DDR Literatur (Junge Autoren: Hermann Kant, Günter de Bruyn) NJ
Hermann Kant (1916)
Es gab geteilte Meinungen über ihn. Er war ein offizieller repräsentierter Autor der DDR, scharfer Publizist,
meistens gegen den Westen. Er war Vorsitzende des Schriftstellerverbandes. Er war problematische Person.
Manche Kritiker dachten, er sei ein schlechter Schriftsteller. Er setzte sich mit Erzählungen „Ein bisschen
Südsee“ durch
Roman „Die Aula“ (1965) - repräsentativer DDR Roman. Protagonist ist Robert Iswall (möglicherweise
eine autobiographische Gestalt). Er ist Journalist. Er soll eine Rede zum 10. Jubileum der Arbeiter- und Bauern
Fakultäten schreiben. (Vorbereitung für HS Studium, für M, die keine Abitur hatten. Dauerte 3 Jahre). Für Robert
ist es auch eine Trauerrede - die Fakultäten werden geschlossen. Robert erinnert sich daran, wieder dort
studierte - Studienleben von 4 Freunden. Er hat Autopanne und es ist nicht sicher, ob er überlebt. Er kann die
Rede nicht halten. Form: Schelmenroman, stark satirisch, humorvoll, besteht aus kleinen Episoden (ähnlich
zum Grass).
„Impressum“ (tiráž) - er versuchte dieses Konzept zu wiederholen, doch nicht erfolgreich
Ein viel beachteter Roman „Der Aufenthalt“ - Kant war als 17-jähriger im Krieg, dann musste er ins Gefangenschaft
und half bei Wiederaufbau Warschaus. Hier erzählte er sein Leben. Der Protagonist Mark Nibur
wird irrtümlich für einen Schwerverbrecher gehalten. In der Zelle sitzt er mit wirklichen Verbrechern. Heftige
Kritik aus Polen.
Erzählungen „Bronzenzeit“
Nach der Wende schrieb er seine Memoiren „Abspann“
Günter de Bruyn (1926)
Nach Kriegsdienst, kurzer Gefangenschaft und Lazarettaufenthalt wurde Bruyn zu sog. Neulehrer ausgebildet
und unterrichtete in einem kleinen Dorf.
In 60. J. setzte er sich durch mit dem Roman „Buridans Esel“ - Buridan war ein mittelalterlicher Dichter
und schrieb Fabel von einem Esel. Der Esel im Roman ist der Protagonist: ein Bibliotheksdirektor. Er führt eine
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glückliche Ehe. Er spürt aber, er ist ein Kleinbürger und ist nicht zufrieden. Er verliebt sich in junge Praktikantin,
verlässt seine Frau und will neues Leben leben. Jetzt lebt er in einem berliner Hinterhof - er kann das nicht
ertragen. Er will zurück, sie nicht. Er bleibt wie der Esel. Bruyn ähnelte an Styl Fontaine. Der Roman war sehr
populär.
Geschichte der 2 Freunde - Literaturkritiker und Schriftsteller „Preisverleihung“ (1972). Der Kritiker soll
eine Rede halten zum Preisverleihung. Die Frau von Kritiker ist ehemalige Geliebte des Schriftstellers und hat
sogar eine Tochter mit ihm. 2. Linie ist literarisch - der Schriftsteller hat mal ein gutes Buch, er hat es damals
mit dem Kritiker konsultiert und nach seinen Anweisungen bearbeitet. Das Buch wird aber immer schlechter.
Der Kritiker fühlt sich schuldig, ist nervös bei der Rede.
„Märkische Forschungen. Eine Erzählung für freunde der Literaturgeschichte“ (1978). Es gibt einen Lehrer
auf dem Lande, sein Hobby ist Literaturgeschichte, er interessiert sich für märkischen Jakobiner. Er macht eine
Bekanntschaft mit einem Literaturhistoriker. Der Lehrer stellt fest, es gab den Jakobiner gar nicht und sucht
Beweise. Der Historiker hat anderes Interesse, er schrieb Dissertation über diesen Jakob. So entsteht ein Konflikt.
„Neue Herrlichkeit“ (1984) - über bevorzugte Menschen in der DDR
Nach der Wende: Autobiographie „Zwischenbilanz. Eine Jugend in Berlin“ (1992) - positive Kritik