Deutsche Literatur 14

Theodor Storm (1817 in Husum, 1888 in Husum) > Biographie

Theodor Storms Novellistik entwickelte sich aus der Lyrik.
Seine Novelle Immensee gleicht dem in Prosa ausgelösten Gedicht.
Wie viele Dichter des Realismus nahm auch er die Landschaft seiner Heimat als Hintergrund seiner Werke. Die Handlung seiner Werke spielt sich in Norddeutschland und an der Nordsee.

Während seines Aufenthalts in Preußen machte sich Storm mit der Philosophie von Feuerbach und Darwin bekannt. Sie (die Philos.) beschränkte ihn (Storm) in seiner Ansicht, dass der Mensch von gesellsch. und natürlichen Bedingungen abhängig ist, und weil er in Bindung mit gesell. und sozialen Bedingungen lebt, muss er sich behaupten.
Seine Novelle: „Auf dem Stadthof“, „Im Schloss“, „Auf der Universität“- hier stellt er gesellschaftlich motivierten Konflikt, der zur Kritik der Adelsprivilegien wird.
Sein Märchen „Die Regendrude“ – hier benutzt er Symbole zur Gestaltung dessen, wie die Menschen mit Hilfe der Naturkräften die Wendung herbeiführen. (es ist anwendbar au die 60ger Jah., wo sich die Verhältnisse zw. Dänemark und Schleswig-Holstein verschärften. Sch-Holstein ist seit der Regendrude eingeschlafen.)
Als er zurück in die Heimat kam, hatte er eine Schaffenskrise, die sich bald auslöste. Seine Ideale wurden durch die kapitalistische Entwicklung zerstört und er wurde realistischer. Er behandelt reale Konflikte. Seine Werke : „Pole Poppenspaler“, „Draußen in Heidenhof“, „Psyche“, „Ein Bekenntnis“
Im Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit steht die Dorfgemeinschaft, die dt. Kleinstadt und der Anschein seiner Harmlosigkeit.
Zu dem einzigen Werk, in dem er als Protagonist ein Landarbeiter tritt, dessen Schicksal er beschreibt, gehört „Der Doppelgänger“
„Hans und Heinz Kirsch“ beschreibt er die Deformierung des Menschlichen durch kapitalistischen Erwerbsstrebens.
Höhepunkt bildet seine Novelle „Der Schimmelreiter“

Seine Novelle Immensee gleicht dem in Prosa ausgelösten Gedicht.
Das Thema: die Erinnerung an Vergangenheit
die unerfühlte Liebe
Als Stoff nahm der Autor gesellschaftliche Verhältnisse im 19. Jhr. Elisabeth heiratet Erich nachdem sie von ihrer Mutter beeinflusst war. Erich hat nämlich den zweiten Hof seines Vaters übernommen und stellt für sie eine bessere Partie als Reinhard (der Erzähler).

Poetische Idee: Die Novelle hat eine Rahmkonstruktion (parallel verläuft die Gegenwart – der alte Reinhard fängt an, sich an seine Jugendliebe Elisabeth zu erinnern - und die Vergangenheit – die eigentliche Handlung der Novelle). Als Dingsymbol dient hier ein Vögel. Zuerst schenkt Reinhart Elisabeth einen Vögel, der stirbt, danach bekam Elisabeth einen Vögel von Erich. Der Vögel steht hier für Liebe. Der Tod des Vogels bedeutet hier den Tod der Liebe zw. Reinhard und Elisabeth auch wenn im weiteren Sinne des Wortes. (Liebe zwischen ihnen ist auch nach Jahren nicht richtig erloschen). Als Sinnbild der nur scheinbar greifbaren Liebeserfüllung dient eine auf dem Immensee schwimmende Wasserlilie. Wendepunkt stellt Reinhards Heimkehr zu Ostern. Die beiden sind nicht mehr Kinder und Reinhard erkennt in Erich mögliche Gefahr für seine Liebe.
Die Kritik der bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen bleibt hinter der äußeren Anpassung verborgen. Elisabeth protestiert gegen ihre Heirat mit Erich nicht, ist aber Unglücklich (hat sie keine Kinder, Reinhards Besuch ruft in ihr auch Erinnerungen hervor). Auch Reinhard passt sich an, indem er sich zurück zieht, sobald er in Reinhard seinen möglichen Rivalen erkennt.