DDR Literatur (Junge Autoren: Christa Wolf 1 ) NJ

Christa Wolf (1929)
Autorin wurde im Schlesien geboren, erlebte den 2. Weltkrieg als Kind, wurde Umsiedlerin, mit 16 Jahren
ging sie nach Osten. Sie studierte, arbeitete als Literaturkritikerin in „Neue deutsche Literatur“ (Literaturzeitschrift)
und sie begann Prosa zu schreiben.
1. Werk war die Erzählung „Moskauer Novelle“ (1961). Sie distanzierte sich später selbst von diesem
Werk. Es war eine Liebesgeschichte zwischen einer Russin und einem Deutschen. Schematisches Werk.
Romanhafte Erzählung „Der geteilte Himmel“ (1963) schreibt schon Christa als eine reife Frau. Diese Geschichte
beginnt an dem Tag, als die Grenze geschlossen wurde. Im Mittelpunkt ist Rita Seidel, sie ist im Krankenhaus
nach Selbstmordversuch. Es wird einerseits die Geschichte ihrer Genesung erzählt (Gegenwartsgeschichte,
sehr lückenhaft), andererseits wird es hier eine Vergangenheitsgeschichte erzählt (eine Liebesgeschichte).
Rita hat einen Freund Manfred, der Chemiker und älter als sie ist. Seine arbeit wird in der DDR nicht
anerkannt. Er entschließt sich, in den Westen zu gehen. R. sollte auch mit ihm, sie entscheidet sich, im Osten zu
bleiben. Diese Entscheidung wird von der Autorin psychologisch begründet - eher emotionell als rationell. Danach
hatte Rita keine Konflikte mehr. Der Ost-West-Konflikt hat Christa erschüttet, er war immer ein Thema
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bei ihr. Manche Autoren haben das Buch am Anfang schädlich erklärt, später wurde repräsentativ.
Ch. Wolf hat die Werke von Ingeborg Bachmann studiert und sie änderte ihr Konzept. Sie nannte es subjektive
Authentizität. Prosa soll authentisch sein, sie soll wahrhaftig sein.
Roman „Nachdenken über Christa T.“ (1968). Dieses Buch machte viele Skandale. Ch. Wolf war eine repräsentative
Autorin, das Buch erschien im Westen, im Osten nur für Funktionäre. Erst nach 5 Jahren wurde es
auch im Osten veröffentlicht und wurde zum Bestseller. Ch. T. war eine Freundin der Erzählerin, starb jung an
Leukämie. Die Erzählerin erinnert sich an sie auch mit Hilfe der hinterlassenen Tagebücher. Es geht um ein
mögliches Lebenskampf einer Frau. In der DDR wurde viel über Emanzipation gesprochen. Ch. T. hat ein privates
Konzept. Sie ist Lehrerin, hat 3 Kinder, will ihr eigenes Leben leben. Das war gegen das offizielle Konzept
und sehr anziehend. (Ch. W. wurde bekannt, was bei den Autoren aus der DDR nicht üblich war).
3 Erzählungen „Unter den Linden“ (1974) (= große Straße, dort ist Humboldt Uni und am Ende ist Brandenburger
Tor). Wolf bemüht sich die sog. Traumoptik (Erzählung ohne Handlung) zu verwenden. Es sind Assoziationen,
die mit dem der Zeit zusammenhängen.
„Selbstversuch“ - Umwandlung eines Menschen (aus Mann wird eine Frau) - es ist Frauenliteratur