Deutsche Literatur 83
Paul Celan
Sein bekanntestes Gedicht ist Todesfuge.
Themen: Erlebnis des Krieges, die Vernichtung der Juden (reimlose Langzeile mit melancholischer Stimmung).
Ingeborg Bachmann
Ihr erster Gedichtsband ist Die gestundete Zeit.
In Gedichten ist von Abschied, Aufbruch und Fluch die Rede. Es handelt sich Nachkriegszeiten. „Es kommen härtere Tage“ – Prognose oder Warnung. Die Nazizeit, der II. Weltkrieg waren nicht das Schlechteste. Die schwierigste Zeit kommt erst jetzt.
 50-er Jahre
1954 entstand die „W i e n e r G r u p p e“ – das waren experimentierende Sprachautoren.
- die Autoren komme mit der konkreten Poesie und protestieren gegen das restaurative und kulturelle Klima
- sie knüpfen an die Moderne, Futurismus, Dadaismus und brechen die Normen der Tradition
- es geht um die Reduktion des Materials auf die einfachsten Elemente
Gerhard Rühm
Verkürzte die Sprache auf die für das Verständnis wichtigsten Wörter.
Hans Carl Artmann
Verbindet auf eine ganz neue Art den Wiener Dialekt mit der Lust am Experimentieren mit der Sprache.
Ernst Jandel
Gedichtsbände: Laut und Luise
Sprachgedichte
Der gelbe Hund
 60-er Jahre
Es entstand ein neues Kulturzentrum in Graz „F o r u m S t a d p a r k“ – Grazer Gruppe
Die Grazer Gruppe ist eine lockere Gruppe der Autoren.
Ziel: Literarisch und kulturell rückständige Klima in Graz zu bekämpfen.
Sie wollte parteipolitisch, ideologisch nicht verbunden sein und bemühte sich um den Anschluss auf die moderne Szene.
1960 gibt sie die Zeitschrift Manuskripte heraus.
S p r e c h s t ü c k e:
Peter Handke: Publikumsbeschimpfung (1966)
Dieses Stück ohne Handlung, ohne Szenenbilder ist ein S p r e c h s t ü c k, die die Sprache zum Inhalt macht. Es ist ein Versuch auf dem Theater Wirklichkeit durch die Sprache zurückzugewinnen. Die Beschimpfung des Publikums ist ein Angriff auf die Institution des Theaters, das den Zuchauer in der Rolle des passiven Konsumenten belässt. Die Bühne wird zu einem künstlichen „Sprach- und Sprechraum“.
Peter Handke: Kaspar (1968)
Sprechstück, zeigt wie „jemand durch Sprechen zum Sprechen gebracht werden kann. Das Stück könnte auch Sprechfolterung heißen.“
 70-er Jahre
Die 70-er Jahre standen in Zeichen der neuen Innerlichkeit.
A u t o b i o g r a p h i e n wurden vor allem geschrieben.
Thomas Bernhard: Die Ursache (1975)
Der Keller (1976)
Der Atem (1978)
- stellen Österreich negativ dar, sie sind die Salzburger Autobiographien Bernhards
Elias Canetti: Die gerettete Zunge
Augenspiel
Die Fackel im Ohr
- Autobiographien. Beschrieb die Kindheit in Bulgarien, England, Wien und Zürich. Berichtet vom frühen Tod des Vaters und vom Verhalten der Mutter, die dem Sohn den weg in die Weltliteratur wies.
Peter Handke: Der kurze Brief zum langen Abschied (1972)
Wunschloses Unglück (1972)
- beide Erzählungen sind autobiographisch geprägt.
D r a m a
Es entstanden auch die sozialkritischen Dramen.
Peter Turrini – beschäftigt sich mit dem Zerfall
Thomas Bernhard: Macht der Gewohnheit (1974)
- es geht um die Absurdität der Machtstrukturen, die ein ganz normaler Zustand sind.