Jazykoveda NJ 19

Frageadverbien:
Zu den Adverbien gehören auch Frageadverbien (Interrogativadverbien), die die gleiche Position am Anfang des Satzes einnehmen wie andere Adverbien:

Frageadverbien: wo, wann, wie, warum, wie viel, weshalb
Dort arbeitet er.
Wo arbeitet er?

Gestern war er im Kino.
Wann war er im Kino?

Merkmale der Adverbien:
1. Sie stehen obligatorisch am Satzanfang.
2. Sie signalisieren den Fragesatz.

Wir können die Adverbien in 4 Gruppen teilen, entsprechend dem, wie sie gebraucht werden:
A. adverbial, prädikativ und attributiv gebrauchte Adverbien wie: dort, hier, da, …
z.B.: Der Student arbeitet dort.
Der Student ist dort.
Der Student dort arbeitet bei uns.

B. adverbial und attributiv gebrauchte Adverbien wie: dorthin

C. adverbial und prädikativ gebrauchte Adverbien wie: anders, ebenso, so

D. nur adverbial gebrauchte Adverbien wie: ebenfalls, einst, einmal… bald, gern, oft…


Einteilung nach Herkunft:
-einfache (ursprüngliche, reine) Adverbien: sie zerlegen sich nicht in weitere Morpheme- so, gern

-abgeleitete Adverbien: sie haben den Wortstamm und einen Suffix- einerlei, bekanntermaßen, aufwärts, beispielsweise…

-zusammengesetzte Adverbien: z.B. Substantiv + Präposition: tagsüber
Substantiv + Pronomen: jederzeit
Adverb + Präposition: hervor
Pronomen + Präposition: deswegen

Einteilung nach der Bedeutung (semantische Subklassen):

1. Temporaladverbien (wann?, wie lange?, wie oft?…)

A. Zur Bezeichnung eines Zeitpunktes (bzw. eines Zeitabschnittes): anfangs, bald, dann, jetzt, zuletzt, gestern…
B. Zur Bezeichnung der Zeitdauer: allezeit, immer, lange, nie, noch…
C. Zur Bezeichnung der Wiederholung: jederzeit, mehrmals, manchmal…
D. Zur Bezeichnung einer Zeit, die sich auf einem anderen Zeitpunkt bezieht: indessen, inzwischen

2. Kausaladverbien (warum?, weshalb?…)

A. Zur Bezeichnung des Grundes: also, daher, darum, deshalb, deswegen, infolgedessen…
B. Zur Bezeichnung der Bedingung: dann, sonst, andernfalls…
C. Zur Bezeichnung des nicht zureichenden Grundes: dennoch, dessen ungeachtet…
D. Zur Bezeichnung der Folge: so
E. Zur Bezeichnung des Zwecks: dazu. Darum, deshalb, deswegen…

3. Modaladverbien (wie?, wie sehr?…)

A. Zur Bezeichnung der Art und Weise (der Qualität): anders, gern, so, wie… fleißig, gut,
langsam… blindlings… eilends, unversehen… derart, ebenfalls…
B. Zur Bezeichnung des Grades und Maßes: einigermaßen, größtenteils…
C. Zur Bezeichnung des Instruments und Mittels: dadurch, damit, hiermit…
D. Zur Bezeichnung der Erweiterung: auch, anders, außerdem, ebenfalls…
E. Zur Bezeichnung eines restriktiven, spezifizierenden und adversativen Verhältnisses: allerdings, dagegen, doch, eher…

4. Lokaladverbien (wo?, wohin?, woher?…)

A. Zur Bezeichnung des Ortes oder Ruhelage: hier, da, dort , draußen, drüben…
B. Zur Bezeichnung der Richtung: hierher, daher… hierhin, dahin, dorthin…


Eine weitere (semantische) Subklassifizierung der Adverbien:

I. Adverbien im engeren Sinne, d.h. Adverbien, die in ihrer Bedeutung relativ autonom sind, deren Bedeutung sich nicht aus einem vorerwähnten Kontext oder aus dem gegebenen Situation ergibt: gern, bald, oft, überall, nirgends, immer, selten u. a
II. Pro-Adverbien, d.h. Adverbien, die in ihrer Bedeutung nicht autonom sind, deren Bedeutung sich vielmehr erst aus einem vorerwähnten Kontext oder aus der gegebenen Situation ergibt: dort, dann, vorher, trotzdem, deshalb, damit…