Drei Kameraden
Handlung
3.1 Hauptfiguren: Robert Lohkamp
Gottfried Lenz: „Gottfried Lenz stand im Rahmen, lang, mager, mit strohblonder Mähne und einer Nase, die für einen ganz andern Mann gepasst hätte.“ (Remarque, 1963, S. 25)
Otto Köster: „Er war früher unser Schulkamerad und unser Kompanieführer gewesen; dann Flugzeugführer, später eine Zeitlang Student, dann Rennfahrer, - und schließlich hatte er die Bude hier gekauft. “ (Remarque, 1963, S. 25)
Pat Holmann: „Es hatte den Mantel ausgezogen und trug darunter ein graues englisches Kostüm. Ihr Haar war braun und seidig und im Lampenlicht einen bernsteinfarbenen Schimmer. Das Gesicht war schmal und blass, aber die großen Augen gaben ihm eine fast leidenschaftliche Kraft.“ (Remarque, 1963, S. 34)
Nebenfiguren: Valentin Hauser, Alfons, Jupp u. a.
Der Ich- Erzähler Robby Lohkamp lebt nach dem 1. Weltkrieg in Berlin. Die Stadt ist geprägt von den goldenen 20er Jahren einerseits, mit viel Lebensfreude und einem Sinn für das Amüsement, und von der Inflation, Armut und politischem Chaos andererseits. Robby ist zur Zeit seiner Erzählung dreißig Jahre alt und gehört somit zur verlorenen Generation. Schon mit achtzehn Jahren wurde er Rekrut und ein Jahr später stand er mitten im brutalen und unmenschlichen Kriegsgeschehen. Diese Zeit hat seine Jugend zerstört und ihn wertlos und unbrauchbar für die Nachkriegszeit gemacht. Er gibt jedoch nicht auf und versucht seine Krise, die prototypisch für die gesamte Generation ist, individuell zu lösen. Seinen verlorenen Posten im Krieg ersetzt er durch seine Vorstellung nun Soldat in der Armee des Lebens zu sein. Sein Schicksal teilt er mit den beiden ehemaligen Kriegskameraden Lenz und Köster. Gemeinsam eröffnen sie eine Auto-Reparatur-Werkstatt. Zunächst läuft diese sehr erfolgreich, später muss sie jedoch wegen mangelnder Kundschaft geschlossen werden. Auch im Privaten gehen die drei Freunde durch dick und dünn und versuchen die Fronterlebnisse, bei denen es um das nackte Überleben ging, gemeinsam zu besiegen. Ihre neue Lebenseinstellung nach dem Krieg und insbesondere der Alkohol hilft ihnen dabei. Die Bar wird zum wichtigen Lebensmittelpunkt, und der Rum hilft ihnen die traurige Realität zu durchbrechen. „Lenz füllte die Gläser. Prost, Kinder! Weil wir leben! Weil wir atmen! Weil wir das Leben so stark empfinden, dass wir nichts mehr damit anzufangen wissen!“ (Remarque, 1963, S. 354)
Doch dann lernt Robby die Offizierstochter Pat kennen, und ihre Liebe gestaltet sich trotz der schlechten Verhältnisse und der vielen elendig dahinlebenden Menschen in ihrer Umgebung positiv. Ihre Liebe ist intensiv und schon bald wird Pat in den Kreis der drei Kameraden aufgenommen. Robby und Pat sind sich schnell einig, dass ihre Liebe das einzig sinnvolle, wahre und große in ihrem Leben ist. Sie trösten einander hinweg über die Sinnlosigkeit und die Vergänglichkeit des Lebens und stimmen darin überein, dass sie die Welt anders geschaffen. Das Gefühl der Vergänglichkeit und des Sterbenmüssens äußert sich besonders stark in der Ermordung von Lenz. Der politische Mord, begangen durch eine SA-Bande, zieht Rache nach sich. Die verbleibenden Kameraden töten die Mörder und Mitarbeiter des bedrohlichen Systems und sorgen selbst für eine angemessene Todesfeier für ihren Freund. Doch auch die großartige und starke Liebe zwischen Robby und Pat soll nicht von langer Dauer sein, denn Pat kämpft bereits gegen den Tod. Durch einen Blutsturz und Erstickungsanfälle kündigt sich ihr naher Tod an. „Sie sah mich eine Zeitlang an. Wenn man so liegt, denkt man über manches nach. Und vieles kommt einem sonderbar vor, was man sonst gar nicht beachtet. Weißt du, was ich jetzt nicht mehr verstehen kann? Dass man sich so liebt wie wir und dass trotzdem einer stirbt.“ (Remarque, 1963, S. 441)
Sie verstirbt zur Trauer von Robby und lässt ihn in einem offenen Ende traurig und leer zurück. „Ich konnte nichts tun, als leer dasitzen und sie ansehen. Dann kam der Morgen, und sie war es nicht mehr.“ (Remarque, 1963, S. 449)