Deutsche Literatur 4
2. Goethes Werk „Faust“- der Tragödie erster Teil als Ausgangspunkt für die Charakteristik der Gedanken der Weimarer Klassik und für die weitere Entwicklung der deutschen Literatur
Goethe als Klassiker
Im Jahre 1775 kam Goethe zum 1. Mal nach Weimar. Er interessierte sich für antike Kunst. Das veranlasste ihn, im September 1786 nach Weimar zu reisen. Dort vollendete er die Dramen, die er bereits in Weimar entworfen hatte. Nach der Rückkehr veröffentlichte er zuerst das Drama Iphigenie auf Tauris, dann Egmont und dann das Drama Torquato Tasso.
Das Trauerspiel Egmont hatte Goethe noch in der Zeit der Sturm und Drang /SuD/ begonnen. Es ist ein Werk des Übergangs von den Positionen des SuD zu den Positionen der Weimarer Klassik /WK/. Formal ist das am Nebeneinander von Vers und Prosa zu sehen, inhaltlich an der Figur des Egmont, einer historischen Gestalt aus dem niederländischen Freiheitskampf gegen Spanien im 16. Jhd.
Das Drama Iphigenie auf Tauris war schon im Jahre 1779 in Weimar aufgeführt, aber in Rom bekam dieses Drama eine klassische Form. Der Protagonist des Drama ist die Priesterin Iphigenie, die in ein tragisches Dilema gerät, wenn sie einerseits jeden Fremden umbringen muss, aber andererseits erkennt sie in einem der Fremden ihren Bruder Ores. Sie kann mit Menschlichkeit und mit Vernunft den Fluch der Götter brechen und in ihre Heimat zurückkehren.
Torquato Tasso. Dieses Drama beendete Goethe in Weimar im Juni 1789. Das Thema ist der Gegensatz zwischen dem Dichter (Tasso) und dem Staatsmann (Antonio), der Gegensatz zwischen dem kontemplativen (geistigen) und dem aktiven Leben. In T. Tasso spürt man autobiographische Züge.
Weitere Werke: Römische Elegien, Die Horen, Venetianische Epigramme
Faust
Der historische Faust lebte im 16. Jhd. Die historischen Belege sind ein Zeugnis der Existenz von Faust, das mit dem im Mittelalter verbreiteten Motiv des Teufelsbundes verbunden ist.
Die junge Generation des Sturm und Drang machte Faust zum Sprecher ihres Ich- und Freiheitsgefühls.
Entstehung
Goethe arbeitete 60 Jahre lang an diesem Werk.
Zuerst entstanden Partien des zweiten Teils, wie der Helena – Akt, dann arbeitete Goethe an dem ersten Teil, in dem die Gelehrten – Tragödie mit der Gretchen – Tragödie durch die Schüler Szene verbunden war. (1772 – 1775) Das war Urfaust.
1790 veröffentlichte Goethe unter dem Titel Faust, ein Fragment eine Bearbeitung des Entwurfs, deren Komposition den Einfluss der italienischen Reise erkennen lässt. Er fügte den Prolog im Himmel und die Paktszenen hinzu. So entstand zwischen 1797 und 1806 Faust, I. Teil. Nach langer Pause entstanden Bruchstücke des II. Teils und er beendete das Ganze zwischen 1825 und 1831.