Jazykoveda NJ 90
Interview – eine Textsorte, die die Informationen von einer Tatsache vermittelt und zugleich die Informationen von einer Person, die aufgrund der Fragen von gegebenen Ereignissen und Erscheinungen aussagt. Es handelt sich um eine Textsorte, die die asymmetrische Teilname der Kommunikanten an dem Kommunikationsakt ausnutzt und eine dialogische Form hat. Es ist aber kein einfacher Dialog, da die einzelnen Repliken so gestaltet werden, dass die Antworten eine kompakte Einheit bilden.(ein Dialog ist spontan, ein Interview ist von einer Person geführt) Man unterscheidet 5 Grundtypen von Interview.
1) klassisches Interview : beinhaltet eine getreue Reproduktion von Fragen und antworten ohne Nachträge und Kommentarsätze
2) verarbeitetes Interview: eine freie Gedankenreproduktion mittels Paraphrasierung mit der Verwendung von Zitaten und kommentierten Notizen.
3) Monologisches Interview: d. h. die Fragen fallen aus.
4) Durch die Unterredung realisiertes Interview: hier treten beide Teilnehmer des Kommunikationsaktes als gleichwertige Partner auf. (d. h. beide stellen Fragen und beantworten sie gleich- so wie Debatte)
5) Reportageinterview- d.h. die Antworten der interviewten Personen werden durch die Beschreibung der Umgebung und Situation erläutert in der das Interview stattfindet od. durch das Persönlichkeitsporträt.
Der Kommentar – repräsentiert die analytische Publizistik d. h. eine aktuelle gesellschaftliche Tatsache wird so verarbeitet, dass sie von einer Tatsache nicht nur informiert, sondern dass sie die Tatsache zugleich analysiert. Die aktuelle Tatsache wird so erläutert, analysiert und ausgewertet, dass der Autor zu der Tatsache seine eigene Stellung einnimmt, wobei seine Einstellung identisch mit der Einstellung der Redaktion seien kann, od. er kommt auf die offiziellen Ansichten anderer Persönlichkeiten zurück. Seine Feststellungen legt er mit Argumenten bei.
Makrokomposition bilden die Merkmale des Erläuterungsstilverfahren.
Mikrokomposition bildet die Informativität, Intentionalität und sie hat eine trichotomische Struktur, d. h. hat eine Anleitung, einen Kern, einen Schluss.
Als typischer Vertreter der analytischen Publizistik wird der Leitartikel angesehen, dessen thematische und funktionale Struktur dem Kommentar ähnlich ist.
Die nächste Textsorte ist eine Abhandlung od. Essay. Bei dieser Abhandlung geht es um eine subjektive Analyse einer gesellschaftlich-aktuellen Tatsache. Im Gegensatz zum Kommentar ist der thematische Kontext einer Abhandlung breiter, d. h. dass Thema einer Abhandlung ist nicht so sehr an ein konkretes Ereignis gebunden. Die Funktion einer Abhandlung besteht darin, dem Leser nicht nur die Tatsachen zu vermitteln, sondern auch die Ansicht des Autors, so wie Art und Weise seiner Suche nach den Beziehungen und Zusammenhängen wiederzugeben. Der Autor stellt die Fragen, die teilweise von ihm beantwortet werden und die teilweise der Leser selbst beantworten soll. In einer Abhandlung ist ein großes Maß an Subjektivität vorhanden. Eine Abhandlung hat auch eine kompakte trichotomische Struktur. Zu den traditionellen Ausdrucksmitteln einer Abhandlung gehören: rethorische Frage, rethorische Antwort, eine nicht beendete Aussage (meistens philosophische Texte, in den Zeitungen, nicht in den Zeitschriften. Abhandlungen sind gut zum Nachdenken)