Das Böse allgemein

Das Böse allgemein


1.1 Herkunft des Wortes Böse

Wenn wir die Herkunft des Wortes Böse verfolgen wollen, treffen wir auf mehrere Theorien. Eins ist doch klar, die Herkunft dieses Wortes lässt sich schwer feststellen. Eine der Theorien geht davon aus, dass das Wort Böse aus dem Althochdeutschen bôsi oder aus dem Vordeutschen *bausja- entstanden ist, und bedeutet „gering“, „schlecht“.
Eine andere Theorie spricht über die mögliche Verwandtschaft mit dem englischen boast (Prahlerei, Stolz / in der Verbform: prahlen, sich brüsten).
Nachzuvollziehen ist auch die Entwicklung aus dem Althochdeutschen pôse. Weiterhin lässt sich eine Verbindung mit den Wörtern "Bausch(chumáč)", "Busen", "Pausback“(bucľatý človek), "pusten" herstellen, da alle mit der indogermanischen Wortgruppe "Beule" verwandt sind. "Beule" stammt aus dem Westgermanischen, Bedeutung: "Schwellung" durch einen Schlag, Stoß oder eine Entzündung. Daraus kann geschlossen werden, dass das Adjektiv "böse" ursprünglich "aufgeblasen, geschwollen" bedeutete.

1.2 Das Böse in der Philosophie

Das Böse in der Philosophie ist das, was ethisch falsch ist, was abzulehnen und schlecht ist. Es ist also das Gegenteil des Prinzips des Guten, bezogen auf die Moral, wobei die Grenzen zwischen schlecht und böse im allgemeinen Sprachgebrauch nicht scharf bezogen werden. Gut und Böse werden in der Regel als Gegenpole betrachtet, zwischen denen es viele Abstufungen gibt. Die konkrete Beurteilung, was gut und böse ist, hängt häufig vom jeweiligen Kontext der Situation und den Beurteilenden ab. Wer die Begriffe gut und böse benutzt, kann dabei die gesellschaftliche Moral in gewissem Rahmen in seinem Sinne beeinflussen.
Manche Philosophen beschäftigten sich mit dem Bösen. Sokrates und Platon glaubten, dass der Mensch Böses niemals freiwillig und wissentlich tut, sondern nur aus Mangel an Einsicht und Erkenntnis. Nach dem Augustinus muss sich der Mensch Gott öffnen, sonst fällt er dem Bösen anheim. Diese Philosophen sagen, was der Mensch nicht tun soll, aber sie definieren nicht genau, was das Böse ist. Kants Meinung über das Böse ist: Das Böse gehört für ihn in den Beriech des Menschenunmöglichen. Er nennt es teuflisch und behauptet, dass es unter Menschen nicht vorkäme, weil das Böse beim Menschen an Motive der Selbsterhaltung gebunden sei.
Dagegen Friedrich Wilhelm Nietzsche ist ganz anderer Meinung. „Damit der Mensch vor sich Achtung haben kann, muss er fähig sein, auch böse zu sein.“ Er liebte die Menschen nicht. Sehr bekannt ist auch seine Theorie des Übermenschen. Was er positiv an den Menschen fand, war, dass sie untergehen und zuvor etwas Neues hervorbringen werden: den Übermenschen. „Der Mensch muss besser und böser werden - so lehre ich. Das Böseste ist nötig für des Übermenschen Bestem.“ „Der Mensch ist ein Seil, geknüpft zwischen Tier und Übermensch, - ein Seil über einem Abgrunde.“ Heute wissen wir, was Nietzsche nur ahnte: Der Mensch ist in der Gefahr, sich selbst in den Abgrund zu stoßen, denn er ist noch in primitiven Verhaltensmustern befangen, verfügt aber schon über die Macht, seine ganze Spezies auszulöschen und unseren Planeten zu ruinieren.

1.3 Auffassung des Bösen in Theologie und Religion

In der Theologie werden zwei wichtige Formen des Bösen unterschieden. Die eine Form des Bösen ist der Gegenpol des sittlich Guten in der menschlichen Sphäre. Das „numinose Böse“ bezeichnet hingegen böse 'göttliche' bzw. geistige Mächte oder Kräfte, die in schädlicher Weise wirken oder denen in ethischer Hinsicht schlechte Einflüsse zueigen sind. Mittelalterliche Vorstellung der Entstehung des Bösen: der Engel Luzifer stürzt; er wird zum „bösen Gegenprinzip“ Gottes.
In vielen Religionen, besonders im Manichäismus - aber tendenziell auch in Teilen des Christentums oder des Islam - gibt es Strömungen, die die Welt als Schauplatz eines Kampfes zwischen „Gut“ und „Böse“ betrachten. Die guten Elemente (Götter/Engel) bekämpfen die bösen Elemente (Götter/Dämonen). In diesem Konzept hat jeder Mensch die Wahl, sich entweder für die gute oder die böse Seite zu entscheiden.
In dem christlichen Glauben ist das Böse Satan, Teufel und seine Engel genannt. Aber auch Sünde ist für die Christen etwas böses, eine Handlung, die verboten ist. Als Sünde wird vielfach der Geschlechtsverkehr mit diversen Partnern dargestellt, sofern er sich nicht im Rahmen der Ehe abspielt. Deshalb werden auch andere Religionen verurteilt, die dieses gestatten. Dazu gehört auch die Kirche Satans, die am 30. April 1966 durch Anton Szandor LaVey gegründet wurde. Und deshalb wird sie verurteilt und als böse betrachtet, weil sie alle sgn. Sünden bewilligt, die die Christen verachten. Es sind z.B. die Habgier, der Hochmut, die Missgunst und andere.
1. 4 Symbole

Ein prominentes Beispiel für ein Symbol des Bösen ist das gestürzte Pentagramm. Aber auch Totenköpfe oder - in Auseinandersetzung mit den Zeichen des Christentums - umgedrehte Kreuze (sog. Petruskreuz) werden als Symbole des Bösen verwendet. Dieser Symbolismus der „Umkehrung“ ist mit der Mode des Spiritismus Mitte des achtzehnten Jahrhunderts in Europa entstanden.