Jazykoveda NJ 57
W. Fleischer versteht unter Stiltyp (Stilart) den „Stil einer Textklasse“ an anderer Stelle setzt er Stiltyp mit Stilklasse gleich und begreift darunter „Verallgemeinerungen modellhaften Charakters“(Der Stiltyp ist das Potentielle, das Muster oder Modell, nach dem ein Text gestaltet werden kann)
Unter makrostilistischem Aspekt versteht man eine Stilart mit gemeinsamen Stilmerkmalen. Stiltypen sind daher stets das Resultat von stilanalytischen Textvergleichen.
 Mikrostilistik (Satzstilistik)
Der deutsche Satzbau bietet eine Vielzahl von stilrelevanten Variationsmöglichkeiten, sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht.
Es lassen sich durchschnittliche Wortzahlen für:
a. lange
b. mittellange
c. kurze Sätze festlegen.
Durchschnittsgröße deutscher Sätze in Zeitung- und Sachtexten hat 15- 20 Wörter. Kurze Sätze, z. B. Werbetexten und Boulevardblättern, liegen darunter, lange Sätze (z. B. in wissenschaftlichen Reflexionen) sind größer.
Kurze Sätze
Hier ist zwischen „einfachen Sätzen“ und „erweiterten einfachen Sätzen“ und kurzen Satzgefügen zu unterscheiden.
Sätze mittlerer Länge
Die etwa 4-7 Satzglieder und etwa 10-20 Wörter umfassen.
Lange Sätze
Etwa 7 Satzglieder und etwa 20 Wörtern, kommen vor als erweiterte einfache Sätze, als Satzglied- und Satzreihen und als Satzgefüge der verschiedensten Art.
(Na základe prednášok)
In den letzten Jahrzehnten sind mehrere neue Teildiszipli¬nen selbständig geworden.
Die TEXTLINGUISTIK beschäftigt sich mit der Untersuchung von Texten und deren Aufbauprinzipien. Zu ihrer Herausbildung trugen die Forderungen nach objektivierten und Textbedeutungsanalysen bei. Die Entstehung der Textlinguistik ist in engem Zusammenhang und in enger Wechselwirkung mit der generellen linguistischen Neuorientierung zu sehen.
Der Gegenstand der ONOMASTIK (gr. onoma – Name) sind die Eigennamen einer Sprache.
Die ANTHROPONYMIE, Personennamenforschung, untersucht die Personennamen (Vor-, Familien-, Ruf-, Spitznamen).
Die TOPONOMASTIK, Ortsnamenforschung, untersucht die Ortsnamen (Namen der Flüsse, Seen, Städte, Dörfer usw).
Die PRAGMALINGUISTIK betrachtet die Sprache im Zusammenhang mit gesellschaftlichem, kommunikativem und kooperativem Handeln. Sie versucht die Sprache als Form bzw. Voraussetzung von Handeln zu begreifen.
Die SOZIOLINGUISTIK untersucht die Bedeutung der Sprache für die Entstehung, Differenzierung und Entwicklung der Gesellschaft. Sie erforscht das Verhältnis zwischen der Sprache und den Gesellschaftsgruppen und -schichten. Dabei muss sie theoreti¬sche Ergebnisse der Soziologie nutzen.
Die PSYCHOLINGUISTIK untersucht die Frage, inwieweit Kate¬gorien der linguistischen Untersuchungen eine Entsprechung in psychischen Prozessen haben. Sie interessiert sich dafür, wie sprachliche Einheiten und Regeln durch psychische Tätigkeiten erworben und realisiert werden.
Die Psycholinguistik steht also in enger Verbindung zur Psychologie und Neurophysiologie.
Die ETHNOLINGUISTIK sieht in der Sprache einen wichtigen Bestandteil des geistigen und kulturellen Lebens des Volkes. Die Ethnolinguisten vertreten die Meinung, dass die Sprache einen be¬achtlichen Einfluss auf Weltanschauung und Verhalten der Menschen ausübt.
Die AREALLINGUISTIK (lat. area - Fläche, Raum) schreibt in der Geschichte der Sprachen und in ihrer Erforschung den räumlichen, arealen, geographischen Bedingungen eine besondere Rolle zu.
Zum Hauptanliegen dieser Teildisziplin gehört die Untersuchung der komplizierten Prozesse der gegenseitigen Beeinflussung von Sprachen auf gleichem Territorium. Dabei unterscheidet man gewöhnlich ein Substrat (die Sprache, die in dem betreffenden Gebiet vor einer anderen Sprache vorhanden war), das Superstrat (die Sprache, die die andere überlagert) und das Adstrat /zwei Schichten koexistierender Sprachen, von denen keine über eine andere herrscht).