Jazykoveda NJ 71

SATZGLIEDER

Satzglieder sind die kleinsten in sich zusammengehörigen Elemente des Satzes (Wörter und Wortgruppen), die sich geschlossen verschieben lassen und zugleich insgesamt relativ frei ersetzbar sind.
Sie sind auf einer Ebene der Grammatik, die zwischen Wort und Satz liegt, dass zeigt die Ersatz- und Umstellprobe (Verschiebeprobe).

Peter legt das Buch auf den Tisch.
Umstellprobe: Auf den Tisch legt Peter das Buch.
Das Buch legt Peter auf den Tisch.
Ersatzprobe: Dorthin legt er es.

Ein Satzglied kann aus einem Wort oder aus mehreren Wörtern bestehen; das Satzglied kann durch verschiedene Wortklassen repräsentiert werden.

Merkmal der Satzglieder: Sie lassen sich im Hauptsatz (Aussagesatz) um das finite Verb (2. Position) herum bewegen:
Er liest gern Romane.
Gern liest er Romane.
Romane liest er gern.



Keine Satzglieder sind:
1. Alle Wörter, die sich nicht allein um das finite Verb in der 2. Position bewegen lassen (sie sind niedrigre Einheiten als Satzglieder)
A. Präpositionen
B. Partikeln
C. Sondernegationen
D. Attribute
E. Artikelwörter

2. Alle Wörter, die sich auf mindestens zwei Satzglieder beziehen:
A. Satznegationen
B. Konjunktionen
C. Interjektionen und andere Satzäquivalente (ja- nein, bitte- danke)

Prädikat
Das Prädikat ist mit der Wortart Verb verbunden. Es kann einteilig oder mehrteilig sein.
Er verdient sein Geld als Mauer.
Er hat sein Geld als Mauer verdient.

Einteiliges Prädikat- an der Prädikatsstelle steht nur das Finitum ( ,das nach Person, Numerus, Tempus und Modus geprägt ist). Das Finitum steht regulär an zweiter, erster oder letzter Stelle im einfachen Satz.
Die Hitze stört uns sehr. Stört dich die Hitze? Wie die Hitze stört!

Mehrteiliges Prädikat- Im Verbund mit dem Finitum stehen noch weitere verbale Teile, wie
die infiniten Formen oder der Verbzusatz.

Grammatischer Prädikatsteil:
Die infiniten Verbformen
Als infinite Form bezeichnet man denjenigen verbalen Teil, der in Verbindung mit dem Finitum steht, aber hinsichtlich der Person, Numerus, Tempus und Modus nicht geprägt ist. Es handelt sich um:

A. das Infinitiv
B. Partizip 2 (Partizip Perfekt)
C. Partizip 1 (Partizip Präsens)

A. Er will als Mauer arbeiten.
B. Er ist sein ganzes Leben lang mauer gewesen.
C. Das ist für sie bestimmend.

Die infinite Form bildet, wenn das Finitum den zweiten Platz besetzt hält, mit diesem zusammen eine Klammer (- die Satzklammer), in die die Satzglieder eingeschlossen sind [ausgenommen ist dabei das Glied an erster Stelle]:
Er wu[rde in diesem Jahr zu einem Besuch in Polen eing]eladen.

Am häufigsten kommt diese Form in der Verbindung eines finiten Hilfsverbs mit einem Infinitiv oder Partizip 2 zur Tempus- und Genusbildung vor.
Die hier entstehenden Formen können auch drei- oder vierteilig sein:
Er wird deshalb getadelt worden sein, weil…
Sehr häufig ist auch die Verbindung von finiten Modalverben mit dem Infinitiv:
Sie muss das nicht annehmen.

Die grammatischen Prädikatsteile sind obligatorisch, ihre Eliminierung führt entweder zu ungrammatischen Sätzen:
Er wird eine Frage stellen.
-- Er wird eine Frage

Oder zur grammatischen oder semantischen Veränderung des Satzes:
Er hat das Buch gelesen.
-- Er hat das Buch.