ASIMILATIONSPROZESS - EINDEUTSCHUNG

ASIMILATIONSPROZESS - EINDEUTSCHUNG

Asimilation – Prozess der Angleichung fremden Wortgutes an deutsche Sprache

Manches FW wird nur in einer lexisch-semantischen Variante übernommen, z.B. „spleen“ (engl.) – nur eine Bedeutung wurde ins Deutsche übernommen – die übte Laune oder Ärger, nicht aber die Bedeutung des eng . Wortes Milds (slezina).

Das Lehngut muss von Anfang an grammatisch inkorporiert werden – d.h. Substantive müssen Genusmerkmale erhalten. Und die Genuseinordnung erfolgt dreierlei bei den Substantiven:

1. bei Affixen nach dem Art des Affixes (nach dem Genus des Affixes), z.B. Suffix –ismus ist ein Zeichen der Maskulina, –ität bilden die dt. Feminina.

2. Nach dem Genus semantisch benachbarten deutschen Wörtern:
Wodka - im Russ. – Feminina
- im Deutschen - Maskulina

3. Nach dem natürlichen Geschlecht – die Diva





ENGLISCH - AMERIKANISCHER EINFLUSS
AUF DIE DEUTSCHEN SUBSTANTIVE

Kontaminierende Bildungen wie „Denglisch“, „Engleutsch“ kennzeichnen diesen Überfremdungsprozess.
Entlehnung aus dem Englischen gab es bereits im Mittelalter, im 18. Jhd. Mehren sie sich in bestimmten Sachbereichen. Zugleich werden kritische Stimmen laut, z. B. Th. Fontane im Roman „der Stechlin“.

Wenn Wörter zugleich mit der Sache übernommen werden, um sie nicht im Konkurrenz mit vorhandenen deutschen treten, vollzieht sich die Integration ohne Probleme, z.B. „Mauer, Brief, Schule, Abenteuer, Tanz“.
Es wird die Negativpreis „Sprachpannscher des Jahres“ verleihen, im (?) erhielt ihn der
(?) der Deutschen Bahn, „da er die Auskunft auf dem Bahnhof nicht mehr Auskunft, sondern Service-Point nehmen lässt, den Fahrkartonschalter – Ticket-Counter, Toiletten auf den Bahnhöffen – WC-Clean.“
Der Gebrauch der Anglizismen hat mit wichtiger (?), vermeintlicher (?), oder einfach mit Gedankenlosigkeit (?) zu tun.
Werbung – Douglas wirbt für ein Produkt: come in / find out.

Asimilation:
Computer – aus dem Englischen, er ist angepasst worden
- in der Ortographie, die Schreibung ist zwar englisch, hat aber einen „unenglischen“ Grossbuchstaben, z.B. Dativ, Pl. – Computern – wie mit Blättern - diese Endung gibt es im Engl. Nicht
- Computer – Maskulinum, Engl. Kennt keine Maskulina – das spricht eher für die Asimilationskraft des Deutschen als für den Einfluss des Englischen

Keks - aus dem engl. Wort cakes – Pl. wurde zum Sg. uminterpretiert (?), und gegen
alle Regeln der Logik mit einem weiteren Pluralmorphem versetzen (?).
- Keks Pl.-Endung im Engl. + Pl. Endung im Deutschen - Kekse

Auch aus mehreren Wörtern zusammengesetzte Lexeme – werden dem Engl. unterworfen.
Ich bin Sonja statt Mein Name ist Sonja.
Bist du in Ordnung? statt Hast du die wehgetan (?)?
Nicht wirklich statt eigentlich nicht

Syntax – im Engl. gibt es Tendenz, abh§ngige Sache in bestimmten Kontexten mit verbalen Zus§tzen zu versehen, statt sie direkt auszuschliessen (?):
Es war interessant zu beobachten, dass ... statt Es war interessant, dass
Wegfall des Artikels bei Länder wie Iran – in Iran statt im Iran

Ortographie – statt stopp - stop!
... (?) des Apostrophs – z.B. zur Kennzeichnung des Genitiv – Lisa´s Puppe

- pragmatische Analyse: Lehnwendungen: kein Thema, man sieht (?), wir (?) telephonieren


Auch das Englische selbst ist viel stärkeren fremden Einflüssen ausgesetzt gewesen als das Deutsche: skandinavische, französische, lateinische Einflüsse – sie machen etwa 60 % der gebräuchlichsten Wörter aus, die entheimischen (? einheimischen?) Wörter sind in der Minderheit.
Das fremde Wort ist dem Englischen so geläufig, dass es kein geläufiges Wort für „Fremdwort“ gibt, nur das technische Wort loanword (boanword) – kommt aus dem Deutschen.

Anglizismen kann man aus 4 unterschiedlichen Blickwinkeln beobachten und bewerten:
• Psychologisch - Gebrauch von Anglizismen ist Snobismus, Angeberei
• Philosophisch - Anglizismen sind unpassend und bringen unnötige Dubletten
• Politisch - Sprache reflektiert und schafft Identität, eine Überfülle von Anglizismen gefährdet
nationale Identität
• Moral (sozial?) - Anglizismen bedeuten eine Benachteiligung solcher Menschen, die kein Engl. können

1. psychologisches Argument - Sprache ist immer auch Selbstdarstellung, nicht nur
Darstellung. Das wäre auch nicht anders, wenn es keine
Anglizismen gäbe

2. es gibt genug Dubletten auch im Deutschen: Radio - Rundfunk

3. wo Wörter deutschen und fremden Ursprung ... (?), ist oft das fremde das vertraute:
Telephon - Fernsprecher