Charakteristik der Hauptpersonen - Im Westen nichts neues

Charakteristik der Hauptpersonen

Paul Bäumer

Ist die Hauptfigur in diesem Roman. Hinter ihm versteckt sich der Autor selbst. Das ganze Geschehen wird aus seiner Sicht erzählt, also aus der Sicht eines einfachen Soldaten. Die Sympathien des Lesers liegen auf seiner Seite. Der Leser kann sich mit ihm identifizieren, er kann Pauls Situation nachempfinden.
Paul ist ein junger Man, der freiwillig an die Front ging. Er ist aber nicht allein. Zusammen mit ihm ging an die Front seine ganze Klasse. Sie wurden von Kantorek überredet.
Schon in den Kasernen zerfielen seine Illusionen von dem Krieg. Alle Werte, die er in der Schule lernte, bedeuteten plötzlich nichts. Er und seine Mitschüler wurden von dem Unteroffizier Himmelstoß schikaniert.
Der ganze Roman ist voll von seinen Überlegungen und Reflexionen. Er denkt sehr oft über den Krieg nach und über seine Auswirkungen auf die einfachen Soldaten, die an der Front kämpfen. Jeder Tag an der Front ist seiner Meinung nach ein Kampf ums Überleben. Er beschreibt auch sehr genau die Schrecken des Krieges.
Paul befindet sich in einem Zwiespalt. Einerseits verabscheut er den Krieg, weil er nur die Zerstörung und den Tod bringt. Die einfachen Menschen leiden unter seinen Auswirkungen. Auf der anderen Seite liebt er seine Heimat, seine Familie und seine Frontkameraden. Deshalb will er nicht zulasen, dass der Feind alles zerstört.
Als Paul an der Front verletzt wird, bekommt er Urlaub. Er reist nach Hause, wo er die Unterschiede zwischen dem Leben an der Front und im Leben der einfachen Menschen in seiner Heimat sieht. Die Menschen daheim haben keine Ahnung davon, was die Soldaten an der Front erleben, dass sie jeden Tag ums Überleben kämpfen müssen.
Sein stärkstes Erlebnis hat Paul, als er einen feindlichen Soldaten aus der nächsten Nähe mit einem Messer ersticht und mit dem Sterbenden gezwungen war zu bleiben. Er hat so seinen ersten Menschen mit seinen eigenen Händen getötet. Zuerst verstopft sich Paul seine Ohren, damit er die Schreie des Verletzten nicht hören muss. Später quälen ihn Gewissensbisse und deshalb versucht er dem sterbenden Soldaten zu helfen. Er sieht ihn nicht mehr als einen Feind, sondern als einen Menschen, als einen Ehemann und Vater. Paul überlegt darüber, wenn er jetzt eine zweite Möglichkeit hätte, wurde er es nicht machen. Der Soldat stirbt und Paul bittet ihn um Verzeihung. Wenn der Krieg nicht wäre, könnten sie Freunde sein. Er verspricht dem Toten, dass er seiner Frau schreibt. Das Versprechen kann Paul aber nicht halten, weil er zum Ende des Krieges selber getötet wird.

Stanislaus Katcinsky

Wird auch Kat genannt. Sein Alter ist um die 40 Jahre. Er ist der Kopf ihrer Gruppe. Zu seinen Eigenschaften gehören Standhaftigkeit und Schlauheit. Er gilt als unersetzlich für die Gruppe. Kat soll sogar einen sechsten Sinn haben. Von Beruf ist er ein Schuster, aber er kennt sich in jedem Handwerk aus. Er kann fast alles besorgen, z. B.: wenn es den Kameraden kalt war, brachte er Stroh. Als es nichts zu essen gab, besorgte er Brot und Fleisch. Er ist der gerissenste Mensch den Paul kennt. Kat hat mit Paul eine sehr enge kameradschaftliche Beziehung. Ihre Beziehung ähnelt einer Beziehung zwischen Vater und Sohn. Kat wird als eine positive Gestalt von dem Leser empfunden.

Himmelstoß

Er ist ein Unteroffizier. Im zivilen Leben war er ein Briefträger. Er diente 12 Jahre in der Armee. Unter ihm diente Paul zusammen mit seinen Mitschülern. Himmelstoß war sehr unbeliebt wegen seinen Schikanen. Die Kameraden mussten jeden seinen Befehl bedingungslos ausführen, obwohl er keinen Sinn ergab. Einmal musste Paul das ganze Zimmer mit einer Zahnbürste sauber machen. Jeder, der unter Himmelstoß diente, hasste ihn wegen seinen Methoden. Auf der anderen Seite wurden die Kameraden von ihm sehr gut auf das Leben an der Front vorbereitet. Sie wurden abgehärtet. Später, als die Kameraden die Kasernen verließen, rächten sie sich am Himmelstoß.

Kantorek

War der Klassenlehrer von Pauls Klasse. Er wird als ein strenger, kleiner Mensch mit einem spitzen Gesicht beschrieben. Paul vergleicht ihn mit Himmelstoß. Im Sportunterricht hat er so lange seine Reden gehalten, bis sich die ganze Klasse in den Krieg freiwillig gemeldet hatte. In damaligen Deutschland waren nach Pauls Meinung tausende solcher Kantoreks, die die jungen Menschen in den Krieg und in den Tod schickten. Kantorek gehört zu den gebildeten Menschen. Er sieht den Krieg als etwas gutes und positives für das Land. Paul kritisiert seine Ansichten und sein Handeln. Kantorek sollte die jungen Menschen in das Leben einführen, in die Welt der Erwachsenen und in die Zukunft. Am Schicksal ihres Klassenkameraden Behm zerfielen gleich ihre Illusionen.