Begabung) werden nicht auslautverhärten, weil sie
einen anderen Ausspracheregelung untergehen
- „s“ bleibt als „s“ in folgenden Positionen:
a.) Nominativ bei den Substantiven (Haus, Eis)
b.) Pluralform bei den Substantiven (Parks, Hotels)
c.) Genitiv bei den Substantiven (des Laubs, des Fisches)
d.) Superlativ (der schönste, teuerste)
e.) Bei den Verben in der 2. Person Singular Präsens und Präteritum (du arbeitest, du arbeitetest)
f.) Kontrahierte Formen vom Verb + „s“ für den Imperativ (schreib`s!)
g.) Kontrahierte Formen vom Präposition + Artikel (aufs)
h.) Fugenelement „s“ bei den Zusammensetzungen (Wirtshaus)
2.) das Zusammentreffen zweier gleichartigen Konsonanten
- treffen 2 Konsonanten derselben Artikulationsstelle im Komposita (Wahllos) oder zwischen den
Wörtern im Satzinneren (von neuen), so werden sie nur 1 Mal ausgesprochen – es kommt zur Längung
der Konsonanten (Duden spricht auch vom „langen Konsonanten“)
- hiervor unterscheiden ist aber die orthographische Doppelkonsonant in einfachen Wörtern (offen,
retten,…) – hier kommt es nicht zur Längerung
- im Slowakischen: pollitrový – zusammen ausgesprochen wie im Deutschen (keine Probleme)
3.) die Verbindung von Verschluss- (Explosive) und Reibelaut (Frikative)
- als Affrikaten bezeichnet man eine Verbindung von Verschluss- und Reibelaut die ungefähr an
derselben Artikulationsstelle gebildet werden – trotz ihrer Nähe müssen Verschluss- und Reibelaut
deutlich voneinander getrennt artikuliert werden (Pfennig, Zopf) – Problem für die Slowaken
- im Slowakischen: dz, dž – fliesend ausgesprochen
4.) die Behauchung (Aspiration) von p, t, k
- folgt der Verschlusssprengung von p, t, k eindeutlich vernehmbaren Hauch bezeichnet man
diese Lauterscheinung als Behauchung (Aspiration)
- es hängt von der Position im Wort ab und es kann die Behauchung stark, schwach oder ganz wegfallen
sein
- im Slowakischen: existiert so etwas nicht => Probleme für die Slowaken
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5.) der vokalische Neueinsatz (Vokalneueinsatz)
- bedeutet, dass der Vokal am Anfang einer betonten Silbe mit stimmlich neuen Einsatz gesprochen
wird und nicht an den vorhergehenden Laut gebunden werden darf
- die lautliche Verschlauchung eines Satzes (er│arbeitet│an& #9474;einer│Aufgabe) ist im Deutschen nicht
möglich
- wenn die Wortgrenze nicht eingehalten wird kann das Wort völlig andere Bedeutung tragen
(Bettd│ecke – falsch; andere Bedeutung, Bett│decke - richtig)
- Pronominaladverbien (darauf, darüber,…) müssen ohne Unterbrechung ausgesprochen werden
- im Slowakischen: On odchádza okolo obeda. – fliesend ausgesprochen
- nur bei den Interjektionen existiert im S. Vokalneueinsatz: Ej, ale si viviedol.