Deutsche Literatur 39
Das Schloss
Der Roman ,,Das Schloss" entstand 1922 und erschien im Jahre 1926.
DIE SPRACHE:
Franz Kafka verwendet in seinem Roman eine leicht verständliche und einfache Sprache. Sein Stil ist klar und realistisch.
ERZAHLTECHNIK:
Kafkas Sprache und Schreibstil in diesem Roman erinnert eher an einen nüchternen , protokollierenden Bericht. Jedoch geht dabei das geheimnisvolle, Erschreckende ,Schöne an der Geschichte keineswegs verloren.
DEUTUNG:
Die Hauptperson versucht an ein Ziel zu gelangen- das Ziel ins Schloss zu gelangen und etwas zu erreichen- scheitert aber, zum Teil an eigenen Unzulänglichkeiten, zum Teil an der Bürokratie, an dem System der Abhängigkeit, die in diesem Dorf herrscht.
,,Im Schloss" geht es auch um die Wegsuche ins rechte Leben, um die Suche nach dem Sinn und Ziel des Lebens - Doch dieses Leben ist nur ein Scheitern der Menschen.
Man kann annehmen, dass der K. ,,im Schloss" für Kafka im Leben steht , da Kafka selbst ein ,,zerissener" Mann war , auf der Suche nach dem Sinn und dem Ziel des Lebens.
INHALTSANGABE
An einem Winterabend kommt K. in einem Dorf an und will im dortigen Brückengasthof übernachten. Nach kurzer Zeit wird er vom Sohn des Schlosskastellans geweckt und nach seiner Aufenthaltserlaubnis gefragt. K. gibt sich als Landvermesser aus. Nach einem Telefongespräch mit dem Schloss stellt sich heraus, dass man tatsächlich einen Landvermesser erwartet. Am nächsten Tag werden K. zwei Männer zugeteilt, die behaupten, seine alten Landvermessergehilfen zu sein. Der Bote Barnabas überbringt ihm den Brief eines Beamten namens Klamm, in dem ihm seine Aufnahme in die gräflichen Dienste als Landvermesser mitgeteilt wird.
Im Gasthaus Herrenhof, in dem die Beamten des Schlosses verkehren, lernt K. die Schankkellnerin Frieda kennen, die Geliebte Klamms. Sie verbringen ihre erste Liebesnacht im Schankraum und wollen heiraten. Vom Dorfvorsteher erfährt K., dass überhaupt kein Landvermesser benötigt wird und die Berufung auf einem viele Jahre zurückliegenden Irrtum basiert. Klamm lässt ihm jedoch mitteilen, dass er mit seiner Landvermesserarbeit sehr zufrieden sei. K. kann den Irrtum nicht richtig stellen, weil es für ihn keine Möglichkeit gibt, mit Klamm zu sprechen.
K. nimmt in seiner Not einen Posten als Schuldiener an und zieht mit Frieda ins Schulgebäude um. Er jagt die Gehilfen, die ihm lästig geworden sind, fort. Frieda erzählt K., die Wirtin des Brückengasthofs habe behauptet, K. habe sie nur aus Berechnung zu seiner Geliebten gemacht. Bei einem Besuch der Schwestern seines Boten Barnabas erfährt K., warum ihre Familie im Dorf völlig isoliert ist: Amalia hat den unsittlichen Brief eines Schlossbeamten zerrissen und dem überbringenden Boten ins Gesicht geworfen. Da Frieda nun glaubt, dass K. sie mit einer der Schwestern betrügt, verlässt sie K. zugunsten seines ehemaligen Gehilfen. Kurz darauf wird K. von einem Beamten der Befehl erteilt, das Verhältnis mit Frieda zu beenden. K. erlebt die morgendliche Aktenverteilung im Herrenhof, was streng verboten ist. Er lernt das Zimmermädchen Pepi kennen, die ihm ihr Schicksal erzählt und behauptet, Frieda hätte ihrerseits die Affäre mit K. aus Berechnung begonnen. Sie bietet ihm an, im Zimmer der Stubenmädchen zu wohnen. K. hat eine Auseinandersetzung mit der Wirtin. Vom Autor geplanter, nicht ausgeführter Schluss: K. setzt seine Bemühungen fort, mit dem Schloss in Kontakt zu treten, stirbt jedoch vor Entkräftung. Kurz darauf trifft die amtliche Erlaubnis ein, die K. gestattet hätte, im Dorf zu leben und zu arbeiten.