Jazykoveda NJ 76
Einzelne Satzglieder: Subjekt, Prädikat, Objekt, Adverbialbestimmung,
Attribut = Satzgliedteil
Aus dem Strukturalismus hat sich entwickelt:
1. Konstituentengrammatik (Blumfield)
2. Generative Transformationsgrammatik (Chomsky)
3. Dependenzgrammatik (Abhängigkeitsgrammatik) / ( Valenzgrammatik)
(L.Tesniére)
Konstituentengrammatik bildet den Übergang zw. der Traditionellen - und
Dependenzgrammatik.
Die Struktur des Satzes kann mit Hilfe von zwei Verfahren beschrieben werden.
1. Die Konstituentengrammatik gliedert den Satz stufenweise in seine unmittelbaren
Bestandteile, Konstituenten. Der Satz wird zuerst in eine Subjektgruppe /
oder Nominalgruppe / und eine Prädikatsgruppe aufgegliedert. Diese werden auf der
nächsten Stufe der Gliederung weiter zerlegt. Der Satz "Die Arbeiter kennen die Vorteile
des Erfahrungsaustausches" kann aufgegliedert werden:
S
Subj.-Gruppe Präd.-Gruppe
die Arbeiter kennen die Vorteile des
Erfahrungsaustausches
Prädikat Objekt
kennen die Vorteile des
Erfahrungsaustausches
Kern Attribut
die Vorteile des Erfahrungsaustausches
Strukturelle Grammatik - Konstituentengrammatik
Satz VP (Verbalphrase)
NP1 (Nominalphrase) NP2 (Nominalphrase)
Verb
Determinant Nomen ADJ Nomen in Pl.
Der Linguist mag einfache Sätze
Generative Transformationsgrammatik - basiert auf Ersetzungsregel
Satz - NP1 + VP
NP1 - Determinant - Nomen 1
VP - Verb + NP2
NP2 - Adj + Nomen 2
Die Dependenzgrammatik - einzige, was zählt, ist Prädikat des Satzes, deshalb heißt
sie auch Abhängigkeitsgrammatik. Vom Verb hängt zunächst ab, wie viele Stellen im Satz noch besetzt sein müssen.
2. Die Abhängigkeitsgrammatik geht davon aus, dass jeweils ein Glied des Satzes
von einem anderen abhängig ist.
kennen
die Arbeiter die Vorteile
des Erfahrungsaustausches
In der Dependenz- bzw. Valenzgrammatik von Tesniére ist allein das Verb zentral für
den Satzbauplan, alle anderen Satzglieder hängen von ihm ab.
1. zuhören 1+(1)=2 - zweiwertiges Verb
oblig. E. fakult. E.
2. Sn, (Sd) - Subs. im Nominativ, S. im D.
3. Sn - Hum (Lebewesen) (Die Kinder hören zu.)
Sd - 1. Hum (Sie hören den Eltern zu.)
2. Act (Action) (Sie hören dem Singen zu.)
Dependenzgrammatik beschreibt die Beziehung zw. den Elementen der Sätze einer
Sprache als Abhängigkeiten (Dependenz). Kernstück der Dependenzgrammatik
bildet die sog. Valenztheorie. Sie beschreibt den Grad der Abhängigkeit (Valenz).
Das Model nach Tesniére:
Ein einzelnes Element des Satzes, das durch eine Abhängigkeitsbeziehung mit einem
anderen verbunden ist, nennt Tesniére Nucleus oder Kern; die Verbindung zw. zwei
Nuclei heißt Konnexion. Die Konnexion ist kein äußerlich sichtbarer Bestandteil des
Satzes, sondern eine innere Beziehung: erst durch die Konnexion werden die einzelnen
Teile zu einem gemeinsamen Ganzen, dem Satz. Deshalb besteht für die
Dependenzgrammatik ein Satz wie Werner schwieg nicht nur aus zwei elementen
*in der traditionellen Syntax: Subj. u Präd., sondern aus drei: Werner, schwieg und
der Konnexion, also der strukturellen Beziehung zw. den beiden Elementen.
1. schwieg
3. Konnexion - Abhängigkeit
2. Werner