DEUTSCHE LITERATUR IM EXIL

DEUTSCHE LITERATUR IM EXIL
(1933-1945)

In dieser Zeit gewann die NASO- Partei die Wahlen. Die Preussische Akademie der Künste, Sektion Literatur, dessen Vorsitzender Heinrich Mann war, zwang unter scheinigen Gründen zum Rucktritt den Vorsitzenden und andere Mitglieder der Sektion. Mitglieder konnten nur diejenigen bleiben, die eine vom Gottfried Benn konzipierte Lojalitätserklärung dem faschistischen Staat gegenüber abzugeben bereit waren. Viele Autoren hatten nicht unterschrieben (Thomas Mann) An der Stelle der ausgetriebenen Autoren rückten überzeugte NASO-isten wie Grimm, Johst, Kolbenheyer, Vesper vor.
Am 10. Mai 1933, ein Vierteljahr nach Hitlers Machtergreifung, wurden in Berlin und in vielen anderen deutschen Universitätsstädten Bücher deutscher Autoren verbrannt, weil sie als schädlich für das deutsche Volk galten. Dies geschah in feierlichen ritualisierten Veranstaltungen. Führende NASO-isten wie Goebbels und prominente Literaturproffessoren hielten Reden.

Die völkisch-nationale Literatur galt lange Zeit als die eigentlich national-sozialistische Literatur. Diese Literatur wurde auch Blut-und Boden Literatur genannt. Zu der vorbildlichen Literatur gehört die Heimatsliteratur von Ludwig Ganghofer, der historische Roman von Freytag, Grimm. Gemeinsam ist diesen Werken der Antidemokratismus, Antisemitismus, Verherrlichung der germanischen Rasse.
Für zahlreiche deutsche, aber vor allem jüdische Autoren bestand nach der NASO-ischen Machtergreifung in Deutschland eine unmittelbare Lebensgefahr. Die Machtergreifung traf die Schriftsteller völlig unvorbereitet. Nur sehr wenige Autoren wie Brecht, Feuchtwanger, H. Mann erkannten die Gefahr. Für diejenigen, die sich den neuen Bedingungen für Literatur nicht unterworfen wollten, gab es 3 Möglichkeiten.
1. man kann in Deutschland bleiben und aus sprachlichen Hinterhalt und heimlicher Maskierung den Faschismus angreifen – Innere Emigration
2. anonym für die ilegale Zeitschrift im Lande und für die antifaschistische Presse in Ausland arbeiten – Ilegalität - sie wollten die Bevölkerung über den Charakter der Regierung informieren
3. über die Grenze gehen und von Ausland her zu den Deutschen sprechen – fast die gesamte deutsche Inteligenz habe damals das Land verlassen.

1. INNERE EMIGRATION
- dieser Begriff hat sich in den 30-er Jahren herausgebildet
- es ist eine Opositonsliteratur in Deutschland, die Regimkritisch gemeint war
- zu diesen Autorn gehöten vor allem Richarda Huch, Ernst Barlach. Barlach erhielt zwar kein Berufsverbot, aber nach 1933 wurde keine seiner Arbeiten veröffentlicht.
Diese Autoren bevorzugten historische und religiöse Themen. (Werner Bergegruen, Jochen Klepper, Ernst Wiechert)
Zu dieser Gruppe von Autoren, gehören auch Autoren, die während der Weimarer Republik schriftstelerisch tätig waren, aber erst nach 1945 zu beachten Vertretern der Nachkriegsliteratur wurden. – Günter Eich, Max Frisch, Karl Krolow, Paul Celan.
Sie schrieben: - Kurzprosa, Lyrik, Berichte, Tagebücher
- Sonet, Ode, Hymne
- Naturlyrik

2. BPRS – BUND DER PROLETARISCH-REVOLUTIONÄREN SCHRIFTSTELLER
- nach der Machtergreifung sind die Mitglieder in die Ilegalität gegangen
- sie organisierten den Widerstandskampf in Deutschland
- der Bund gab eine Zeitung Hieb und Stieh – heraus, die über die Zustände in Deutschland regelmässig informierte
- weitere Exilschriften: Neue deutsche Blätter (Prag)
Internationale Blätter (Moskau)

JAN PETERSEN – Unsere Strasse (Roman)
- lieferte den ersten authentischen Bericht über die Schwierigkeiten des Untergrundkampfes. Es ist das einzige antifaschistische Buch, dass in Deutschland geschrieben war. (während des NASO). Er schildert hier den zunehmenden Terror der Faschisten gegen ein Arbeiterviertel in Berlin. Das Manuskript schmugelte Petersen in zwei Kuchen eingebacken in seinem Rucksack aus Deutschland heraus. Er erschien zuerst in Paris, Bern, Moskau, London.
- einige Autoren verarbeiteten die Erlebnisse aus den KZ- Willi Bredel – Die Prüfung (Roman)



3. EXIL
a. EMIGRANTEN- Auswanderer b. EXILIERTE- Ausgestossene
- Juden 1938 (142 000) - Politiker, Künstler, Wissenschaftler,
- 1938-39 – als die Programme herauskamen Schriftsteller
- Deportation - 1933 die meisten fliehen gleich nach der
Machtübernahme der NASO-Partei

EXIL – bedeutet den längeren – unfreiwiligen Aufenthalt in einem fremden Land
1. die ersten Zufluchtsorte : 1. die deutschsprachige Schweiz
2. Frankreich – Paris
3. Skandinavien
4. Tschechoslowakei
5. Sowjetunion
2. als 1939 der 2. Weltkrieg ausbrach, wurde die Lage der deutschen Emigranten in der europäischen Ländern gefährlich. Es war aber schwierig ein Visum für die Flucht nach Amerika zu bekommen, wo ab 1940 die meisten deutschen Emigranten lebten.

LION FEUCHTWANGER – Exil (Roman)
In diesem Roman hat F. Die Situation in Frankreich, wo sich die meisten Schriftsteller bis Kriegsausbruch aufhielten, beschrieben. Die Verdienstmöglichkeiten waren beschränkt, der Teil der exilierten Schriftsteller hatte eine Zeitlang Einkünfte aus Veröffentlichungen aus Deutschland oder konnte sich durch Veröffentlichungen in Exilverlagen durch Übersetzungen und Vorträge neue Geldquellen erschliessen. Ein grosser Teil der Autoren war aber auf finanzielle Unterstüzung angewiesen. Neben den materiellen Problemen waren die Autoren vor allem dadurch verunsichert, dass die in den meisten Ländern nur vorübergehend eine Aufenthaltgenehmigung erhielten, sie mussten nach dem Einmarsch erneut die Flucht ergreifen. Nicht allen gelang die Flucht.
Wie scwer es war ein Visum und ein Schif nach Übersee zu bekommen beschreibt Anna Seghers im Roman Transit. Das Exil in USA war noch härter als in den europäischen Ländern, weil es mit dem Verlusst des europäischen Kulturzusammenhangs verbunden war.



EXILZEITSCHRIFTEN:
1. Neue Deutsche Blätter - Prag
2. Das Wort - Moskau
3. Die Sammlung – Klaus Mann
4. Weltbühne – K. Tucholsky
Ziel der Zeitschriften – die opositionellen Schriftsteller zu sammeln und auf den gemeinsamen Kampf gegen den Faschismus hin zu orientieren

Insbesondere Heinrich Mann wurde zur Zentralfigur der sich ab 1935 entwickelnden Volksfrontbewegung. Dieser Gedanke bestimmte seine literarische Tätigkeit während des Exils. Eine wichtige Selbsterkenntnis war die Beteiligung am SPANISCHEN BÜRGERKRIEG. Die Volksfrontbewegung wurde von der Sowjetunion und Frankreich unterstüzt. Von dem span. Krieg schrieb auch Erich Weinert – Kamaradas (Gedichte)
und B. Brecht – Die Gewehre der Frau Carrar
Frau Carrar, eine spanische Fischerfrau möchte ihren Sohn vom Kampf gegen den Faschismus abhalten und schickt ihn zum Fischen. Dort wird er erschossen. Frau Carrar gibt nun in ihrem Haus Gewehre an die Genossen heraus und zieht selbst in den Kampf.

Die Exilautoren (H. und T. Mann) knüpften nicht nur an den historischen Roman der Weimarer Republik an, sondern sie entwickelten auch den traditionellen Gesellschaft- und Zeitroman im Sinne der antifaschistischen Stellung.
Romane: J.R. Becher: Abschied
W. Bredel: Die Väter, Die Prüfung
A. Seghers: Transit, Das siebte Kreuz (Symbol des Widerstandskampfes)
J. Petersen: Unsere Strasse
Feuchtwanger: Exil
B. Brecht: Die Gewehre der Frau Carrar
Exilverlage:
Malik – Verlag Prag
Querido - Amsterdam
Publizistik wurde geschrieben – Zeitschriften
Rundfunk: antifaschistische Reden hielten T. Mann, H. Mann
Lyrik: das politische Gedicht – Gegentyp zum Naturlyrik der Inneren Emigration
Brecht, Weinert, Becher