Heimat
Heimat
Als meine Heimat betrachte ich meine Stadt, in der ich schon seit meiner Geburt wohne. Liptovský Mikuláš ist ein gebirgiger schöner Ort mit fast 35 000 Einwohnern, der sich in Südmitte unserer Republik erstreckt. Mit seiner Fläche ist er auch für slowakische Verhältnisse klein.
Relativ oft reise ich durch die Slowakei (zum Beispiel nach Bratislava, Zvolen, Banská Bystrica, Poprad oder Prešov) und auch nach Ausland (ich war in allen mit unserer Republik zusammengrenzenden Ländern und in der Türkei, Italien und Frankreich), aber bisher habe ich nirgendwo so schőne Natur gefunden. Wenn ich durch das Fenster schaue, dann sehe ich der Berg namens Kriváň, der eigentlich als ein Symbol („als fünftes Staatssymbol“ – nach Staatswappen, -flagge, -stempel und -hymne) für unser Land beim Eintritt in der Europäischen Union dient. Abgesehen von der Wirklichkeit, dass dieser Berg so wichtig für unseres eigenes Bewusstsein in heutigem einheitlichen Europa ist, gilt er für mich einfach wie die schönste Kreation der Natur in der ganzen mir bekannter Welt. Aber nicht nur die Natur stellt mir meine Heimat dar. Ohne alle die Freunde und Bekannte, die ich hier kennen gelernt hatte, wäre der Begriff Heimat nicht vollständig interpretiert. Wenn ich nicht irgendwo in den Bergen mit meinem Fahrrad fahre, dann bin ich meistens mit meinen Freunden. Das sind die Leute, die ich vorwiegend aus meiner Kindheit kenne und mit denen ich viele gemeinsame Interessen habe. Wie schon gesagt wurde, fahre ich gerne Rad – ob allein oder mit jemandem. Radfahren trieb ich bis ungefähr meinen 15 Geburtstag nur im Sommer und sonst nur wenn der Schnee das möglich macht. Doch dank einem meinen besten Freunde habe ich mich mit Skicross und Downhill bekannt gemacht und seit dem Augenblick fahre ich auch im Winter Rad. Immer durch die Sommerferien nehmen wir unsere Fahrräder, Ausrüstung und Zelten und fahren ganz ohne Ziel irgendwohin in der Slowakei. Es ist fast eine Regel, dass wir uns dann verlaufen. Solche Reise dauert von 3 bis 5 oder 6 Tagen – das hängt davon ab wieviel Essen wir noch übrig haben. Danach kehre ich zu meiner Familie zurück. Ohne sie hätte ich eigentlich keine Heimat und meine Freunde. Die Familie ist also für mich persönlich der wichtigste Bestandteil meiner Heimat und meinen Lebens überhaupt. Alles, was ich tue und was ich bin, verdanke ich in großer Masse meiner Mutter und Großmutter und meinem Vater und Großvater.
Alle drei gefragte Leute in den Artikeln (Frank – immer nur im Dorf Nauden und viel Arbeit, nur im Winter frei, will Landwirt sein; Semra – Türkin > streng erzogen, Skinsgefahr, 2 Heimate; Martin - Hindenburg), die wir im Sprachseminar gelesen haben sagen immer irgendwo im Artikel mit einem Satz was für sie die Heimat bedeute. Heimat mit einem Satz für mich sind erstens die Familie, dann die Freunde und die wunderschöne liptauer Natur. Im Unterschied mit Frank bin ich mehr ein städtischer Mensch, also fehlen mir die Kälber (teliatka), Kühe oder Störche (bociany) überhaupt nicht. Einst habe ich aber mit ihm doch gemeinsam und das ist die nahegelegte Natur. Was Semra angeht, hier kann ich meine Meinung eigentlich nicht so sehr vergleichen, weil sie streng nach den Regeln der türkischen Religion lebt und ich kenne und begreife ihre Religion kaum. Und außerdem hat sie – wie sie konstatiert – zwei Zuhause was viel reisen bedeutet. Das Reisen, glaube ich, würde ich nicht mit meiner heutigen Situation tauschen. Martin hat es sicher mit seinem Bürgertum sehr schwer. Er ist zwar Deutsche aber – wie er sagt – hat er zu Deutschland gar keine Beziehung, weil damals als er die Schule besuchte, durfte Deutsch nicht unterrichtet werden. Währen seine Eltern ihm wie einen deutschen Staatsbürger erzogen hatten, erzog man ihm in der Schule rein polnisch. Ich habe Martins Situation so begreifen, dass er seine Heimat vor allem durch seine Freunde (Kumpels) sieht und weil er mehr Freunde in Polen hat, fühlt er sich auch dort mehr wie Zuhause.