Charakteristik der Gestalten- Der kaukasische Kreidenkreis
Charakteristik der Gestalten
Im Werk Der Kaukasische Kreidekreis von Bertolt Brecht treten folgende Personen auf:
- Georgi Abaschwili – ist ein Gouverneur in der Zeit des Bürgerkriegs in Grusinien, hatte eine Frau aus edlem Geschlecht und einen Sohn Michel. Georgi war „...reich wie der Krösus. Kein andrer Gouverneur in Grusinien hatte So viele Pferde an seiner Krippe Und so viele Bettler an seiner Schwelle, So viele Soldaten in seinem Dienste Und so viele Bittsteller in seinem Hofe. Wie soll ich Georgi Abaschwili beschreiben? Er genoß sein Leben.“ Georgi Abaschwili ist getötet: „...Einer trägt auf einem Spieß den Kopf des Gouverneurs.“
- Natella Abaschwili – sie ist Gouverneursfrau, sie ist egoistisch, sie denkt nur an sich selbst, ihren Sohn läßt sie im Stich, sie kümmert sich um Michel nicht. „...Nur das Nötigste! Das Grüne und natürlich das mit dem Pelzchen! Such das Brokatjäckchen! Ich brauche sie zu dem Grünen. Und das Silberne muss ich auch haben, es hat tausend Piaster gekostete. Und das da und alle Pelze, und wo ist das Weinfarbene? ...Bring zuerst die Kleider an den Wagen.“
- Michel – er ist Sohn des Gouverneurs Georgi Abaschwili und seiner Frau Natella Abaschwilli, er ist zugleich Erbe des Gouverneurs. Obwohl er ein adliges Kind ist, ist sein Leben mit der Magd Grusche verbunden.
- Simon Chachava – ein braver Soldat. Gruscha ist mit Simon verlobt. Sie lieben sich. „...Wenn der Krieg aus ist, komm ich zurück. Simon Chachava, ich werde auf dich warten. Geh du ruhig in die Schlacht, Soldat Die blutige Schlacht, die bittere Schlacht Aus der nicht jeder wiederkehrt: Wenn du wiederkehrst, bin ich da.“
- Lavrenti Vachnadze – er ist Bruder von Gruscha. Seine Frau heißt Aniko. Sie ist sehr fromm. Lavrenti ist hilfsbereit, beurteilt Gruscha nicht. Er will für seine Schwester nur das Beste.
- Jussup – er ist ein „totkranker“ Bauer, den Gruscha in der Not heiratet, obwohl sie mit Simon verlobt ist. Sie kennen sich aber nicht. „...muss du einen Mann haben, dass nicht die Leute reden. Aber ich kann keinen Mann heiraten, ich muss auf Simon Chachava warten. Gewiss. Das ist alles bedacht. Du bruachst keinen Mann im Bett, sondern einen Mann auf dem Papier. Ich könnte ein Papier mit Stempeln brauchen für Michel.“ Als die Nachricht bekannt wird, dass der Krieg vorbei ist, wird der sterbenskranke Bauer wieder gesund: „O Verwirrung! Die Ehefrau erfährt, dass sie einen Mann hat! Am Tag gibt es das Kind. In der Nacht gibt es den Mann.“
- Panzerreiter Schergen des Fürsten Kazbeki, der den Gouverneur hinrichten ließ
- Sänger und Musiker werden als Erzähler eingesetzt
Grusche Vachnadze und Azdak sind vielseitige und dramatische Personen. Sie sind beide
einfache Leute, die jedoch etwas Ausserordentliches unternommen haben. Beide Gestalten zeigen eine große Produktivität, sie sind aktiv in ihrem Leben.
- Grusche Vachnadze – ist einfache Mag im Haus des Gouverneurs. Durch ein Reihe von Zufällen kommt sie zu Michel, Sohn und Erbe des Gouverneurs. Sie weiß, dass das Leben des Kindes von ihr abhängt. Sie wird zur Mutter wider Willen. Man sieht bei ihr eine große Humanität. Grusche unterscheidet sich von den Anderen, sie verkörpert eine Ausnahme. Dass sie trotz Angst und Verfolgung das Kind im Stich nicht läßt, unterscheidet sich darin nicht nur von der Frau des Gouverneurs, die sich mehr um ihre Kleider als um ihr Kind kümmert, sondern auch von allen anderen, die sich vor der Verantwortung drücken. Grusche tut das ungewöhnliche und sie zeigte damit ihre Opferbereitschaft aus sozialen und humanitären Gründen.
- Azdak – Azdak ist kein Richter im rechten Sinne des Wortes. Er war ursprünglich ein Dorfschreiber, der von den Soldaten für 2 Jahre in der chaotischen Nachkriegssituation zum Richter genannt wird und das Recht zum Nutzen der armen Leute verdreht und damit bildet etwas wie Gerechtigkeit. Man kann sagen, dass er Richter der armen Leuten ist. Nach zwei Jahren geriet er in der Bedrohung. Es geht ihm um seine Haut. Er kann aber in seiner Stellung bleiben. Azdak sympathisiert mit einfachen Leuten. Er verköpert eine Menschlichkeit und zugleich auch Klugheit. Er nimmt Schmiergeld von den reichen Leuten. Er übt die Gerechtigkeit nach seinem Willkür, er entscheidet sich nach seinem Gefühl, nicht nach Gesetzbücher. Das Gesetzbuch benutzt aber als Sitzkissen. Trotz ist er der gute Richter, der die richtigen Entscheidungen trifft. Azdaks Richterstelle ist nur ein Nebenprodukt einer Ausnahmesituation. Deshalb muss er seine Tätigkeit aufgeben, nachdem er sich letztes Mal für arme Leute entschieden hat.