Das Verb
Das Verb
Die Verben sind die einzige Wortklasse, deren Elemente konjugiert werden können, d.h. in Person, Numerus, Tempus, Genus und Modus verändert werden können. Dagegen verfügen sie nicht über die Kategorie des Kasus wie die deklinierbaren Wörter.
(Helbig, Buscha, 2001, S. 25)
2.2 Zeitformen in der deutschen Sprache
In der deutschen Sprache gibt es drei Zeitformen:
1. Vergangenheitsform- Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt
2. Gegenwartsform- Präsens
3. Zukunftsform- Futur I
2.2.1 Vergangenheitsform
Das Präteritum
Das Präteritum drückt aus, dass etwas vergangen ist. Es ist die übliche Tempusform für Erzählungen.
In der letzten Minute verschoss Paul den Elfmeter.
Momo wohnte in einem Amphitheater.
Verben, die bei der Bildung des Präteritums ihren Wortstamm stark verändern
(verschießen - verschoss), nennt man starke Verben.
starke Konjugation: ich verschoss wir verschoss-en
du verschoss-e-st ihr verschoss-e-t
er/sie/es verschoss sie verschoss-en
Verben, die ihren Wortstamm nicht verändern (wohnen - wohnte), nennt man schwache Verben.
schwache Konjugation: ich wohn-t-e wir wohn-t-en
du wohn-t-est ihr wohn-t-et
er/sie/es wohn-t-e sie wohn-t-en
Das Perfekt
Das Perfekt drückt aus, dass etwas vergangen ist, jedoch noch in die Gegenwart hineinreicht und auf den Sprecher oder Schreiber wirkt. Das Perfekt wird auch als Vorzeitigkeit zur Gegenwart oder vollendete Gegenwart bezeichnet.
Ich habe mir den Arm gebrochen.
Ich bin gestern eine Stunde durch den Wald gelaufen.
Das Perfekt wird gebildet aus: einer Personalform von "haben" oder "sein" im Präsens + Partizip II ich habe+ gerufen
In der gesprochenen Sprache ersetzt das Perfekt häufig die Präteritumform.
Im letzten Jahr fuhren wir nach Griechenland
(Präteritum in der geschriebenen Sprache)
Im letzten Jahr sind wir nach Griechenland gefahren.
(Perfekt in der gesprochenen Sprache)
Das Plusquamperfekt
Wenn man über ein vergangenes Geschehen berichtet, benutzt man in Texten das Präteritum. Berichtet man über etwas, das noch weiter zurückliegt, also zeitlich vor dem hauptsächlichen Geschehen im Präteritum, so verwendet man dafür das Plusquamperfekt (Vorvergangenheit).
1. Das Plusquamperfekt drückt die Vorvergangenheit zum Präsens aus.
Jetzt schläft er. (Vorher hat er schwer gearbeitet.)
Davor hatte er sich mühsam das Werkzeug zusammengesucht .
2. Das Plusquamperfekt drückt die Vergangenheit zum Präteritum und Perfekt aus.
(Gestern fand er ein vierblättriges Kleeblatt/Gestern hat er ein vierblättriges Kleeblatt gefunden)
Vorgestern hatte er den ganzen Tag vergeblich gesucht.
Das Plusquamperfekt wird gebildet aus: einer Personalform von "haben" oder "sein"
im Präteritum + Partizip II (er) hatte + gesucht