Deutsche Literatur 80
Dokumentarisches Theater
- im weiterem Sinne des Wortes gehört hier auch das Werk von Günter Grass – Die Plebejer. Ein deutsches Trauerspiel (1966) – im Hintergrund – Ereignisse von 17. Juni 1953 – Aufstand in Berlin (in der DDR), ein wirtschaftlicher Streit der berliner Arbeiter. Grass hat diese Ereignisse verarbeitet. Er sagte: „es war eine deutsche, also gescheiterte Revolution“
(die Deutschen sind nicht fähig, eine Revolution zu führen)
Neben dem dokumentarischen Theater Ende der 60-er Jahre – das sog. Neue Volksstück (nach 1933 verboten).
Volksstück – keine lange Tradition in der Geschichte
- populär in der Zeit der Weimarer Republik – Edeön von Horvath.
- Ende 60-er Jahre fangen 2 unbekannte Schauspieler an, die Szene für die Bühne zu schreiben: Martin Sperr und Franz Xaver Kroetz
Die Sprache ist dialektgefärbt, kaum literarisiert. Spielort und Personen stehen in der Traditionen der Volksstücke.
Martin Sperr (1944) – eine Trilogie: Jagdszenen aus Niederbayern (1966)
Landshuter Erzählungen (1967)
Münchner Freiheit (1971)
- im bäuerlich-kleinbürgerlichen Millieau gespielt, auch die Werke von Kroetz
70-er Jahre
- paralell zu Prosa und Lyrik wird auch Drama der 70-er Jahre
- Darstellung des Persönlichen, Individuellen, der menschlichen Beziehungen
Botho Strauß (1944) – Stück: Bekannte Gesichter, gemischte Gefühle (1974) – die Darstellung des Spießertums (oft bei Strauß)
Frage Nr. 23. Die Entwicklung der DDR-Literatur.
(Literatur und Politik – Aufstand 1953 – Brecht; Christa Wolf, Jurek Becker;
Lyrikwelle – Volker Braun, Wolf Biermann, Sarah Kirsch, Ulrich Plenzdorf,
Christoph Hein)
DDR-Literatur (50-60er Jahre)
Gründung der DDR – 1949
- nach der Gründung der DDR sah sich SED an ihrer Führung.
- sie sah sich berechtigt auf Basis Marxismus, Leninismus.
1954 entstand Ministerium für Kultur – Kulturministerium (Johannes Berghart).
- es wurde zusammen mit antifaschistischer Exilliteratur (Werke von A. Seghers, A. Zweig, B. Brecht) die Kunst unterstützt, die an das große deutsche Erbe anknüpft (Werke von Goethe, Schiller, Büchner, Heyne).
- es wurde sog. experimentale Literatur abgelehnt (Franz Kafka).
Aufstand 1953 – Unterdrückung der Arbeiter
B. Brecht lebte damals in Ostberlin. Er identifizierte sich nicht mit offizieller Politik. Nach dieser Unterdrückung zog er sich zurück. Er warnte vor Gefahr des Faschismus, des Krieges, vor bürokratischer Staatsmacht. Es herrschten resignative und melancholische Töne.
Auf der 2-ten Parteikonferenz beschloss die SED den Aufbau des Sozialismus und verpflichtete Autoren zur Beschreibung dieses sozialistischen Aufbaus. Es ging um den Aufbau der Industrie auf dem Lande (Aufbau des Romans, Darstellung der Arbeitswelt).
In diesem Aufbau ging es meistens um den Aufbau eines Industriewerkes. Im Zentrum steht ein Held im Konflikt, er hat Gegenspieler, er überwindet alle Hindernisse, er gilt als Vorbild für Menschen und zeigt dem Leser, was er tun muss um soziale Ideale zu erreichen.
Vertreter der Aufbauromane (Bauerromane) der 50er Jahre:
Erwin Strittmatter: „Tinko“, „Ole Bienkopp“
Vertreter der Agrodrama und Produktionsstücke: