Deutsche Literatur 81
Heiner Müller: „Lohndrücker“
1959 fand in Bitterfeld eine Konferenz statt – Bitterfelder Konferenz. Walter Ulbricht legte eine kulturpolitische Aufgabe fest – Literatur mit künstlerischen Mittel des Sozialismus zu schaffen. Ziel: einerseits sollen die Autoren mit der Arbeitswelt in Berührung kommen, andererseits sollen die Talente auch künstlerisch ausgebildet werden.
Die schreibenden Autoren sollen die Entstehung der Arbeiterliteratur garantieren,
sog. Bitterfelder Weg.
Die deutsche Spaltung in deutschen Romanen stellen die Autoren vor wie:
Uwe Johnson: „Mutmaßungen über Jacob“
Christa Wolf: „Der geteilte Himmel“ – (Ost-West Problematik)
DDR-Literatur in den 70er Jahren
-es kam zur Entspannung in der Politik.
- die Beziehungen zwischen DDR und BRD haben sich verbessert.
- DDR wurde als selbständiger Staat anerkannt.
1971 fand der 8-te Parteitag statt, der die Ära Ulbricht beendete und sein Nachfolger war Erich Honecker. Er verpflichtete sich die größeren Spielräume in der Literatur und im Theater zu geben. Die Literatur sollte wirklichkeitsnahe und volksverbunden sein.
Die Autoren verlangten eine offene Diskussion - das kommt zum Ausdruck bei „Die neuen Leiden des jungen Werther“ von Ulrich Plenzdorf. Es geht um den Versuch das Werk von Goethe zu ironisieren. Er verletzt die literarisch-ästhetischen Tabus der DDR (er benutzt Jargon).
Im Kontext einer Aufarbeitung des Vergangenen entstand „Kindheitsmuster“ (1976) von Christa Wolf. Sie setzte sich mit der Frage der Generation, die in dem Dritten reich gelebt hat, auseinander. Weiter gehört hier Hermann Kant mit seinem Werk „Der Aufenthalt“.
Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und die Schuldfrage stehen im Mittelpunkt.
Seit Ende der 60-er Jahre und Anfang der 70-er Jahre werden auch die sozialen und psychischen Probleme des Emanzipationsprozesses thematisiert. Es formierte sich die Frauenbewegung.
In den Werken kommen Vorstellungen über eine Geschlechtsrollenverständnis oder Frauen und ihre Beziehungen zu den Männern zum Ausdruck.
Feministische Literatur repräsentiert: Maxie Wander: „Guten Morgen, du Schöne“
Verena Stefan: „Häutungen“
Elfriede Jelinek: „Klavierspielerin“
Christa Wolf: „Kassandra“ (Hinweis auf die
Bedrohung der Welt)
70-er Jahre sind volle Hoffnung auf eine liberale Kulturpolitik.
1976 – Ausbürgerung rief die große Welle der Intellektuellen in der DDR. Es führte zur gewaltigen Ausreise. Viele Künstler reisten in den Westen um dort zu bleiben, oder sie erhielten die Emigrationsgenehmigung. Die gebliebenen Autoren verzichten auf direkte Bearbeitung der Gegenwart. Sie wandten sich dem Mythos zu.
Diesen Weg wählt auch Peter Hacks: „Adam und Eva“ (dramatische Adaptation der
Biblischen Geschichte)
Heiner Müller: „Philoktetes“ (antike Tragödie).