DDR Literatur 1 NJ

DDR Literatur
1945 (Ende des Krieges)
Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone: Das Gebiet wurde von der sowjetischen Besatzung bis 1949
verwaltet, dann wurde DDR als heutiger Staat gegründet.
Sowjetische Besatzungszone: widerspruchsvolle Entwicklung, Okkupation. Sowjets haben KZL weiter benutzt.
Auf der anderen Seite gab es auch viel Positives: wirtschaftlich und kulturell haben sie viel geholfen und
die Kultur wurde sehr früh erneut.
1945 wurde das Berliner Theater wieder geöffnet. Große Rolle haben die sog. Kulturoffiziere gespielt -
SMAD (sowjetische Militäradministration). Viele waren sowjetische (russische) Germanisten, haben mitgeholfen,
die Kultur in Deutschland wieder zu erleben. Sie beeinflussten sehr das Kulturleben im Osten. Ihr Ziel war
einen Gegenpol zur westlichen Kultur (zum Westen) zu bilden.
1946
Erste Konfrontationen Westen - Osten: kalter Krieg, der eiserne Vorhang (die Welt wird in 2 Teile geteilt).
Die Trennung war in Interessen der beiden, für die Menschheit war es aber eine Katastrophe.
Erste Nachkriegsjahre 1945 - 1949 gab es im Osten ein ziemlich reiches Kulturleben mit vielen Streitigkeiten.
Es war anziehend für die Intelligenz. Im Westen knüpfte man an die Traditionen der Weimarer Republik,
im Osten denkt man an etwas Neues.
Es kamen viele Schriftsteller aus dem Exil mit der Sowjetischen Armee zurück, z. B: Johannes R. Becher.
Sie haben das kulturelle Leben im Osten organisiert. 1947 - 48 kamen auch Anna Seghers, Arnold Zweig, B.
Brecht - sie brachten in das Kulturleben ihre Exilerfahrungen und sie genossen ziemlich große Autorität als
Antinationalsozialisten. Sie haben schon vor und während des Krieges schöpferisch große Sachen geschaffen.
Im Osten haben sie fast nichts Großes geschaffen (außer A. Seghers), aber sie nahmen aktiv am kulturellen Leben
Teil und man kann sagen, dass sie die Literatur nach dem 2. Weltkrieg gründeten. Bis Ende der 50-er Jahre
blieben sie maßgebend.
Wieso wollten sie dort leben: Sie waren linke Autoren, aber sie waren nicht blinde Ideologen. Sie wollten
neu beginnen - im Osten beginnt etwas Neues. Viele haben sich mit der DDR identifiziert, viele wurden dann
enttäuscht.
Politik: alle Macht in den Händen der Moskauer Gruppe (Stalinisten), Totalitarismus an allen Gebieten.
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Literatur: es sollte sozialistischer Realismus bevorzugt werden. Diese These war von Oben, von der Partei
befohlen. Aber die Kunst hat eigene Gesetze, so konnte man nicht schreiben. Die These ist nie gelungen, weil
was Realismus war, war verboten. (Widerspruch).
In der Sowjetunion gab es eine Welle gegen Modernismus, diese Tendenzen kamen in DDR - Kampagne
gegen den Formalismus in der Kunst: 1. Versuch alles unter einen ideologischen Hut zu bringen. Auch B.
Brecht war beteiligt an dieser Diskussion, aber er war gegen diese Versuche. Er konnte sich das leisten, ihm
konnte nichts passieren, weil er weltweite Autorität war. Er lebte in der DDR, seine Werke sind im Westen veröffentlicht
worden (bei seinem Freund in Frankfurt/Main). Diese Kampagne war 1. Versuch, eine einheitliche
Linie in die Kultur umzusetzen, es gelang aber nicht.
17. Juni 1953 - Streik der berliner Arbeiter gegen die DDR-Regierung wegen der Unzufriedenheit. Dieser
Streik war nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich. Er wurde mit Hilfe von Sowjets unterdrückt. „Das
Volk hat die Regierung enttäuscht“. B. Brecht reagierte darauf mit dem Gedicht aus „Die Buckower Elegien“:
Gedicht „Die Lösung“:
Nach dem Aufstand des 17. Juni
Ließ der Sekretär des Schriftstellerverbands
In der Stalinallee Flugblätter verteilt
Auf denen zu lesen war, dass das Volk
Das Vertrauen der Regierung verscherzt habe
Und es nur durch doppelte Arbeit
Zurückerobern könne. Wäre es da
Nicht doch einfacher, die Regierung
Löste das Volk auf und
Wählte ein anderes?
Walter Ulbricht - DDR Politiker (unsympathisch), bis 1970 war er an der Macht
1953 starb Stalin und das Klima lockerte sich (auch in DDR)
1953 - 56: Versammlung der Intellektuelle - es wurde (ohne Erfolg) über die Reformierung des Systems in der
DDR diskutiert.