Konsolidierung der NSDAP (1925 - 1930)

Konsolidierung der NSDAP (1925 - 1930)

Nach dem gescheiterten Putsch in München änderte Hitler während seiner kurzen Haftzeit 1924 sein strategisches Konzept. Er schrieb: „Statt die Macht durch Waffengewalt zu erringen, werden wir zum Ärger der katholischen und marxistischen Abgeordneten unsere Nasen in den Reichstag stecken. Wenn es auch länger dauert, sie zu überstimmen als sie zu erschießen, so wird uns schließlich ihre eigene Verfassung den Erfolg garantieren“. Hitler ging damit vom Putschgedanken ab und zielte nun auf eine legale Machtübernahme ab. Am 27.2.1925 erfolgten die Neugründung der Partei und der Wiederaufbau der SA. Die Schutzstaffel (SS) entstand zunächst als Unterorganisation der SA, zum persönlichen Schutz Hitlers. Nach der Neugründung organisierte sich die Partei reichsweit wobei die Reichsleitung der Partei, die sich zunächst in Gaue und Ortsgruppen untergliederte, in München residierte. Gegen Ende 1925 besaß die NSDAP ca. 27000 Mitglieder, 1926 ca. 50000, 1927 ca. 72000 und 1928 etwa 100000. Während der Weltwirtschaftskrise 1929 stieg die Mitgliederzahl star - so auf 150000 und 1930 auf 400000. Während dieser Konsolidierungsphase setzte sich in der NSDAP das Führerprinzip endgültig durch. Die politische Willensbildung geschah nur noch durch Befehl der Parteiführung. Es entstand der ausgeprägte Führerkult, der propagandistisch verstärkt und genutzt wurde. Ab ab 1923 wurde innerhalb der Partei der Gruß „Heil Hitler“ üblich. Daneben verstärkte die NSDAP ihre Agitation, organisierte massenwirksame Großveranstaltungen wie die Reichsparteitage (Weimar 1926, Nürnberg 1927, 1929), steigerte ihre Attraktivität für bestimmte Kreise durch paramilitärische Attribute wie Uniformen, Marschmusik und Aufmärsche. Die Partei demonstrierte permanent Gewaltbereitschaft gegenüber politischen Gegnern, die sie auch durch aggressive Propaganda diffamierte.

5.3 Aufstieg und Machtergreifung (1930 - 1933)

Im Zuge der Weltwirtschaftskrise erfolgte der rasante Aufstieg der Partei. Bei den Reichtstagswahlen vom 20.5.1928 erreichte die NSDAP nur 2,6 Prozent der Stimmen erhalten, bei den Wahlen vom 14.9.1930 jedoch schon 18,3 Prozent und war damit zweitstärkste Fraktion nach der SPD. Am 31.7.1932 steigerte NSDAP ihr Ergebnisse auf 37,4 Prozent und wurde stärkste Partei im Reichstag. Ihre Mitgliederzahl verdoppelte sich zwischen 1930 und 1931 auf 800000. Ende 1930 war die NSDAP auch in fast allen Länderparlamenten vertreten, begünstigt durch Zweckbündnisse der NSDAP mit etablierten antirepublikanischen Kräften, wie z.B. der die Harzburger Front und der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) Alfred Hugenbergs. Die NSDAP zeigte sich nun vielen als eine bessere Alternative zum Weimarer Staat. Mit ihrer aggressiven Propaganda gelang es der NSDAP, in allen Bevölkerungsschichten Anhänger für sich zu gewinnen. Trotz des Wahlerfolges der NSDAP im Juli 1932 lehnte Hitler eine Regierungsbeteiligung ab. Er forderte er das Kanzleramt für sich selbst, dies wurde ihm jedoch von Reichspräsident Paul von Hindenburg verweigerte. Hitlers Haltung provozierte parteiinterne Querelen, u. a. mit Georg Strasser, und entfremdete viele Mitglieder und Wähler. Bei den Reichstagswahlen am 6.9.1932 verlor die Partei über vier Prozent, blieb aber stärkste Partei. Aufgrund massiven Drucks konservativer Kräfte ernannte Reichspräsident Hindenburg am 30.1.1933 Hitler zum Reichskanzler einer Koalitionsregierung aus NSDAP und DNVP.