Jazykoveda NJ 80
7. Konzessive Satzverbindung (prípustkové)
Der zweite Hauptsatz gibt eine Folge an, die im Gegensatz zu der im ersten Hauptsatz genannten Voraussetzung steht. Deshalb schließt das konzessive Verhältnis ein kausales Verhältnis (von Grund und Folge) und ein adversatives Verhältnis (des Gegensatzes von Grund und Folge) ein. Die konzessive Satzverbindung wird signalisiert (a) durch Konjunktionaladverbien (trotzdem, gleichwohl, nichtsdestoweniger, dessenungeachtet) oder (b) durch das Konjunktionaladverb zwar im 1. HS, die koordinierende Konjunktion aber am Anfang des 2. HS und fak. trotzdem im 2. HS:
(a) Es regnete in Strömen; trotzdem gingen wir spazieren.
(b) Es regnete zwar in Strömen, aber wir gingen (trotzdem) spazieren.
SUBORDINATIVE VERBINDUNG
Das Prinzip der subordinativen Verbindung wird bei der Einbettung eines Nebensatzes in einen Hauptsatz angewandt. Bei dieser Einbettung entsteht ein Satzgefüge. Auch Nebensätze untereinander können subordinativ verbunden werden, wenn ein Nebensatz in einen übergeodneten Nebensatz eingebettet wird.
Formen der Subordination im Satzgefüge
Der Nebensatz kann in den übergeordneten Hauptsatz eingebettet werden entweder mit Hilfe eines Einleitungswortes (= eingeleiteter Nebensatz) oder ohne ein solches Einleitungswort (= uneingeleiteter Nebensatz).
Eingeleiteter Nebensatz
1. Nach der Art und Form des Einleitungswortes werden folgende Arten des eingeleiteten Nebensatzes unterschieden:
(1) Subjunktionalsätze (eingeleitet durch Subjunktionen):
Er besucht uns, obwohl er krank ist. – Wir wissen nicht, ob er kommt.
(2) Sätze mit d-Wörtern (eingeleitet durch das Relativpronomen der mit seinen Formen bzw. durch Präposition + der):
Er hat das Buch gekauft, das er sich wünscht.
Er hat das Buch gekauft, auf das er so lange gewartet hat.
(3) Sätze mit w-Wörtern (eingeleitet durch Fragewörter mit relativischer oder interogativischer Funktion); dabei kann es sich handeln (a) um die Pronomina welcher und was mit ihren Formen, (b) um Adverbien, (c) um Pronominaladverbien:
A, Er hat das Buch gekauft, welches er sich wünscht.
Ich frage ihn, welches (Buch) er sich wünscht.
Er hat alles bekommen, was er sich gewünscht hat.
Wir wissen nicht, was er sich wünscht.
B, Er hat Wittenberg besucht, wo er geboren ist.
Wir fragen ihn, wo er geboren ist.
C, Er hat alles bekommen, worauf er gehofft hat.
Wir fragen ihn, worauf er wartet.
2. Nach der Art der syntaktischen Verknüpfung (Einbettung) werden folgende Arten des eingeleiteten Nebensatzes unterschieden:
(1) Subjunktionalsätze
Das Einleitungswort hat keinen Satzgliedwert und ist vor der Einbettung in keinem der beiden Teilsätze enthalten. Es tritt erst bei der Einbettung auf und signalisiert die semantische Beziehung zwischen den beiden Teilsätzen:
Er ist nicht zur Arbeit gekommen, weil er krank ist.
- Er ist nicht zur Arbeit gekommen + weil + Er ist krank.
Wir wissen nicht, ob er krank ist.
- Wir wissen nicht + ob + Er ist krank.
(2) Relativsätze
Das Relativum als Einleitungswort hat Satzgliedwert im eingebetteten Satz und setzt vor der Einbettung ein in beiden Teilsätzen identisches Element voraus. Bei der Einbettung wird dieses identische Element im eingebetteten Satz obligatorisch durch das Relativum (als Prowort) substituiert, das damit nur die Identitäsbeziehung zu dem identischen Element im übergeordneten Satz (dem so genannten Bezugswort) und nicht eine semantische Beziehung zwischen den beiden Teilsätzen signalisiert:
Er kauft das Buch, das (welches) im Schaufenster liegt.
- Er kauft das Buch. Das Buch (=das, welches) liegt im Schaufenster.
Er hat Greifswald besucht, wo er geboren ist.
- Er hat Greifswald besucht. In Greifswald (=wo) ist er geboren.
(3) Indirekte Fragesätze im syntaktischen Sinne (d. h. unabhängig davon, ob es Fragesätze im semantisch - kommunikativen Sinne sind)
Das w-Wort als Einleitungswort hat Satzgliedwert im eingebetteten Satz und ist hereits vor der Einbettung als Glied des einzubettenden Satzes vorhanden. Es bleibt bei der Einbettung als solches erhalten; es bezieht sich weder auf ein referenzidentisches Wort im übergeordneten Satz, noch signalisiert es die semantische Beziehung zwischen den beiden Teilsätzen:
Er fragt sie, wann sie kommt.
- Er fragt sie: „Wann kommst du?“
Ich weiß (nicht), wann sie kommt.
- Wann kommt sie? Ich weiß es (nicht).