Deutsche Literatur 77
3. Rückkehr zur Literatur
- ist wichtig auch für die Entstehung der BRD Literatur als solche. Sein Schaffen korespondiert mit der Entwicklung der Literatur in der BRD.
70-er Jahre sind wichtige Jahre.
Seine Werke:
Zeitmontagen, historische Konstalationen, die Verbindung von der lit. Fiktion und dokumentarische Literatur.
Er bleibt skeptischer Aufklärer:
Seine Werke: Mausoleum, 37 Balladen aus der Geschichte des Vorschrits (1975) – lyrische Zyklen.
Der Untergang der Titanik (1978)
Theaterstücke:
Der Menschfeind. Nach dem französischen Destroher. (1979)
Der Menschenfreund (1984) – ein Didero-stück, hier widmete er sich der Essaystik.
Mausoleum – Essayistik
- zeigt die Dialektik des geschichtlichen Fortschrittes, Geschichtsprozess von Mittelalter bis Gegenwart.
- dargestellt wird der Stellvertreter im Patriat historischer Persönlichkeiten. Darstellung der ambivalenten Wirklichkeit
- jede Persönlichkeit ist einer Geschichte gewidmet.
Der Untergang der Titanik – ist ein Poem mit epischen Zügen (es hat Handlung). Es ist ein Bild der Katastrophe aber wir haben hier 3 Zeitdimensionen, sind ineinander gezogen:
1. Untergang der Titanik (1912)
2. E – s Kubaerfahrungen von 1969
3. Entstehung des Buches im Jahre 1917 im Berlin.
E. findet hier Paralellen zw. Titanik und Kuba.
Dann war E. Als Publizist tätig, dazu Herausgeber einer Reihe (edicia) Die andere Bibliothek. Hier wurden die Werke veröffentlicht (von Autoren), die wenig betrachtet und vergessen waren. Dann wurden die Bücher hoch geschätzt und teuer nach der Veröffentlichung.
Ende 60-er – Anfang 70-er Jahre
- kommt eine neue Generation zum Wort – eine Nachkriegsgeneration – die jüngeren Autoren. Lyrik bekommt neue Funktionen:
- die Vollkommennheit der ästhetischen Form tritt immer mehr zurück – Metrum, Rheim, Strophenform sind nicht immer mehr so wichtig.
Es ändern sich die Themen – sie stammen aus dem Alltag.
Es werden die Erfahrungen einzelner Menschen ausgedrückt – die Gedichte werden also „privater“. (Lyrik war immer irgendwie subjektiv).
Es sieht man in der Liebeslyrik – Rückzug ins Private. Es war eine Reaktion auf die Politisierung der Literatur. Diese Lyrik ist nicht nur Politisierung, sie richtet sich auch gegen die Nachkriegslyrik als solche – z. B. Günter Eich.
Diese Nachkriegslyrik war für den Leser durch ihre Metaphorik und Verküzungen immer schwerer verständlich und am Ende nur noch eine Angelegenheit für Spezialisten.
Programm dieser Nachkriegslyrik:
- alles hat Platz im Gedicht (auch das Banale) und ist mitteilungswert. (weil es sind authentische Erfahrungen)
Das lyrische Subjekt beschreibt, wie es die Welt in seinem Alltag erlebt. Bei der Arbeit, alleine oder in Beziehungen – egal wo.
Statt Schriften und Symbolen verwendeten die Lyriker die Umgangssprache.
Das lyrische Subjekt nimmt die Umwelt wahr. Es geht um das Festhalten der verschiedenen Wahrnehmungen.
Es entsteht ein „Bild“, ähnlich zu einer Postkartenansicht.
Das neue in der Lyrik ist auch die Tatsache, dass die Alltagslyrik das Politische nicht ausschliesst. Es gibt kein entweder – oder. (entweder Politik oder das Private). Die Lyrik ist privat. Wenn die Politik Platz in diesen Erfahrungen hat, mischt sich in die Lyrik ein, aber die Lyrik ist nicht politisiert. Für diese Lyrik gibt es die Bezeichnungen „Neue Subjektivität“ (auch Neue Sensibilität)