Jazykoveda NJ 75

Semantische Klassen:

1. Adverbialbestimmung der Zeit (Temporaladverbien) (Wann?, wie lange?, wie
oft?…)

E. Zur Bezeichnung eines Zeitpunktes (bzw. eines Zeitabschnittes): anfangs, bald, dann, jetzt, zuletzt, gestern…
F. Zur Bezeichnung der Zeitdauer: allezeit, immer, lange, nie, noch…
G. Zur Bezeichnung der Wiederholung: jederzeit, mehrmals, manchmal…
H. Zur Bezeichnung einer Zeit, die sich auf einem anderen Zeitpunkt bezieht: indessen, inzwischen


2. Adverbialbestimmung des Grundes (Kausaladverbien) (warum?, weshalb?…)

F. Zur Bezeichnung des Grundes: also, daher, darum, deshalb, deswegen, infolgedessen…
G. Zur Bezeichnung der Bedingung: dann, sonst, andernfalls…
H. Zur Bezeichnung des nicht zureichenden Grundes: dennoch, dessen ungeachtet…
I. Zur Bezeichnung der Folge: so
J. Zur Bezeichnung des Zwecks: dazu. Darum, deshalb, deswegen…


3. Adverbialbestimmung der Art und Weise (Modaladverbien) (wie?, wie sehr?…)

F. Zur Bezeichnung der Art und Weise (der Qualität): anders, gern, so, wie… fleißig, gut,
langsam… blindlings… eilends, unversehen… derart, ebenfalls…
G. Zur Bezeichnung des Grades und Maßes: einigermaßen, größtenteils…
H. Zur Bezeichnung des Instruments und Mittels: dadurch, damit, hiermit…
I. Zur Bezeichnung der Erweiterung: auch, anders, außerdem, ebenfalls…
J. Zur Bezeichnung eines restriktiven, spezifizierenden und adversativen Verhältnisses: allerdings, dagegen, doch, eher…


4. Adverbialbestimmung des Raumes (Lokaladverbien) (wo?, wohin?, woher?…)

C. Zur Bezeichnung des Ortes oder Ruhelage: hier, da, dort , draußen, drüben…
D. Zur Bezeichnung der Richtung: hierher, daher… hierhin, dahin, dorthin…



QUELLEN:
• Helbig, Gerhard; Buscha, Joachim: Deutsche Grammatik. Langenscheidt. Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1991
• Mangold, Max u. a.: DUDEN- Die Grammatik. Dudenverlag, Mannheim 1984

Frage Nr. 20. Vergleich der traditionellen Grammatik und der Dependenzgrammatik.
Die dt. Satzbaupläne.

In der traditionellen Schulgrammatik (traditionelle Satzgliedlehre) bilden Subjekt und Prädikat eine Einheit, von der weitere syntaktische Erfordernisse abhängen. Dem Prädikat wird also die zentrale Stellung in der Syntax der traditionellen Schulgrammatik nicht zugewiesen. Jene geht bei ihren Betrachtungen nicht von den finiten Verben aus, die das restliche syntaktische Gebäude determinieren, sondern vom kleinstmöglichen Satz, dem „Satzgerüst“.
Für diese „Minimalkonstellation“ sind zwei Dinge unerlässlich: das Subjekt, das den Satzgegenstand bildet, und die Satzaussage, die vom Prädikat getroffen wird.

Bei den syntaktischen Betrachtungen zur Dependenzgrammatik wurde stets davon ausgegangen, dass das Verb in der Funktion des Prädikats als Regens des Satzes auf der höchsten Stufe in dessen Hierarchie steht, und somit gewissermaßen den „Keim“ des Satzes darstellt. Ausgehend von dieser Vorstellung wurden die Stemmata oder „Stammbäume“ skizziert.

Vergleich
Es fehlt der traditionellen Grammatik die weitere Unterscheidung der Verben, da es nicht nur transitive und intransitive Verben gibt, sondern auch Verben, die sowohl den Akkusativ als auch ein weiteres Objekt fordern, und die in der traditionellen Grammatik keiner eigenen Verbklasse zugehören - Herr K. kennt - ein Akkusativobjekt benötigt wird.
Die meisten Verben besäßen also auf Grund ihrer Valenz mehr als eine obligatorische Ergänzung. So ist beispielsweise ein Satz mit einem transitiven Verb, das folglich zweiwertig ist, ohne dessen obligatorische Akkusativ - Ergänzung ungrammatisch, und es kann von keinem Minimalkonstellation mehr gesprochen werden.

In der traditionellen (Schul-) Grammatik steht also das Verhältnis zw. Subjekt und
Verb im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit; alle anderen Satzglieder ordnen sich
diesem unter. Ein Satz besteht also aus zwei Elementen - Subjekt und Prädikat.

Traditionelle Grammatik - analysiert den Satzglied
Wortart Satzglied morph. Kategorie
Die bestimmter Artikel Subjekt des NO, Pl, Neutral
Kinder Substantiv Satzes


spielen Verb Prädikat 3. Per., Pl, Präs,
Indik., Aktiv

auf Präp. Adverbialbestimmung Dativ, Sg. Maskulin
dem bestimmter Artikel Lokal
Hof Substantiv