Das Leben von Max Frisch NJ
Max Frisch
(1911 in Zürich - 1991 ebenda)
Frisch war ein schweizerischer Architekt und Schriftsteller. Er gehört zu den bedeutendsten deutschsprachigen
Schriftstellern der Nachkriegszeit.
Leben: Max Frisch wurde 1911 in Zürich als Sohn des Architekten Franz Bruno Frisch und seiner Frau
Karolina Bettina Frisch geboren. 1930 begann er sein Germanistik-Studium an der Universität Zürich, das er
jedoch nach dem Tod seines Vaters 1933 aus finanziellen Gründen abbrechen musste. Er arbeitete als Korrespondent
für die „Neue Zürcher Zeitung“. Zwischen 1934 und 1936 unternahm er verschiedene Reisen durch
Ost- und Südosteuropa, 1935 reiste er das erste Mal ins Deutsche Reich. Seine erste Buchveröffentlichung Jürg
Reinhart. Eine sommerliche Schicksalsfahrt erschien 1934.
Von 1936 bis 1941 studierte er an der ETH Zürich, wie auch seinerzeit Justus Dahinden und Alberto
Camenzind, Architektur bei Prof. William Dunkel. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er Kanonier der
Schweizer Armee und leistete bis 1945 insgesamt 650 Aktivdiensttage.
Nachdem er 1942 bei einem Architekturwettbewerb der Stadt Zürich für den Bau des Freibades Letzigraben
(heute Max-Frisch-Bad) den ersten Preis gewonnen hatte, eröffnete er sein eigenes Architekturbüro.
Das 1949 gebaute Bad blieb der einzige größere Bau Frischs und steht heute unter Denkmalschutz. Im selben
Jahr heiratete er Gertrud Constanze von Meyenburg und bekam mit ihr zwei Töchter, 1943 (Ursula) und 1949
(Charlotte) sowie einen Sohn 1944 (Hans Peter).
1947 lernte er Bertolt Brecht und Friedrich Dürrenmatt kennen. 1951 wurde ihm durch ein Rockefeller-
Stipendium ein einjähriger Aufenthalt in den USA ermöglicht. 1954 trennte er sich von seiner Familie, schloss
1955 sein Architekturbüro und arbeitete von nun an als freier Schriftsteller.
Von 1958 bis 1963 hatte er eine Beziehung mit der Autorin Ingeborg Bachmann, die er später in seiner
Erzählung Montauk in Andeutungen beschrieb. Er ließ sich 1959 von seiner Ehefrau Trudy Frisch-von Meyenburg
scheiden und verlegte 1960 seinen Wohnsitz nach Rom, wo er zuerst zusammen mit Ingeborg Bachmann
bis 1965 lebte. Im Jahr 1962 begegnete der damals 51-jährige Frisch der 23-jährigen Studentin Marianne Oellers,
mit der er zunächst zusammenlebte und die er schließlich 1968 heiratete. Die Ehe dauerte bis 1979.
1990 erfuhr er, dass er von der Fichenaffäre in der Schweiz betroffen war und wie zahlreiche andere
Schweizer Bürger von den Behörden bespitzelt wurde.
Am 4. April 1991 starb Max Frisch an den Folgen eines Krebsleidens in seiner Wohnung in Zürich.
Max Frisch war Ehrenbürger des Bergdorfes Berzona im Onsernone-Tal des Tessin, in dem er viele Jahre
arbeitete. Dort hatte er 1964 ein Haus gekauft und umgebaut. Eine Tafel an der Friedhofsmauer des Ortes
würdigt ihn.
Der literarische Nachlass wird vom Max-Frisch-Archiv verwaltet, das in der ETH Zürich untergebracht
ist. Trägerin des Archivs ist eine 1979 gegründete Stiftung, die Frisch selbst ins Leben gerufen und mit 165.000
Franken ausgestattet hat.