Jazykoveda NJ 36

Der Grundbegriff der Lexikologie ist ein Lexem – ein Wort (der Tisch, das Buch). Die Lexikologie bezieht sich aber nicht nur auf die einzelnen Wörter, sondern untersucht mehrere Problemkreise:
1) Die Semasiologie – ist Wortbedeutungslehre. Sie bildet den Kern der Lexikologie. Sie untersucht die Bedeutung der Wörter und Veränderungen im Wortschatz. Sie beschäftigt sich auch mit den semantischen Beziehungen.
Die Wissenschaft von den Bedeutungen wird in der Linguistik auch Semantik genannt. (Dieser Terminus ist aber mehrdeutig. Er bezeichnet sowohl die Bedeutungsseite der Sprache als auch die Wissenschaft von der Bedeutung.)
Ein Lexem kann mehrere Bedeutungen haben. Jede dieser Bedeutungen nennen wir Semem. Die einzelnen Sememe bestehen aus den Merkmalen, Komponenten, die Seme heißen.
z.B. Das Wort „Glas“ hat folgende Bedeutungen (Sememe): Material, Trinkgefäß, optisches Gerät, Gefäßinhalt
z.B.: Glas als Material hat folgende Eigenschaften (Seme): materiell, räumlich… etc.
Die meisten Wörter besitzen mehrere Bedeutungen, sie sind Polysem.
Die Unterschiede zwischen dem Slowakischen und Deutschen sind im Bereich der Wortbildung zu finden: Für die slowakische Sprache sind Ableitungen charakteristisch. Für die deutsche Sprache sind Komposita gekennzeichnet.
Náhrobný kamen – Grabstein; domáca úloha – Hausaufgabe; nákupný dom - Einkaufshaus
2) Die Onomasiologie – ist die sog. Bezeichnungslehre. Sie antwortet auf Fragen, wie: Warum der Tisch, Tisch heißt?
3) Die Wortbildungslehre – beschäftigt sich mit dem Bau und der Bildung der Wörter. Sie studiert die Bereicherung des Wortschatzes durch die Wortbildung. Für die deutsche Sprache sind folgende Arten der Wortbildung charakteristisch: Zusammensetzung – Sprachwissenschaft, Liebesbrief,
Ableitung – Wissen+schaft, Lehr+er,
Konversion – Übergang in eine andere Wortklasse – das Gehen, dank, seitens
Wortentlehnungen – Außenseiter, aus Englischem Outsider
Für die deutsche Sprache ist vor allem Zusammensetzung typisch. Im Slowakischen entstehen die meisten Wörter durch die Ableitung.
Náhrobný kamen – Grabstein; domáca úloha – Hausaufgabe; nákupný dom - Einkaufshaus
4) Die Phraseologie – in diesen Bereich gehören feste Wendungen, Wortverbindungen. Der Gegenstand der Phraseologie ist die Untersuchung der Phraseologismen – darunter versteht man feste Einheiten aus mehreren Wörtern. Ihre Bedeutung ist idiomatisiert, d.h. übertragen und entspricht nicht den einzelnen Wortbedeutungen. Die einzelnen Wörter der Phraseologismen sind durch Synonyme nicht ersetzbar.
Er ist müde – er ist fix und fertig.
5) Die Lexikographie – beschäftigt sich mit den Wörterbüchern. (siehe unten)
6) Die Onomastik – befasst sich mit den Eigennamen
7) Die Etymologie – untersucht die Herkunft der Wörter. Anders wird sie auch historische Grammatik genannt.

Lexikographie – ist die Theorie und Praxis der Wörterbuchschreibung – steht in enger Beziehung zur Lexikologie.
Sie entwickelte sich vor allem durch die Erarbeitung von Wörterbüchern verschiedener Typen.

A. Einteilung der WB nach den Sprachträgern:
1) nach Einzelpersönlichkeiten – Goethe WB
Marx-Engels WB
2) nach der Kommunikationsgemeinschaft –
a) die ganze Nation – WB der deutschen Gegenwartsprache
Großes deutsches WB von G. Wahrig
b) das Territorium – Wortgeographie der hochdeutschen
Umgangsprachen
c) soziale Bedienungen – Deutsche Seemannsprache,
WB der Rottwelschen
B. Einleitung der WB nach Sprachstrukturen:
1) Die Untersuchung der Bedeutung
2) Die Untersuchung der Bezeichnung (warum Hund, Hund heißt und nicht Sonne)
3) Die Untersuchung der Stilistik

C. Einteilung der WB nach Entwicklungsstufen:
1) diachronische Untersuchungen (cas. rozdielnost) – der Wortschatz in seiner Entwicklung zu verschiedenen Zeitpunkten
z.B.: Etymologisches WB von Kluge
2) synchronische Untersuchung – (zeitlicher Einklang) - Entwicklung der Sprache in einer Linie, auf einer Ebene, Wortbestand innerhalb eines Zeitabschnittes
a) frühere Sprachperioden – Mittelhochdeutsches WB
von Lexer
b) Gegenwart – Großes deutsches WB von Wahrig
WB der Gegenwartsprache




Frage Nr. 10. Die deutsche Wortbildung - Konstituentenanalyse, Komposition, Derivation, Charakteristik einzelner Wortbildungsarten im Vergleich mit dem Slowakischen.