Jazykoveda NJ 12

Gruppe B3 (-DEKL, -KOMP)
Zu dieser wenig umfangreichen Gruppe gehören.
a, die von Ortsnamen abgeleiteten Herkunftsbezeichnungen auf –er:
die Leipziger Buchmesse, das Lausitzer Bergland, eine Schweizer Uhr
b, die Kardinalia auf – er:
eine hunderter Glühbirne, die achtziger Jahre

Gruppe C (-ATTRIB, +PRÄD)
Die Gruppe C umfasst Adjektive, die nur prädikativ gebraucht werden und weder deklinierbar noch komparierbar sind. Es handelt sich um Adjektive, die teils Fremdwörter sind, teils von Substantiven gebildet sind und teils in Wendungen stehen. Die Mehrzahl wird nur in der Umgangssprache oder in der Literatursprache verwendet. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Verbindungsfähigkeit (Valenz) ergeben sich verschiedene Gruppen.

a, Adjektive ohne Ergänzung:
Die Hose des Jungen ist entzwei.
Ebenso: fit, pleite, futsch.
b, Adjektive mit Akkusativobjekt:
Ich bin das Warten leid.
c, Adjektive mit Dativobjekt:
Die Frau ist dem Mann gram.
Ebenso: abhold, feind, zugetan.
d, Adjektive mit Dativobjekt und fakultativer Pronominalform es:
Dem Kind war (es) übel.
Ebenso: angst, heiß, schlecht, unwohl.
e, Adjektive mit Genitivobjekt:
Ich bin seiner Worte immer eingedenk
f, Adjektive mit Präpositionalobjekt:
Der Autofahrer war an dem Unfall schuld.
Ebenso: angetan von, gewillt zu, imstande zu.
g, Adjektive in Zwillingsformeln:
Sein Antwortbrief war kurz und bündig.
Der Vertrag ist null nichtig.

4. Komparation

Die Komparation ist das grammatische System, mit dem bei Adjektiven Gradunterschiede als Steigerungsstufen im Vergleich in morphosyntaktischer Form (im Deutschen gewöhnlich synthetisch, in wenigen Fällen auch analytisch) ausgedrückt werden können. Vier Steigerungsstufen sind zu unterscheiden:

1. Der Positiv (Grundstufe) ist die neutrale, unmarkierte Grundform des Adjektivs. Im Vergleich zweier Größen dient er zum Ausdruck der Gleichheit. Als Vergleichswörter werden so... wie verwendet: Thomas läuft so schnell wie Peter.

2. Der Komparativ ( 1. Steigerungsstufe, Höherstufe) wird mit Suffix –er gebildet und dient zum Ausdruck der Ungleichheit zweier miteinander verglichener Größen. Er wird in attributiver Stellung flektiert, in prädikativer Stellung nicht flektiert. Vergleichswort ist als:
Der ältere/ Ein älterer Bruder des Mädchens studiert.
Der Bruder ist /Die Brüder sind älter als die Schwester.

3. Der Superlativ (2. Steigerungsstufe, Höchststufe) gibt beim Vergleich mindestens dreier miteinander verglichener Größen einer den ersten Platz. Er wird mit Suffix –est (bei einsilbigen und endbetonten mehrsilbigen Adjektiven auf –d, -t, -s, -ss, -ß, -x, -z sowie auf –los und –haft ) oder mit Suffix –st gebildet:
die gesündeste Lebensweise, der älteste Einwohner, das berühmteste Bild, die heißeste Jahreszeit, das jüngste Kind, die komischste Filmszene.

In attributiver Stellung steht der Superlativ gewöhnlich in flektierter Form mit bestimmtem Artikel. In prädikativer Stellung können sowohl die flektierten Formen als auch die feste Verbindungen am + Superlativ + -en gebraucht werden (erstere dann, wenn ein Bezugssubstantiv mitgedacht wird und hinzugefügt werden kann):
Der heißeste Monat ist der Juli.
Der Monat Juli ist am heißesten.
Der Monat Juli ist der heißeste (Monat).
4. Der Elativ (auch : absoluter Superlativ) steht ohne direkten Vergleich und bezeichnet
einen sehr hohen Grad. Er stimmt in der Form mit dem Superlativ überein, ist aber im Unterschied zu diesem auch mit Nullartikel möglich. Oft hat er idiomatischen Charakter:
Gestern war das herrlichste Wetter.
Der Betrieb arbeitet mit den modernsten Maschinen.
in höchster Eile, mit (den) besten Grüßen