Das Verb NJ

Das Verb


Allgemeine Charakteristik des Verbs
- Gegensatz zu den anderen Wortarten (WA) und steht vereinzelt (die einzige konjugierbare WA)
- syntaktisch: beherrscht den ganzen Satz (ist das Zentrum des Satzes) und hat ein ziemlich entwickeltes Flexionssystem (im Vergleich mit Substantiv, weil S. nur 3 Endungen beim Formveränderung haben)
- typisch ist seine Tendenz zur Zwei- und Mehrteiligkeit (Präsensform: er liest = er tue lesen), nur in Präsens, Präteritum, Konjunktiv I Präsens, Konjunktiv Präteritum II ist das Verb einteilig
- Rahmenkonstruktion (Satzrahmen) – das konjugierte Verb steht an der zweiten Stelle und die anderen Verben am Ende des Satzes, also im Gegenteil mit Slowakischen ist Wortfolge fest
- ist der Vertreter des ganzen Satzes und hat eine besondere Eigenschaft (wie auch Adjektive und Substantive): das Verb ist fähig die leeren Stelle zu eröffnen (Valenz des Verbs) und diese Stelle musst mit anderen WA ersetzt werden (Subjekte müssen ergänzt werden)
- besitzt grammatische Kategorien:
1.) Logisch-grammatische: Genus, Zahl, Aktionsart – sind darum logisch-grammatische, weil sie nicht von dem Subjekt abhängig sind
2.) Kommunikativ-grammatische: Zeit (Tempus), Modus, Person
– sind darum kommunikativ-grammatische, weil sie das Verb mit dem kommunikativen Prozess verbinden
Konjugation – die Veränderung der Wörter nach besonderen Regeln

Einteilung der Verben
1.) nach der Bedeutung: a.) Vollverben
b.) Hilfsverben
2.) nach der Wortbildungsart: a.) einfache: machen, spielen, kommen,…
b.) abgeleitete: Knie > knien
c.) zusammengesetzte – festzusammengesetzte (untrennbare Vorsilbe)
– unfestzusammengesetzte: trennbare Vorsilbe, Verben mit dem Partikel (stattfinden), 2 Verben zusammen (kennelernen), noch viele WA…
3.) nach der Valenz: null bis 4 valenten Verben (null: Witterungsverben: z. B. regnen)
4.) nach der Gebundenheit: a.) persönliche
b.) unpersönliche
5.) nach der Konjugation: a.) regelmäßige (schwache)
b.) unregelmäßige (starke)
6.) nach der Aktionsart: („Vid“ im Slowakischen = Aspekt im Deutschen)
- nur die slawischen Verben besitzen grammatische Kategorien des „Vids“
- ist die Art und Weise wie das verläuft
a.) perfektive – bezeichnen einmaliges Geschehen
b.) inperfektive – verhalten sich neutral
7.) semantische Einteilung - nach der stärke des Geschehens:
a.) diminutiva: lachen > lächeln, husten > husteln
b.) augmentiva (intesiva): trinken > saufen
c.) faktitiva (kausativa): springen > sprengen
8.) traditionelle (schulische) Einteilung:
a.) Zustandsverben – bezeichnen das Andauern des Seins; dass etwas existiert, etwas ist vorhanden (Prešov liegt am Torisa.)
b.) Vorgangsverben – bezeichnen Prozesse der Veränderung, dass etwas passiert (Blätter fallen.)
c.) Tätigkeitsverben (Handlungsverben) – bezeichnen verbale Prozesse und dieses Prozess geht von Subjekt (Agens) aus (befragen, jagen,…)
- die Witterungsverben (eigentlich Vorgansverben) bilden eine kleine Gruppe und ist mit dem unpersönlichen Pronomen „es“ verbunden
- es existieren Übergänge von einer Gruppe in die andere:
Die Wunde heilt (=Vorgangsverb).
Der Arzt heilt (=Tätigkeitsverb) die Wunde.
- alles hängt also vom ganzen Satz (vom Kontext des Satzes) ab…


Analytische und synthetische Formen des Verbs
1.) Synthetische Verben – bestehen aus einem Wort (Präsens, Präteritum, Konjunktivformen)
2.) Analytische Verben – bestehen aus mehreren Wörtern => Deutsch ist flektierende Sprachtyp mit analytischen Elementen (Slowakisch ist auch flektierende Sprachtyp aber mit synthetischen Merkmalen)

Einteilung der Verben nach Helbig und Buscha
1.) nach der morphologischen Kriterien: a.) - finitive
- infinitive
b.) - regelmäßige
- unregelmäßige
- gemischte (brennen – brannte - gebrannt)
2.) syntaktisch: a.) nach dem Verhältnis zum Prädikat - Vollverben
- Hilfsverben - Auxiliarverben (haben,…)
- Modalverben
- Modalitätsverben (Verben, die den Satz bilden helfen)
b.) nach dem Verhältnis zum Subjekt - persönliche
- unpersönliche
c.) nach dem Verhältnis zum Objekt - transitive
- intransitive
d.) nach dem Verhältnis zum Subjekt und Objekt - reflexive
- reziproke (drücken die Beziehung zwischen Personen aus)

Perfektum und Präteritum
- cca 200 starke Verben
- gemischte Verben bilden mehrere Gruppen:
1.) Präteritum ist schwach und Perfektum stark - nur ein Verb:
mahlen – mahlte – gemahlen (mlieť)
2.) Präteritum ist schwach und Perfektum kann stark oder schwach sein - zwei Verben:
salzen – salzte – (gesalzt) gesalzen (Hochdeutsch: gesalzt)
spalten – spaltete – (gespaltet) gespalten (štiepiť, nastrihovať, prasknúť, kálať, rozpínať,…)
3.) Präteritum kann schwach aber auch stark sein und Perfektum ist nur stark - drei Verben:
backen – (buk) backte – backen („buk“ benutzt man im Norddeutschland; ehe eine alte Form)
dingen – (dang) dingte – gedungen (najímať, najať, zobrať do služby)
hauen – (hieb) haute – gehauen (ťať, štiepať, sekať, biť, stínať, tesať, tĺcť, udierať,…)
4.) Präteritum und Perfektum können starke aber auch schwache Form haben - 12 Verben:
gären – (gärte) gor – (g - t) gegoren (kvasiť, kysnúť)
glimmen – (g - te) glomm – (g - t) geglommen (tlieť)
klimmen – (k - te) klomm – geklimmt geklommen (vyšplhať sa, škriabať sa)
küren – k - te (kor) – gekürt gekoren (voliť, zvoliť, vybrať, vyberať)
melken – m - te (molk) – (g - t) gemolken (dojiť)
schallen – s - te (scholl) – geschallt (verschollen) (znieť, zvučať, hlaholiť, ozývať sa,…)
schleißen – s - te (schliss) – ge - t (geschlissen) (štiepať, driapať, párať, lúpať, olupovať)
schnauben – s - te (schnob) – ge - t (geschnoben) (fúkať, fŕkať, dychčať, fučať, fičať, vysiakať)
sieden – (siedete) sott – (ge - t) gesotten (vrieť, variť, variť sa)
stieben – (stiebte) stob – (ge - t) gestoben (rozprášiť sa, rozutekať sa, rozletieť sa, sršať, vrhnúť)
triefen – (triefte) troff – getrieft (getroffen) (presakovať, premoknúť, slziť, kvapkať, rinúť sa)
weben – webte (wob) – gewebt (gewoben) (tkať)
5.) Verben (11), die nach Bedeutung starke oder schwache Form in Präteritum und Perfektum haben:
bewegen – bewog – bewegen (prinútiť)
bewegte – bewegt (pohybovať sa)
bleichen – blich – geblichen (blednúť)
bleichte – gebleicht (bieliť)
pflegen – pflog – gepflogen (zaoberať sa niečím)
pflegte – gepflegt (ošetrovať, starať sa)
quellen – quoll – gequollen (prameniť, vyvierať, vzdúvať sa)
quellte – gequellt (močiť, máčať)
schaffen – schuf – geschaffen (stvoriť, vytvoriť)
schaffte – geschafft (opraviť, dopraviť)
scharen – schor – geschoren (strihať)
scharte – geschert (starať sa)
schleifen – schliff – geschliffen (brúsiť)
schleifte – geschleift (vliecť, vláčiť, ťahať,…)
saugen – sog – gesogen (cicať)
saugte – gesaugt (nasať, nasávať)
verderben – verdarb – verdorben (pokaziť)
verderbte – verderbt (mravne zkazený – nur Perfektum wird verwendet)
weichen – wich – gewichen (ustúpiť, povoliť)
weichte – geweicht (močiť, máčať, mäkčiť)
wiegen – wog – gewogen (vážiť hmotnostne)
wiegte – gewiegt (hojdať, sekať nadrobno)
6.) verschiedene Konjugation: a.) schwach ist transitiv (mit Akkusativobjekt)
b.) stark ist intransitiv
erschrecken (zľaknúť sa + G) – erschrecken – erschrocken (stark, intransitiv)
(naľakať niekoho + A) – erschreckte – erschreckt (schwach, transitiv)
schmelzen
7.) Mischung von Verben: laden (naložiť) – lud – geladen (stark)
einladen (pozývať)