Artikulation NJ

Artikulation
Artikulation – die Formung der Sprachlaute im Ansatzrohr
– sie ist die sekundär Funktion der Artikulationsorgane
– speziell versteht man unter Artikulation (A) die sowohl grundsätzlich wie individuell
günstige Haltung und Bewegung der Artikulationsorgane bei der Lautbildung
– wenn man die A darstellen will, muss man zu erst die A-organe beschreiben und deren Funktion
darstellen:
A-organe – menschliche Organe, die an der Hervorbringung sprachlicher Laute beteiligt sind
– hier zugehören die Atmungsorgane: der Kehlkopf (hrtan), der Rachen-, Nase- und
Mundraum (Rachen-, Nase- und Mundraum werden gemeinsam oft Ansatzrohr (AR) genant)
1.) Lippen (Labia)
2.) Zähne (Dentes)
3.) Zahndamm (Alveole)
4.) Vorderer Gaumen (podnebie, harter Gaumen, Palatum)
5.) Mittlerer Gaumen (weicher Gaumen)
6.) Hinterer Gaumen (weicher Gaumen, Velum)
7.) Zäpfchen (čapík, Uvula)
8.) Zungenrücken (Dorsum)
9.) Stimmlippen (hlasivky) im Kehlkopf (Larynx)
- AR stellt sich als Hohlraumkomplex oberhalb der Stimmlippen dar
- es wird als ein System miteinander verbundener Hohlräume bzw. als Rohr mit veränderlichen
Querschnitt aufgepasst das als Resonator wirksam sein kann
Die Sprechfunktion des AR-es
- zur Sprachlautbildung vollziehen sich im Einsatzrohr vielgestaltige Bewegungsabläufe
- die aktive A-organe (AO) (Lippen, Zunge, Zäpfchen, Gaumensegel = mäkké podnebie) verändern
durch differenzierte und koordinierte Bewegungen bzw. durch Verformung die Größe und die Form
des AO-es => sie gliedern den Luftstrom durch die Öffnungveränderung bzw. völlige Verschloßung
Anteil der einzelnen Organe des AO-es an der Lautbildung
1.) Lippen – in der Ruhelage liegen sie ruhig aufeinander
– an der Lautbildung (LB) sind beide Lippen beteiligt durch:
a.) Öffnung (Vokalen)
b.) Vorwölben (vyklenúť)
c.) Runden (hintere Vokale: u:, u, o:, o)
d.) Spreizen (roztiahnutie)
e.) Schließen (explosive Konsonanten: p, t, k,)
- für die deutsche Standardaussprache ist grundsätzlich ein vorwölben und eine hochrunde Einstellung
anzustreben
2.) Unterkiefer – kann vertikal und horizontal bewegt werden
– für das Deutsche ist vor allem eine gleitende, lockere Vertikalbewegung typisch
- von der Unterkieferstellung bezeichnet mit Zahnreiheabstand ist das Volum der Mundhöhle abhängig
- zur Bildung der Vokale ist eine relativ große Mundöffnung und eine weite Mundhöhle anzustreben
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- wird der Unterkiefer falsch oder unvollkommen bewegt, wirkt die Lautbildung falsch oder undeutlich
> häufig beeinflussen auch psychische Zustände den Öffnungsgrad der Sprecher (Müdigkeit…)
3.) Zunge – durch ihre große Beweglichkeit und Gestaltsveränderung das aktivste AO
– sie gestaltet im Zusammenwirken mit Lippen, Unterkiefer und dem Velum durch Aufwölben,
Abflachen (sploštenie), Vor- und Zurückziehen die entsprechenden Resonanzräume für die
Bildung der Laute
- besonders wichtig ist hier die Zungenspitze (ZS) > für das Deutsche ist der lockere, elastische
Kontakt der ZS oder des vorderen Zungenrandes mit dem Frontzähnen besonders die untere Zungenkontaktstellung
vorteilhaft und kennzeichnet
4.) Gaumensegel – regelt wie ein Klappenventil die Passage des Luftstroms im dreier Weg: Rachen-
Mund- und Nasenraum
- es kann zusammen mit dem Zungenrücken die Mundhöhle absperren bzw. den Nasenrachen (nosohltan)
abschließen
- nur bei den Nasallauten (m, n, ŋ) ist den Nasenweg völlig frei (der Luftstrom strömt durch den
Mund) in dem es Schlaff (ochabnutie) herunterhängt; sonst ist es gehoben und behindert den Nasenweg
mehr oder weniger ausgeprägt (význačne)
5.) Nasenräume – sind nur graduell und unterschiedlich bei der Lautbildung als Resonanzräume
beteiligt
- sie verleihen den Laute die als Nasalität bezeichnete typische Klangfarbe
- die Beteiligung die Nasenresonanz bei der Bildung fast aller Laute des Deutschen ist zugleich ein
charakteristisches Klangmerkmall, aber es ist grundsätzlich von Näseln (fufňanie, Klangstörung) zu
unterscheiden

I Ü U
E Ö O
A