Deutsche Literatur 55
b) Seine literarische Tätigkeit
Erich Maria Remarque wurde vor allem mit seinem Weltkriegsroman Im Westen nichts Neues (1929), der zunächst in der Vossischen Zeitung abgedruckt worden war. Hier zeichnete er aus der Perspektive des 19-jährigen Soldaten Paul Bäumer in klarer, bisweilen stark verkürzter Syntax ein drastisches Bild des Kämpfens und Leidens junger Frontsoldaten und stellte zugleich die Ideale vom Heldentod „auf dem Feld der Ehre” bloß. Der Roman wurde in mehr als dreißig Sprachen übersetzt und dreimal verfilmt; seinen Autor machte er berühmt und finanziell unabhängig. Eine Fortsetzung verfasste Remarque unter dem Titel Der Weg zurück (1931), in dem er die Heimkehr der Kriegsversehrten ins Nachkriegsdeutschland schilderte.
Zu seinen weiteren, gegen Krieg und Faschismus gerichteten Werken zählen u. a. Liebe Deinen Nächsten (1941), Der Funke Leben (1952), Zeit zu leben und Zeit zu sterben (1954), Die letzte Station (1956), Der Himmel kennt keine Günstlinge (1961), Die Nacht von Lissabon (1962) und Schatten im Paradies (posthum 1971).
c) Werk Im Westen nichts Neues
Es geht um den gegen Krieg gerichteten Roman. Ort der Handlung ist deutsch-französischer Front und Zeit, in der sich die Handlung abspielt, ist der erste Weltkrieg und umfasst ungefähr 2 Jahre. Der Roman besteht aus 12 Kapiteln, der Erzähler ist Paul Bäumer, der zugleich die Hauptfigur ist. Zu den weiteren Figuren, die im Werk auftreten gehören auch seine Kameraden aus der Schule – Albert Kropp, Müller, Leer. Sie sind zusammen aus einer Klasse in den Krieg gegangen. Alle waren 19-Jährige.
Andere Figuren: Tjaden, Haie Westhus, Detering, Katcinsky – der Kat genannt wurde.
Die Handlung bilden die Beschreibungen des Krieges, Gespräche des Soldaten, ihre Gefühle, Überlegungen.
Thema: Anhand der Erlebnisse der Soldaten wird der Unsinn und die Grausamkeit des Krieges zum Ausdruck gebracht.
Viele junge Männer sind in den Krieg gegangen. Ihr Lehrer Kantouk hat ihnen gesagt, dass das ihre Pflicht ist, in den Krieg zu gehen. Sie haben aber im krieg begriffen, dass der Krieg anders ist, als man ihn beschreibt. Direkt auf der Front gelten ganz andere Regeln.
Der Autor hat mit diesem Roman, so wie auch mit dem Roman „Drei Kameraden“ den Unsinn des Krieges, das Böse der Menschen. Der Krieg hat die Menschen, Völker auf zwei Seiten getrennt, wo die Menschen gegenseitige Feinde sind. Auf manchen Stellen des Romans zeigt der Autor den Kampf in erster Linie. Man findet dabei fast naturalistische Bilder – sterbende und gestorbene Menschen, Körperteile… Auch im Roman „Drei Kameraden“ wird die Problematik des Krieges behandelt. An vier Figuren wird zum Ausdruck gebracht, wie die Menschen nach dem Kriege körperlich und psychisch zerstört waren. Diese Menschen gehören zu der verlorenen Generation. Sie haben den Sinn ihres Lebens verloren.
Im Roman „Im Westen nichts Neues“ spielt sie Handlung noch im Krieg. Die Hauptfiguren kämpfen um ihr Leben.
Der Titel dieses Romans hat auch seine Bedeutung. Im Radio wird gesagt: Im Westen nichts Neues. Die Menschen haben auf bestimmte Ereignisse vom Krieg gewartet, auf etwas Interessantes. Sie haben aber vergessen, dass in dieser Zeit eigentlich viel im Krieg, auf dem Kriegsfeld passiert ist. Im Krieg sind keine sauber geputzte Schuhe, oder genähte Knöpfe wichtig. Da spricht man nicht von der Literatur, Gedichten, sonders es wird um das bloße Leben gekämpft.
Handlungslinie:
1. Am Anfang wird der Krieg in den Schützengräben beschrieben.
2. Paul hat Urlaub, er ist zu Hause – Paul fühlt sich wie verloren. Er will, dass seine Vergangenheit zurückkehrt. Er wartet in seinem Zimmer und möchte seine verlorene Sehnsucht nach dem Leben (aus seiner Jugend) zurück. Seine Mutter ist krank. Paul ist verwirrt und denkt, dass er keinen Urlaub mehr zu Hause machen kann.
3. Das Lager in Trsovisko – bei Preußen – Es wird gezeigt, wie der Paul einen Soldaten tötet. Er fühlt sich schuldig. Zuerst war das vielleicht Instinkt, oder die Angst um das eigene Leben, später sieht er den Menschen, den Soldaten und möchte seiner Familie einen Brief schreiben. Er denkt, warum ist der Soldat hier gekommen? Wenn er ein paar Meter weiter wäre, wäre nichts passiert, er könnte noch am Leben sein. Das Nachdenken von Paul kann man auch ironisch verstehen. Die Chance, im Krieg am Leben zu bleiben, war gering. Viele Leute sind ums Leben gekommen.
Paul bittet den Soldaten um Verzeihung, er nennt ihn seinen Kameraden.
4. Der Kampf in der ersten Linie – Paul ist zusammen mit seinem Freund Albert auf freiem Feld. Albert stirbt beim Laufen. Er verletzte sich sein Bein und Paul wollte ihm helfen. Sie liefen zusammen und bevor sie in Sicherheit kamen, bekam Albert einen Schuss in den Kopf. Paul bemerkte die Tatsache, dass sein Freund tot ist, erst später.
5. Winter – zurück in den Krieg
6. Sommer 1918 – Pauls Tod
Anhand von Pauls Gedanken kann man auch die Einstellung des Autors zum Krieg entschlüsseln.
„Ich bin jung, bin 20 Jahre alt. Aus dem Leben kenne ich nichts, nur Tod, Angst, die wichtigsten Oberflächlichkeiten mit Leiden. Ich sehe, wie die Völker gegeneinander kämpfen – wie sie sich still, wortlos, unbewusst töten. Ich sehe, wie die klugen Gehirne noch bessere Waffen und Wörter herstellen, damit es noch raffinierter ist. Was erwarten sie von uns Soldaten?“ Sie haben nur töten gelernt. Das war ihr Beruf. Sie stellen sich Frage, was von ihnen wird, wenn den Krieg vorbei ist. Die Folgen des Krieges, sowie die innerliche Zerstörung der Menschen zeigt auch der Roman „Drei Kameraden“.