Deutsche Literatur 59

Thomas Mann – Typ des bürgerlichen Schriftstellers. Bekannt ist sein Werk: „ Betrachtungen eines Unpolitischen“ / 1918 / - er hatte in diesem Werk ein konservativ – reaktionäres Weltbild entfaltet. Gehört zu den antifaschistischen Schriftsteller.
„ 55 Radiosendungen nach Deutschland“ / 1940 –1945 /

Feuchtwanger – „ Exil“ – Schlüsselroman / 1940 / - in diesem Roman hat er die Situation in Frankreich, wo sich die meisten geflohenen Schriftsteller bis Kriegsausbruch aufhielten, beschrieben.

Zu dieser Zeit waren die Verdienstmöglichkeiten beschränkt. Ein Teil der exilierten Autoren hatte noch eine Zeitlang Einkünfte aus Veröffentlichungen in Deutschland. Einige konnten das Geld auch durch Veröffentlichungen in Exilverlagen oder in der Exilpresse, durch Übersetzungen, Lesungen, Vorträge oder Vortragsreisen verdienen. Ein Großteil der Autoren war mangels Arbeitserlaubnis auf Unterstützung von außen angewiesen oder von Hilfsorganisationen, die sich in den Asylländern gebildet hatten. Die Autoren waren verunsichert, dass sie in den meisten der gewählten Asylländer nur vorübergehend eine Aufenthaltsgenehmigung erhielten. Diejenigen, die nach Ősterreich und in die Tschechoslowakei geflohen waren, mussten nach dem Anschluss / 1938 / bzw. nach dem Einmarsch / 1939 / erneut die Flucht ergreifen, nach dem Kriegsausbruch 1939 mussten sie vor den faschistischen Truppen aus Belgien, Dänemark, Frankreich und den Niederlanden fliehen. Nicht allen ist die Fluch auch gelungen. Wie schwer es war, ein Ausreisevisum und ein Schiff nach Übersee zu bekommen, geht aus Anna Seghers Roman „ Transit“ / 1944 / hervor.
Zu dieser Zeit wurden mehrere Exilzeitschriften herausgegeben. Zwischen 1933 –1945 erschienen weit über 400 Exilzeitschriften. Zu den bedeutesten Exilzeitschriften gehörten die mit der Volksfrontbewegung verbundenen Zeitschriften „ Die Neue Weltbühne“, die von Tucholsky und Ossietzky in der Weimarer Republik herausgegebene „ Weltbühne“ fortführte, die von Klaus Mann herausgegebene „ Sammlung“, die von Anna Seghers, Oskar Maria Graf, Wieland Herzfelde und Jan Petersen hrg. „ Neuen Deutschen Blätter“ und das von Brecht, Feuchtwanger und Bredel hrg. und in Moskau erschienene „ Wort“.
Diese Zeitschriften waren parteilich im Sinne des Antifaschismus, Herausgeber und Mitarbeiter verstanden ihre publizistische Arbeit als Form des politischen Kampfes. Eine andere Form, direkt auf die deutsche Bevölkerung einzuwirken, stellen die über den Rundfunk verbreiteten Reden von antifaschistischen Schriftstellern dar.
1934 – begann der gemeinsame Kampf gegen den Faschismus, als Johannes R. Becher in einer programmatischen Rede auf dem Allunionskongreß der Sowjetschriftsteller in Moskau die im Exil lebenden Autoren aufforderte, ein bereits antifaschistisches Bündnis zu bilden.
H. Mann wurde zur Zentralfigur der sich ab 1935 entwickelten Volksfrontbewegung. Er gewann im Kontext der Volksfrontbewegung eine klare Erkenntnis des Zusammenhangs zwischen Faschismus und Kapitalismus einerseits und zwischen Faschismus und Zweitem Weltkrieg anderseits.

Die literarischen Gattungen, die zu dieser Zeit geschrieben wurden waren der historische Roman, also Prosa, aber die Lyrik spielte eine große Rolle. Das politische Gedicht, d.h. das Gedicht, das ursprünglich politisch gemeint war und dem antifaschistischen Kampf dienen sollte, stellt einen Gegentypus zum Naturgedicht der „ Inneren Emigration“ dar, das nur mittelbar eine politische Funktion erfüllen konnte.
Die Exilautoren knüpfen nicht nur an den historischen Roman der Weimarer Republik an, sondern sie entwickeln auch den traditionellen Gesellschafts- und Zeitroman im Sinne der antifachistischen Zielsetzung schöpferisch weiter. Zu nennen sind hier vor allem Romane „ Abschied“ /1940/ von Becher, „ Die Väter“ / 1943/ von Bredel, „ Adel im Untergang“ /1944/ von Renn, „ Pardon wird nicht gegeben“/ 1935/ und die „ November 1918 – Trilogie“ / entst.1937/40, ersch.1948/50/ von Döblin. Anna Seghers „ Das siebte Kreuz“ „ Transit“.