Deutsche Literatur 73

70-er Jahre

- Hinwendung zum Individuum, man befasst sich näher mit dem Individuum, was ein
Individuum spürt, fühlt.
- Es kommt nicht zu einer Entpolitisierung, keine prog. Polit.
- als neue Subjektivität, neue Sensibilität bezeichnet
- es entsteht auch die Frauenbewegung (Anregung) (v. a. in Deutschland) „neue Art von Texten“ – artikulieren Frauenerfahrungen
- in der Geschichte – große Autoren – Männer. Die Frauen wollten autonome Frauenliteratur gegenüber der von Männer beherrschte Literatur schreiben
- Frauenliteratur – alles was eine Frau schreibt, muss nicht Frauenliteratur sein
- Es sind spezifische Texte
- sie schreiben das, worüber die Männer nicht schreiben, oder schreiben nicht können.
- es geht um private, intime Themen – die Probleme der Frau in der Gesellschaft (Unterdrückung)
- in Frage wird die traditionelle Stelle der Frau in der Literatur gestellt:
1. Frau als Mutter
2. Frau als eine verführerische Frau
- diese 2 traditionellen Rollen der Frau werden in der Literatur in Frage gestellt.

Karin Struck (1947)
Romane: Klassenliebe (1973)
Die Mutter (1975)
- die Romane thematisieren Wahrnehmungen aus der Perspektive der Frau und Mutter, deren Selbstwertgefühl zerstört ist. Solche Frauen finden wir immer in der Frauenliteratur.
Erzählungen:
Trennung (1978) – eine dauerhafte Mann-Frau-Beziehung und die Sehnsucht nach Geborgenheit der Beziehung. Die Hauptfigur heißt Anna, sie lebt mit einem drogensüchtigen Jürgen. Es ist ihr Sinn des Lebens – ihm zu helfen. Sie wird verfolgt von den Erinnerungen an die wahre Liebe und deren Verlust werden zu fixen Idee – es geht um Hans. Hans – Frauenheld, wollte ein Kind von Anna. Als sie schwanger wurde, hat er sie verlassen. Sie kann ihn nicht vergessen, sowie auch die Abtreibung. Sie sucht Vergessen im Alkohol. Offenes Ende – wir wissen nicht, ob Anna sich von der Fixierung auf Hans befreit.
Anachronismus – veraltete W., überholt.
Diese Figur passt nicht 100%-ig in die Frauenliteratur – sie kümmert sich um den Mann, kann die Abtreibung nicht vergessen. Die Abtreibung bleibt für sie ein Symbol des Verlassens. Frauenliteratur – thematisiert echte Probleme der Frauen. Bild des Mannes – Hans ist dominierend – Ausbeuter (Eroberer), Jürgen ist ein Schwächling.


Gisela Elsner (1937 – 1992)
Roman: Abseits (1982) – es geht um die Stellung einer Frau in der Gesellschaft. Die Protagonistin ist Lilo Besslein, die Autorin schildert gesellschaftskritisch und realistisch ihren Abstieg. Lilo – verheiratet, hat eine kleine Tochter, langweilt sich, hat ihren Beruf wegen der Tochter abgegeben. Nach vielen fehlgeschlagenen Versuchen, ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben, endet sie ihr Leben mit einem Selbstmord.


DDR: Frauenliteratur

Christa Wolf
- „Kindheitsmuster“ – sie setzt sich mit der Frage der Generation, die in dem Dritten Reich gelebt hat, geworden ist (wie sie heute ist), auseinander.
- es geht um das autobiographische Schreiben; wird als Aufklärung der faschistischen Vergangenheit aus eigener Sicht begründet
- 3. Erzählebenen:
1. Alltag in Deutschland während der Nazizeit
- der Alltag bestimmt das Kindheitsmuster
2. Die Autorin unterbricht die Handlung und nimmt die Stellung aus der gegenwärtigen Erfahrung auf
- sie spricht mit sich selbst
3. Die Reise in ihren Heimatort – sie vermittelt ihrer Tochter das Persönlich- Erlebte
- Die Tochter stellt die Nachfolger der Generation dar.

Der geteilte Himmel: sie beschreibt die Trennung eines Liebespaares, die nach der Trennung Deutschlands stattfindet.

- seit Ende der 60-er Jahre werden auch die sozialen und psychischen Probleme des Emanzipationsprozesses thematisiert.
- in den Werken kommen Vorstellungen über das Geschlechtsrollenverständnis auf
- Frauen und ihre Beziehung zu den Männern.