Deutsche Literatur 58

INTERPRETATION
Im Roman wird die eigentliche Handlung von der Rahmenerzählung umschlossen. Er gliedert sich in sieben Kapitel mit Unterkapiteln. Der Rahmen enthält die in der Handlung aufgelösten Erinnerungen eines Häftlings des KZ Westhofen. Diese Erinnerungen nehmen den Schluss des Romans vorweg, die sieben Platanen werden gefällt. Im Hauptteil wird von der Flucht der sieben Häftlinge berichtet, die an sieben Tagen stattfindet und mit dem Freibleiben des siebten Kreuzes endet. Rückblenden, Dialogen und innere Monologe bilden wesentliche Bestandteile des Romans. Die Unterkapitel geben dem Leser Einblick in das vielseitige Leben der beteiligten Personen. Georg Heisler ist die zentrale Gestalt, die alles zusammenhält. Szenen werden oft mitten in der Handlung abgebrochen um die Spannung des Lesers zu halten. Jeder Romanabschnitt beginnt mit dem Namen der Person , die jetzt im Mittelpunkt steht. Aber keines der Kapitel wie auch der Unterkapitel ist ausschließlich einer Person bestimmt, die Handlung ist immer wechselnd und springt von einem Ort und einer Person zu nächsten.
SYMBOLE
Es kommen hier zwei sehr bedeutungsvolle Metaphern vor: die Zahl sieben und das Kreuz. Die Zahl /sieben/ und die Metapher / Kreuz / geben versteckte Hinweise auf den Inhalt des Buches. Die Zahl sieben wird ständig benutzt, sieben Flüchtlinge fliehen aus dem KZ Westhofen, sieben Tage lang dauert die Flucht. Sieben Kreuze werden errichtet. Der Roman ist in sieben Kapitel strukturiert. Der Roman beginnt und endet damit, dass das siebte Kreuz leer bleibt.


LITERATUR DES EXILS UND DER INNEREN EMIGRATION
Am 10. Mai 1933, ein Vierteljahr nach Hitlers Machtergreifung, wurden in der Reichshauptstadt Berlin und in vielen anderen deutschen Universitätsstädten Bücher deutscher Autoren verbrannt, weil sie als „ schädlich“ für das deutsche Volk galten. Für zahlreiche deutsche zunächst vor allem für die jüdischen Autoren, bestand in Deutschland eine unmittelbare Lebensgefahr. Viele von ihnen verließen das Land. Sie hielten sich zunächst in europäischen Ländern / Frankreich, die Schweiz, Skandinavien, Sowjetunion/.Als 1939 der II. Weltkrieg ausbrach, spielten sich dramatische Schicksale ab, bis es den Schriftstellern gelang, ein Visum und eine Schiffskarte für die Flucht nach Nord- oder Südamerika zu bekommen. Die persönlichen Umstände der Schriftsteller waren zu unterschiedlich, die einzige Gemeinsamkeit war die kompromisslose Ablehnung Hitlers und des Nationalsozialismus.
Die Machtübernahme Hitlers traf die deutschen Schriftsteller fast unvorbereitet. Diejenigen, die sich den neuen Bedingungen für die Literatur nicht unterwerfen wollten, gab es die Prager Exilzeitschrift: „ Neue Deutsche Blätter“, bereits 1933 / September / wurden 3 Möglichkeiten festgestellt.
1. man kann in Deutschland bleiben und den Faschismus angreifen
2. man kann anonym für die Illegale Literatur im Lande und für die antifaschistische Presse im Ausland arbeiten
3. man kann schließlich über die Grenze gehen und vom Ausland her zu den Deutschen sprechen

Sehr viele Autoren waren oft über Nacht gezwungen, aus Deutschland zu flüchten. Die gesamte literarische Intelligenz habe das Land verlassen. Tatsächlich blieb der größte Teil in Deutschland. Es waren Schriftsteller, die mit dem Faschismus sympathisierten, oder versuchten, das Psychische und Moralische in der „ Inneren Emigration“ zu überleben. Ein kleiner Teil ging in die Illegalität und unterstützte mit literarischen Arbeiten den politischen Wiederstand gegen die Nationalsozialisten.
Die Literatur, die in Deutschland während des Faschismus geschrieben wurde, weist einen großen Spielraum auf. Die Literatur des Exils kann keineswegs mit der antifaschistischer Literatur gleichgesetzt werden. Sie zeigen sich z.B. in der gemeinsamen Bevorzugung bestimmter literarischen Gattungen / der historische Roman, das Sonett /. Man kann aber vor allem Unterschiede zwischen diesen zwei Literaturrichtungen sehen. Die Arbeitsbedingungen für die da Heimgebliebenen unterscheiden sich grundlegend von denen für die der Emigranten.
Bereits wenige Tage nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurden Notverordnungen verlassen, durch die durch die Presse, Versammlungs – und Demonstrationsfreiheit eingeschränkt wurden. Zeitungen, Zeitschriften, die sich dem Neuen nicht einfügten, wurden kurzerhand verboten, die übrigen wurden durch Drohungen , Entlassungen, Verhaftungen und wirtschaftlichen Sanktionen zur Anfassung gezwungen.
Zu den Exilierten gehörten vor allem : Politiker, Künstler, Schriftsteller und Publizisten. Man unterscheidet Exilanten / Auswanderern / und Exilierten / Ausgestoßenen /.