Deutsche Literatur 35

Frage Nr. 13. B. Brecht: „Der Kaukasische Kreidekreis“. Das literarische Schaffen von Bertolt
Brecht. Brechts episches Theater.

Bertolt Brecht (1898-1956)
Schriftsteller und Regisseur.
Er gilt als einer der bedeutendsten Dramatiker der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts.
Sein experimentelles Theater übte großen Einfluss auf die Entwicklung des modernen Dramas aus.

Bertolt Brecht, Sohn eines Augsburger Direktors der Fabrik, ist wie Horvath, ein Aufklärer auf der Bühne. Er verarbeitet die Tradition des Volkstückes aber auch die Probleme der geringen Leute. Er will mit den Sprachbarrieren die sozialen Barrieren überwinden. Er kann die konventionelle Trennung nicht akzeptieren: 1. Trennung zw. Epos und Drama
2. Trennung zw. Lyrik und Prosa.
Seine Frühwerke: Dramenentwürfe - Ball
- Trommeln in der Nacht (gesellschaftskritische Thematik)
Lustspiel – Mann ist Mann
Brecht lernt vom Regisseur Erwin Piscator und Max Reinhardt.

Anfänge des epischen Theaters
1928 begann mit der Dreigroschenoper Brechts Zusammenarbeit mit dem Komponisten Kurt Weill. Kurt Weill vertonte dieses Werk und die Dreigroschenoper wurde zu einem großen Theatererfolg.
Von 1928 bis zur Machtergreifung Adolf Hitlers 1933 schrieb Brecht mehrere musikalische Dramen, z.B. die Literaturoper Aufstieg und Fall der Stadt Mahogonny. Die Musik schrieb wiederum Kurt Weill. Dieses Werk gehört zu den wichtigsten Beispielen des epischen Theaters.
Während der Arbeit am Deutschen Theater in Berlin begann Brecht die Theorie des epischen Theaters auszuarbeiten. An der traditionellen Poetik des Aristoteles ausgerichteten Dramas entwickelte er eine demonstrierend-erzählerische Form. Er benutzt die epischen Elemente, wie ins Publikum (oder „beiseite”) gesprochene Kommentare durch einen Erzähler,
kommentierende Lieder („Songs”), Spruchbänder und Masken. Der Schluss ist offen, um dem Betrachter ein abschließendes Urteil selbst zu überlassen.
Mit Mitteln des s.g. Verfremdungseffekts (V-Effekt) und der Provokation soll es dem Zuschauer ermöglicht werden, sich von dem Geschehen zu distanzieren.
Brecht meinte, dass mit diesem dramaturgischen Effekt es dem Zuschauer möglich sei, gesellschaftliche Verhältnisse bzw. Missstände besser zu erkennen.
Mit seiner frechen, frischen und ironischen Sachlichkeit gehört Brecht zu den großen Erneuern von Drama und Lyrik.
Auch die Lyrik hat Brecht episiert und versachlicht. Bekannt ist sein Lyrikband Bertolt Brechts Hauspostille.