ETYMOLOGIE

ETYMOLOGIE

Kommt aus dem griechischen - etymos - wahr, oder dann aus dem griech. Etymon - Urform, Urbedeutung.

Etymologie - Lehre von der Herkunft der Wörter, der Entwicklung ihrer Formen und Bedeutungen und ihre Verwandschaft und anderer Lexemen.
Etymologie als Sprachwissenschaft entstand im 18. Jhd.

Ziel - besteht darin, den Weg eines Wortes in der Geschichte aufzudecken und abzubilden. Das geschieht nur dann, wenn das Wort mit der Geschichte des Bezeichneten (des Begriffs) und des Bezeichnenden (Form) gesehen wird.

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Im 19. Jhd. wurde eine neue Methode entwickelt, was die Herkunft der Sprache betrifft und zwar die historisch-vergleichende Methode.
Man vermutete nach dieser Methode, dass alle indogermanischen Sprachen eine gemeinsame Ursprache oder Grundsprache hatten. Den gemeinsamen Wortschatz suchte man mit Hilfe von Wortgleichungen, Wörter miteinander verglichen.
Deutsches Wort „Mutter“ hat man mit lateinischem Wort „maten“ und griech. „Metter“ verglichen. Aber nicht immer deutet eine gemeinsame Grundform auf die gleiche Herkunft. Z.B. Entlehnungen können die Ursache fur Ahnlichkeiten sein.

Etymologie untersucht weiter das Schicksal aller Wörter, die eine gemeinsame Basis haben - Würzelmorphem. Solche Gruppen von Wörtern, die etymologisch verwandt sind, und deren Kernwort in der Gegenwartsprache noch existiert, werden als Wortfamilie benannt. Wortfamilie entsteht durch - Derivation
- Komposition
- andere Wortbildungsarten.
- fahr - Ausfahrt, uberfahren

Oft kann man die semantischen Beziehungen zwischen den Gliedern einer Wortfamilie nicht mehr feststellen, weil sich die Lexeme voneinander entfernt haben. Z.B. manche bringen „versagen“ mit „sagen“ zusammen.
Oft wird die Herkunft der Wörter falsch eingeschätzt und diese Fehl- oder Volksetymologie tritt dann auf, wenn fremdes Wortgut nicht verstanden und deshalb ähnlich klingenden deutschen Wörtern zugeordnet wird. Z.B. „Laute“ wird mit „laut“ verglichen.






SEMASIOLOGIE UND ONOMASIOLOGIE
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Bedeutungslehre Bezeichnungslehre

Onomasiologie

Ein Kind verbindet seine Empfindungen, Wahrnemungen mit den Namen der Dinge. Es fragt "wie heisst das?" (pýta sa na meno) und erwartet eine Antwort, die ihm sagt, was das Ding ist. Hier sprechen wir von der Benennug / Bezeichnung einer Sache, mit der man den Begriff erwirbt, dem die Sache zugeordnet wird.
Eine andere Frage stellen wir in konkreten Sprechakt - "was ist das?" (pýtame sa na význam) und hier erwarten wir zwar eine Auskunft über die Sache, aber sie kann nur im sprachlicher Form gegeben werden. Hier fragen wir nach der Bedeutung.

Frage: "Was ist das für ein Vogel?"
Antwort: "Papagei."

Der Antwortende hat hier die lexikalische Einheit gewählt, weil er annimmt, dass die Bedeutung den Gegenstand umfasst. Es wird hier die Benennung eines konkret gegebenen Sachverhalts gewählt. Hier sprechen wir von der sog. Nomination - von der Nutzung eines Zeichens in Redeakt.

Die Onomasiologie ist eine komplementäre Disziplin der Semasiologie. Die O untersucht das Wort von der Bedeutung (Begriff) zur Benennung und Semasiologie umgekehrt - von der Benennung zur Bedeutung.
Die O erfasst nicht nur die Beziehungen zwischen einer Sache und einem Wort für diese Sache, sondern sie fragt nach den sachbezogenen Beziehungen im Wortschatz.
Onomasiologisch geordnetes Material ist nicht nur für Wörterbucharbeit wichtig, sondern auch für vergleichende Wortschatzstudien spielt die O eine grosse Rolle, weil jede Sprache einen Sachbereich anders aufgliedert. So kommt es zur Zusammenstellung von thematischen Reihen und Sachgruppen. Unter einer thematischen Reihe versteht man Wörter, die den gleichen Sach- oder Wirklichkeitsbezug haben und ihren Sachbereich nach bestimmten Kriterien aufgliedern.
Bei einer thematischen Reihe stellt man die folgende Frage - welche Benennungen stehen zur Verfügung, um die Sache, d.h. den Bezeichnungsobjekt zu benennen?

Welche Lexeme zu einer thematischen Reihe gehören, bestimmen die Traditionen, Bedürfnisse, kultursoziale Gegebenheiten und das Interesse der Namengeber.
Z.B. thematische Reihe - Kunsthandwerk - und welche Lexeme...

Ob das Lexem Gartenswerk zu der thematischen Reihe Kunsthandwerk gehört, das hängt von den Bedürfnissen, Traditionen oder Namengeber ab.
Die thematischen Reihen sind veränderlich, da sich die Beziehungen zwischen den Elementen verändern können.

Die O nähert sich der Nominationstheorie, d.h. sie fragt nach den Beziehungen für einen Bezeichnungsobjekt, z. B. welche Benennungen gibt es im Deutschen zur Bezeichnung von Institutionen zur Heilbehandlung.
Die O fragt weiter nach den sachlich und komunikativ bedingten Zusammenhängen im Wortschatz, nach Bezeichnungsgruppen, nach thematischen Reichen und Feldern und entwickelt die Konzeption fur sachlich - begriflich geordnete Wörterbücher.

Semasiologie

Semasiologie kommt aus dem griech. Sema, semion - zeichnen das, was fur etwas anderes steht = Zeichnen.

S untersucht das Wort von der Benennung zur Bedeutung - welche Bedeutung (Semantik) ein Wort im System, in einem bestimmten Kontext oder in einer konkreter Situation hat und in welchen Merkmalen die Bedeutungen zweier oder mehrerer Wörter ubereinstimmen oder in welchen sie sich unterscheiden.

z.B. Kapelle - Orchester
Sem - musikalisches Ansamble
Grosse - unterschiedlich