Die westdeutsche Literatur (BRD Literatur nach 1945, Periodisierung) NJ
Literatur nach dem Jahr 1945
Im Jahre 1947 fand der 1. Schriftstellerkongress in Berlin statt, es war eine gesamtdeutsche Veranstaltung.
Da sprach Johannes R. Becher. Er beschwor die Einheit der deutschen Literatur, die in Zonen grenzen und
in unterschiedliche Gesellschaftssysteme hinweg bestehen sollte.
Johannes R. Becher hat Selbstmord begonnen. Er hat als Expressionist angefangen, nach dem Kriege
war er der Kulturminister der DDR. Er wurde aber von der Seite der DDR außer Kraft gesetzt – als Walter Ulbricht
im J. 1956 2 Thesen von der deutschen Literatur formulierte.
Die Kontakte zwischen BRD-Literatur und DDR Literatur waren keine (Abgrenzung). Nach der Wende
(1989) entdeckte man im Westen die DDR Literatur wieder. Sie war populär, modern, brachte etwas Neues. In
der BRD war die Literatur der DDR verboten.
Die westdeutsche Literatur (BRD Literatur)
Die Periodisierung ist schwierig. Es fehlt uns der Abstand, es kommen immer mehr Impulse hier.
Die Periodisierung Jahrzehnten - Kriterium ist das Verhalten der Literatur gegenüber der Politik:
1.) erste Nachkriegsjahre 1945 (Entstehung der 2 deutschen Staaten) bis 1949
- Aufbruchsstimmung und das Hoffen auf etwas Besseres
- Träger der Zukunftshoffnung waren die jungen Menschen
- an dieser Stimmung nahmen die jungen Männer aus dem Krieg teil (sie waren aber enttäuscht)
- Zeit der politisierten Literatur
2.) die 50-er Jahre
- Wirtschaftswunder, Marschallplan, Wiederaufbau Deutschlands, Ost-West Konflikt, kalter Krieg - in der
Gesellschaft war viel los, diese Themen spielen keine Rolle in der Literatur.
- Literatur ist nicht politisiert, Autoren haben sich um die Literatur bemüht, die über „der Wirklichkeit“
steht.
- die nationalsozialistische Vergangenheit wird vom öffentlichen (gesell.) Bewusstsein verdrängt, man setzt
sich damit nicht einander (es kam also zu keiner Auseinandersetzung mit dem Faschismus)
- am Ende der 50-er Jahre ist dieser Aufbau beendet
3.) die 60-er Jahre
a.) Anfang der 60-er Jahre:
- Literatur wird kritisch (auch zur Vergangenheit, Nationalsozialismus und zu damaliger Politik)
- es kommt zu einer an Fakten orientierten kritischen Aufarbeitung der NS-en Vergangenheit
- Politisierung hat sich am stärksten ausgeprägt (USA Krieg in Vietnam, Hippies, Protestbewegungen
in der ganzen Welt)
- in der BRD herrschte die Legitimationskrise und es wurde eine außerparlamentarische Opposition
gegründet
- ganze so genannte bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft wurde in Frage gestellt
b.) Ende der 60-er Jahren:
- Studentenrevolten, die Literatur ist radikalisiert (als Waffe in politischen Kampf eingesetzt)
- für diese Zeit ist politische Lyrik und dokumentarische Literatur typisch
- Polarisierung der Gesellschaft, Studentenrevolte 1961 gescheitert
- es kommt zu einem Funktionswandel in der Literatur.
4.) die 70-er Jahren
- subjektive Aussage ist wichtig, Individuum gewinnt an der Bedeutung
- bezeichnet als neue Subjektivität (Sensibilität)
- das ICH ist wichtig, aber es gibt keine totale Entpolitisierung
- die Frauenliteratur ist nicht unpolitisch (!)
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- die Politik kann, muss aber nicht, Platz in der Literatur haben
5.) die 80-er Jahre
- erschöpft
- Begriff der Postmoderne: eigentlich totaler Pluralismus (niemand weiß genau, was es ist)
- man macht Montagen von verschiedenen Stilen, Stoffen (alte, neue)
- wichtig ist der prinzipielle Pluralismus