Simon Wiesenthal

31. 12. 1908 - 20. 9. 2005

Simon Wiesenthal war von Beruf Architekt. Aber er war auch Publizist und Schriftsteller. Bekannt wurde er, wie von einigen Leuten bezeichnet, als „Nazijäger". Er war der Leiter eines von ihm gegründeten „Jüdischen Dokumentationszentrum" in Wien.

Kindheit und Jugend

Simon Wiesenthal wurde am 31. Dezember 1908 in Bučač, in der Region Halič, im damaligen Galizien, damals ein Teil Österreich-Ungarn, als zweitgeborener Sohn von Ascher und Rosa Wiesenthal geboren. Bučač war eine ethnisch gemischte Kleinstadt. Heute befindet sich diese Kleinstadt im westlichen Teil der Ukrainischen Republik. Dieses Gebiet wechselte mehrmals seine Staatszugehörigkeit - noch bevor Simon das Abitur beenden konnte, wurde es sechs Mal „befreit".

In dieser Kleinstadt bildeten die Juden die Mehrheit der Einwohner und wurden vor dem ersten Weltkrieg nicht unterdrückt. Sie waren gebildeter und vermögender als die dort wohnenden Polen und Ukrainer. Das gute Zusammenleben aller Nationalitäten zog eine große Anzahl jüdischer Flüchtlinge aus dem benachbarten Russland an. Sie suchten in dieser Stadt Asyl, denn in Russland wurden die Juden streng verfolgt.

Es begann der erste Weltkrieg und das gesamte Gebiet wurde Frontlinie. Wiesenthals Vater wurde in die österreichische Armee eingezogen und fiel in diesem Krieg. Seine Mutter floh mit ihren beiden Söhnen vor der sich nähernden russischen Armee nach Wien. In Wien begann Simon die Grundschule. Nach zwei Jahren kehrte die Familie nach Bučač zurück, obwohl die Kämpfe in diesem Gebiet andauerten und Bučač abwechselnd einmal polnische, ukrainische oder bolschewistischen Abteilungen beherrschten. Während des Krieges fiel Halič an Polen.

Wiesenthal maturierte am Gymnasium in Lemberg und wollte gern Architektur studieren. Aber die Anzahl der jüdischen Bewerber war am damaligen Polytechnischen Institut beschränkt und so blieb Simon nichts anderes übrig als im Jahre 1929 nach Prag zu reisen, um dort zu studieren. An diese Zeit seines Lebens erinnerte er sich als eine der schönsten seiner Lebensabschnitte. Im Jahre 1932 beendete er sein Studium und es folgte eine zweijährige Praxis in der damaligen Sowjetunion. 1936 heiratete Simon Wiesenthal seine ehemalige Mitschülerin aus dem Gymnasium, Cyla Müller, die eine entfernte Verwandte des Psychoanalytikers Sigmund Freud war. Wiesenthal eröffnete ein Projektierungsbüro und entwarf Häuser größtenteils für reiche polnische Juden. Es ging ihm gut, aber dieses zufriedene Leben währte nicht lange.


Kriegszeit

Ende September des Jahres 1939 wurde der Nichtangriffspakt zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion unterzeichnet. Polen wurde geteilt und Lvov lag nun auf sowjetischem Gebiet. Es begann die Verfolgung der jüdischen Intelligenz, es gab Verhaftungen, Erschießungen und Abtransporte. Vor der Deportation nach Sibirien rettete das Ehepaar Wiesenthal nur eine entsprechende Bestechung. Sein Stiefvater aber wurde verhaftet und starb wahrscheinlich im Gefängnis, der Bruder wurde erschossen. Wiesenthals Büro wurde geschlossen und er nahm eine Arbeit als Mechaniker in einer Fabrik an, die Matratzen herstellte. Später gelang es ihm eine Arbeit in einer Baugesellschaft zu finden. Dort entwarf er zwar Gebäude die dem Federschleißen dienten, aber es war eine Arbeit in dem Fach, was er studiert hatte.

Im Jahre 1941 griff die deutsche Wehrmacht die Sowjetunion an und Lvov wurde wieder die deutsche Stadt Lemberg. Bald darauf entfesselten ukrainische Hilfsabteilungen ein dreitätiges Pogrom, bei dem 6 000 Juden ums Leben kamen. Meistens Ärzte, Rechtsanwälte und Lehrer. Auch Wiesenthal wurde verhaftet und es drohte ihm der Tod. Nur wie durch ein Wunder überlebte er. Er stand in einer Reihe von Personen an einer Mauer, die Hände hinter dem Kopf und wartete, dass er an der Reihe ist und wie die Anderen erschossen wird. Ihn retteten die Kirchenglocken, die die Gläubigen zum Mittagsgebet riefen. Die Ukrainer legten die Waffen weg und ungefähr 20 vorläufig gerettete Gefangene wurden in die Zellen gebracht. In der Nacht kam zu Wiesenthal sein ehemaliger ukrainischer Angestellter, jetzt Hilfspolizist, der seinem Arbeitgeber treu geblieben war, und seinen „Kollegen" einredete, dass er ihn zum Gebietskommissar zum Verhör bringen muss.

Aber Wiesenthal konnte seine Freiheit nicht lange genießen. Bald danach wurde eine Anordnung herausgegeben, nach der alle Juden ihre Wohnungen verlassen müssen und in ein Getto ziehen müssen. Von dort transportierte man Wiesenthal und seine Frau zur Zwangsarbeit ins Lager Janowska. Wiesenthals Mutter wurde später ins Konzentrationslager Belzec deportiert, von wo sie nicht zurückkehrte.

Wiesenthal kam in ein Zweiglager, das in der Nähe eines Eisenbahnsammelplatzes war. In der Reparaturwerkstatt der Eisenbahn konnte er sich frei bewegen und so versuchte er seine Frau Cyla zu retten. Mit Hilfe einer polnischen illegalen Bewegung besorgte er für sie gefälschte Dokumente und organisierte mit deren Hilfe ihre Flucht. Sie gelang und Cyla lebte bis zum Kriegsende unter dem Namen Irena Kowalska. Wiesenthal hatte wieder Glück. Die Leiter des Arbeitslagers waren Heinrich Guenthert und Adolf Kohlrautz, beide Nationalsozialisten, aber sie gaben Acht, dass die Juden korrekt behandelt wurden. Als sie erfuhren, dass Wiesenthal Architekt ist, beschäftigten sie ihn als Techniker und Zeichner. Sie waren mit ihm sehr zufrieden - seine Arbeit gaben sie als ihre eigene aus und erhielten dafür Belobigungen und Beförderungen. Trotzdem befand sich Wiesenthal am 20. April 1943 wieder nur einen Schritt dem Tode nahe. Der Lagerleiter entschied Hitlers 54. Geburtstag feierlich zu begehen, indem er 54 jüdische hochgebildete Gefangene erschießen lassen wollte. Trotz Einwände erschien Wiesenthals Name auf der Liste. Gemeinsam mit den übrigen Gefangenen stand er nackt am Rande der tiefen Grube und wartete auf die Hinrichtung, als ihn sein ehemaliger Angestellter aus der Reihe zog - es war der Leiter eines Zweiglagers. Ihm gelang es die anderen Lagerleiter zu überreden, dass nur Wiesenthal in der Lage ist, ein großes Plakat mit der Inschrift „Wir danken unserem Führer" zu schreiben. Für Wiesenthal war seine Rettung durch zwei Nationalsozialisten etwas, das sich in sein Gedächtnis genauso eingrub wie seine Verfolgung durch andere Nationalsozialisten: Sie sind der Beweis dafür, dass es möglich war, im Dritten Reich mit sauberen Händen zu überleben. Sie sind der Beweis dafür, dass es keine Kollektivschuld gibt." Wiesenthal hat niemals nachgeforscht, ob die SS die 54 Gefangenen erschoss, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß. Bis zu seinem Lebensende hörte er nicht auf ein Gefühl der Schuld zu empfinden.

Im Oktober des gleichen Jahres gelang es Wiesenthal aus dem Lager zu fliehen. Dabei half ihm wieder Adolf Kohlrautz. In Freiheit lebte er acht Monate - er versteckte sich bei Freunden und später auch bei den Partisanen. Im Juni 1944 forschten ihn polnische Detektive aus und übergaben ihn den Deutschen. Wiesenthal war erschöpft und wollte nicht mehr leben. Er wusste nicht, was mit seiner Familie geschehen war, lebte seine Frau noch? Er hatte auch Angst, dass er die Folterungen nicht aushielt und die Partisanen, die ihn versteckt hatten, verraten würde. Während der Überführung zur Gestapo schnitt er sich beide Pulsadern mit einer Rasierklinge auf, die es ihm gelang zu verstecken. Man brachte ihn ins Krankenhaus und er war vielleicht der einzige Jude den sie retteten. Wiesenthal versuchte aufs Neue einen Selbstmord. Bei der Überführung ins Lager stahl er Ampullen mit 500 Tabletten und schluckte alle in der Nacht. Aber es war nur Sacharin. Auch der dritte Selbstmordversuch misslang, als er versuchte sich mit einem über das hohe Fenstergitter geschlungenen Gürtel zu erhängen. Er war schon so erschöpft, dass ihn dabei die Kräfte verließen um sein Vorhaben zu vollenden.


Befreiung

In den nächsten Tagen befand sich Wiesenthal aufs Neue im Konzentrationslager Janowska. Die sowjetische Armee rückte immer näher und so wurde die Gruppe der verbliebenen Gefangenen von der SS in Richtung Westen getrieben, von einem Lager ins andere bis man im Februar 1945 in der Nähe des österreichischen Konzentrationslagers Mauthausen war. Wiesenthal war schon so schwach, dass er dort vor Erschöpfung hinfiel und man glaubte, dass er erfroren sei. Er wurde mit den anderen Toten auf den Wagen gegeben und ins Krematorium gefahren. Erst dort bemerkte man, dass er sich bewegt und man trug ihn erst einmal in die Dusche, wo man ihn mit kaltem Wasser zu Bewusstsein brachte. Dann schmuggelte man ihn in die Todesbaracke, wo die Gefangenen starben, die zu schwach waren um zu arbeiten. Aber Wiesenthal überlebte.

Als am 5. Mai 1945 auf dem Lagerplatz die ersten amerikanischen Panzer erschienen, wog er nur 45 kg. Während des Holocaustes verlor er 89 seiner Verwandten. Von der gesamten Familie überlebten nur seine Frau und er. Seine Frau Cyla fand er unter abenteuerlichen Umständen erst nach vielen Monaten nach Kriegsende. Im Jahre 1946 wurde ihnen ihre einzige Tochter Paulinka geboren. Sie heiratete, hat drei Kinder und lebt in Israel. Wiesenthals Frau, Cyla, ist im Jahre 2003 verstorben.


Das Leben nach dem Krieg

Schon wenige Wochen nach der Befreiung begann Wiesenthal mit der amerikanischen Kommission für die Verfolgung der Kriegverbrechen ( WCU ) zusammenzuarbeiten. Er half bei Verhören und schon damals betonte er, dass es ihm um Gerechtigkeit geht und keinesfalls um Rache. Er war aber noch sehr schwach und deshalb bot man ihm an, zur Erholung in ein Sanatorium zu fahren, aber er kehrte nach Polen zurück und baute Häuser. Vorher begann sich für ihn ein Ziel abzuzeichnen. Er wollte nicht nur die Erinnerungen an die Leiden seines Volkes wach halten, sondern auch die Ursachen dieser Leiden, damit die Täter gerecht bestraft werden. Er hatte dafür alle Voraussetzungen, denn während der vier Jahre Gefangenschaft war er in zwölf Konzentrationslagern und kannte aus eigenem Erleben ihr Personal. Er besaß ein phänomenales Gedächtnis für Gesichter, Namen Ereignisse, Wahrnehmungen und Gefühl für verschiedene Arten Ungerechtigkeiten, er hatte ein außergewöhnliches Organisationstalent und einen Sinn für praktische Angelegenheiten, er war konsequent und systematisch. Er begann mit seinen eigenen Erinnerungen und stellte ein Verzeichnis von einundzwanzig Personen auf, die für ihn selbst zeugen konnten.

Die Zusammenarbeit mit den Amerikanern dauerte ungefähr ein Jahr, aber dann kam die Enttäuschung. In der deutschen und österreichischen Gesellschaft wuchs der Einfluss der ehemaligen Nazis und es war einfach, die Vergangenheit zu verdrängen. Deshalb begann Wiesenthal zu Beginn des Jahres 1947 allein zu arbeiten und gründete in Linz das Jüdische Dokumentationszentrum. Seine Mitarbeiter schrieben die Aussagen der ehemaligen Gefangenen nieder, die in den Konzentrationslagern auf die Freilassung warteten. So entstand eine Ansammlung von Dokumenten, die zu Wiesenthals gefürchteter Waffe wurden. Er erhielt Briefe aus der ganzen Welt und es war schwer zu erkennen, woher die Informationen kamen, welche ist wahr und welche nicht, welche ist eine wesentliche Kleinigkeit und kann in den nächsten Tagen wichtig sein. Alle diese Nachrichten wertete er sorgfältig aus und bewahrte alle Informationen auf, die ihm einmal hilfreich sein konnten bei seinen Nachforschungen. Über jeden verdächtigen Nazi legte er eine Akte an, die er jahrzehntelang vervollständigte. Bewiesene Informationen übergab er den Gerichten oder Journalisten. Wiesenthal gelang es ungefähr 1 100 Naziverbrecher vor Gericht zu stellen. Aber nicht alle wurden zu Recht verurteilt. Viele wurden sogar freigesprochen, denn die deutsche und die österreichische Justiz waren selbst allzu sehr mit der Vergangenheit verknüpft. Nach sieben Jahren endete seine Geduld und er schloss das Zentrum. Nach dem Ungarnaufstand begann er sich um die Emigranten aus Ungarn zu kümmern, er half ihnen zurück ins Leben zu finden - Arbeit zu finden, eine Schule für ihre Kinder usw. Aber nach einiger Zeit wandte er sich wieder der Verfolgung der Nazis zu und eröffnete sein Zentrum in Wien. In dieser Zeit war der kalte Krieg auf seinen Höhepunkt angelangt und in den fünfziger Jahren übersiedelte er sein Archiv aus Sicherheitsgründen nach Israel.


Der Kampf für Gerechtigkeit

Die größte Publizität aller Fälle, an denen Wiesenthal beteiligt war, war ohne Zweifel die Ergreifung von Adolf Eichmann im Jahre 1960. Als Wiesenthal zum ersten Mal nach dem Krieg den Namen Eichmann hörte, ahnte er um wen es sich handelte. Er forschte nach einzelnen Mördern, nach Leuten, die andere erniedrigten, schlugen und Gefangene vor den Augen anderer erschossen hatten. Erst später, als der Nürnberger Prozess begann, wurde ihm bewusst, dass Adolf Eichmann einer der Verantwortlichen war und eine entscheidende Rolle bei der Massenvernichtung und Verfolgung der Juden gespielt hat. Eichmann entkam lange und Wiesenthal kämpfte bei seiner Suche mit beträchtlichen ungenügenden Informationen und stieß auf viele Probleme. Die Spur verlor sich oft, aber viele Zufälle halfen ihm am Ende und Wiesenthal stellte fest, dass Eichmann sich in Argentinien versteckt hielt. Er fühlte sich ziemlich hilflos, denn dort genossen die Nazis einen übermäßigen starken Schutz. Deshalb brauchte er Hilfe, diese bekam er aber weder von amerikanischer Seite noch von Israel, da dieser Staat selbst ums Überleben kämpfte. Man schrieb das Jahr 1954 und Wiesenthal musste die Verfolgung Eichmanns aufschieben. Erst im April 1959 sah er in den Zeitungen die Todesanzeige von Eichmanns Stiefmutter und die Namen der Hinterbliebenen. So gewann er Informationen von weiteren Verwandten und später auch über Eichmann selbst. Er wusste, wo er lebt und endlich erhielt er ein neueres Foto von Eichmann. Alle Informationen übergab er an Israel, mit dem er ständig zusammenarbeitete und auf Grund dieser Unterlagen gelang es dem israelischem Geheimdienst Mossad Eichmann zu verhaften und heimlich nach Israel zu bringen. Dort wurde er verurteilt und hingerichtet. Eichmann hatte das Leben von 6 Millionen Menschen auf dem Gewissen, aber auf die Frage, ob er sich schuldig fühle, antwortete er verneinend.

Zu einem weiteren Erfolg von Wiesenthal gehört die Ergreifung von Franz Stangl, der der Leiter des Vernichtungslagers Sobibór und Treblinka war. Er versteckte sich in Brasilien und erst eine Flut von Artikeln, die Wiesenthal in brasilianischen, deutschen und anderen Zeitungen veröffentlichte, veranlasste Brasilien zur Auslieferung in die Bundesrepublik Deutschland. Dort wurde Stangl wegen 1 200 000 Morde angeklagt und zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Er starb in der Haft.

Die gleiche Waffe - Artikel in den Zeitungen - benutzte Wiesenthal für die Ergreifung von Hermine Braunsteiner, genannt „die Stute". Sie war eine sadistische Aufseherin im Lager Majdanek und beteiligte sich an zehnfachen Morden. Simon Wiesenthal stellte fest, dass sie einen Amerikaner geheiratet hatte und in New York lebte. Im Jahre 1973 wurde sie in die BRD überstellt, aber das Urteil wurde erst im Jahre 1981 gefällt. Sie erhielt lebenslange Haft.

Simon Wiesenthal verfolgte auch geduldig einen der gefürchtetsten Männer des Dritten Reiches, Josef Mengele, den viele den Doktor Tod nannten. Am Ende neigte er zu der Annahme, dass der Mann, der im Februar 1979 in der Nähe von Sao Paulo ertrank, der unheilvolle Arzt war, der an Gefangenen in Osvětim Versuche gemacht hat und darüber entschied wer bekommt eine Überlebenschance und wer nicht.

Ende der fünfziger und zu Beginn der sechziger Jahre verbreitete sich eine antisemitische Bewegung, die an der Existenz der Anne Frank und die Echtheit der Tagebücher, die dieses jüdische Mädchen im Amsterdamer Versteck geschrieben hatte, zweifelte. Wiesenthal reagierte sofort und forschte Karl Silberbauer aus, der Anne damals verhaftet und ins Konzentrationslager in den Tod geschickt hatte.

Wiesenthal bewies in seinem Kampf für Gerechtigkeit viel Mut und machte keine Kompromisse. Er war in der Lage sich auch gegen seine neue Heimat - Österreich - zu stellen. Er wählte dieses Land zu seinem dauerhaften Aufenthalt auch deshalb, damit er den Österreichern und der ganzen Welt an ihren Anteil am Holocaust erinnerte. Und gerade Österreich machte es große Probleme sich mit ihrer faschistischen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Am Anfang wollten sie nichts davon wissen. Aber die Fakten blieben, dass der größte Teil der Lagerleiter in den Vernichtungslagern österreichische Staatsbürger waren. Und Wiesenthal kämpfte auch gegen sie, auch wenn das für ihn große Unannehmlichkeiten und Missstimmung der Umgebung bedeutete. Zu Beginn der ersten Hälfte der siebziger Jahre initiierte er eine gerichtliche Verhandlung mit Hunderten verdächtigen Naziverbrechern. Mehr als die Hälfte von ihnen erhielten einen Freispruch. Österreich war im Vergleich zu Deutschland gegenüber den Nazis viel nachsichtiger.

Ein bezeichendes Beispiel für Wiesenthals Kampf für Gerechtigkeit war der Prozess mit dem ehemaligen Aufseher in Mauthausen Vinzenz Gogl. Dieser lebte ein ruhiges Leben als ehrbarer Bürger in einem oberösterreichischen Dorf. Wiesenthal bemühte sich viele Jahre konkrete Beweise gegen ihn zu erhalten und am Ende gelang es ihm einige ehemalige Gefangene zu gewinnen, die überlebt hatten und bereit waren auszusagen. Die Anklage gegen Gogl war dermaßen umfangreich, dass die Verlesung der Anklage drei Tage dauerte. Im Gerichtssaal in Linz, wo der Prozess stattfand, war jedoch eine Reihe von ehemaligen SS-Angehörigen anwesend, die die Gerichtsverhandlung störten und die Aussagen der Zeugen durch laute Bemerkungen lächerlich machten. Das Gericht, in so einer Atmosphäre stattfindend, fällte einen Freispruch. Die ehemaligen Gefangenen waren entrüstet, die ehemaligen SS-Angehörigen triumphierten. Der Fall kam aber noch an das Oberste Gericht nach Wien. Dort aber erschienen die jüdischen Zeugen nach ihren Erfahrungen in Linz nicht mehr und ihre Aussagen wurden nur verlesen. Gogl wurde wieder frei gesprochen.


Politische Affären in Österreich

Seinen größten Misserfolg erlebte Wiesenthal in den siebziger Jahren als er feststellte, dass in der 11 Mitglieder umfassenden damaligen Regierung des Bundeskanzlers Bruno Kreisky 4 Politiker mit einer nazistischen Vergangenheit waren. Bruno Kreisky war selbst Jude, seine Familie wurde ermordet und nur er konnte sich durch eine Flucht retten. Mit seiner Haltung aber offenbarte er, dass was ihn anbelangt die nazistische Vergangenheit nicht als wichtig erscheint. Damit war Wiesenthal nicht einverstanden. Es genügte, dass er in sein Archiv sah, und er fand die Nummer der Mitgliedsbücher der Legitimationen der Minister und die Beschreibungen ihrer Vergangenheit. Österreichische Journalisten interessierte das aber nicht und deshalb übergab er die gesamten Informationen dem deutschen Wochenblatt „Der Spiegel". Das Ergebnis der Artikel war, dass es eine große Aufregung weltweit und in Österreich gab. Aber die Emotionen richteten sich am Ende gegen Wiesenthal. Er wurde als ein Mensch bezeichnet, der unschuldige Leute verfolgt und den Ruf seines Vaterlandes schädigt, das sich selbst als eines der „ersten Opfer Hitlers" bezeichnete. Das war aber nicht die einzige Affäre, die Wiesenthal in Österreich enthüllte.

Seine Stellung in diesem Land verschlechterte sich nochmals im Jahre 1975, als er unmittelbar vor den Wahlen schockierenden Informationen über den Vorsitzenden der Freiheitlichen Partei Österreichs, Friedrich Peter, feststellte. Dieser war bei einer der gefürchtetsten SS-Einheiten, die zahlreiche Massenmorde an der Zivilbevölkerung auf dem Gewissen hatte. Wiesenthal wusste, dass diese Enthüllungen den Verlauf der Wahlen beeinflussen könnten und traf sich deshalb zuerst mit dem damaligen österreichischen Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger. Die Wahlen fielen wie erwartet aus, aber Peter wurde nicht Vizekanzler wie ursprünglich vorausgesetzt, sondern wurde „nur" Abgeordneter. Das verärgerte Bruno Kreisky dermaßen, weil er an dieser Ernennung großes Interesse hatte. Kreisky war in diesen Jahren der beliebteste Politiker, beliebt beim ganzen Volk. Nun war er natürlich wütend und wandte sich nicht nur gegen Wiesenthal, sondern auch gegen seine gesamte Tätigkeit. Er bezweifelte nicht nur seine berufliche Bildung, sondern bezichtigte ihn der Zusammenarbeit mit der Gestapo und über sein Dokumentationszentrum sprach er wie über eine Mafiaorganisation. Bei den Angriffen unterstützte Kreisky auch die Presse und viele Leute glaubten ihn. Wiesenthal erhielt Drohbriefe und der Hausflur, der zu seinem Büro führte, wurde mit antisemitischen Äußerungen beschmiert. Am Ende erwog er, ob es nicht besser wäre, sein Büro zu verlegen, denn er wollte nicht, dass seinetwegen die übrigen Hausbewohner litten. Er wurde zu einer unbeliebten Person und dachte sogar an Emigration. Schließlich entschied er sich aber doch in Österreich zu bleiben.

Simon Wiesenthal war ein Mensch mit einem großen Gerechtigkeitssinn. Davon zeugt auch der Fall des österreichischen Bundespräsidenten Kurt Waldheim, der in den 80ger Jahren wegen seiner Kriegsvergangenheit beschuldigt wurde. Wiesenthal war aber überzeugt, dass er an Morden nicht beteiligt war, aber er war überzeugt, dass er davon gewusst haben muss.

Im Laufe der Jahre widmete sich Wiesenthal mehr und mehr den Fragen der Menschenrechte, dem Kampf gegen den Antisemitismus, Rassismus und Neonazismus.


Die letzte Lebenstage

Im Jahre 1977 gründete er ein Simon Wiesenthal Zentrum (Simon Wiesenthal Center) mit Hauptsitz in Los Angeles und mit Zweigstellen in New York, Miami, Toronto, Jerusalem, Paris und auch in Buenos Aires. Das Ziel war immer das Gleiche - Verfolgung der Naziverbrecher. Außerdem beobachtete er Extremgruppen, Neonazisten, Internetseiten, die zum Hass aufhetzten. Im Januar 2005 wurde in der BRD eine Aktion mit dem Titel „Letzte Chance" ins Leben gerufen, die zur Aufgabe hatte mit Hilfe der Öffentlichkeit die letzten sich noch versteckenden Naziverbrecher zu entlarven. Selbst Simon Wiesenthal betrachtete diese seine Arbeit als letzte Chance. Das Auffinden aller Massenmörder, die er suchte und falls noch solche lebten von denen er nichts wusste hielt er für zu alt, um sie noch vor Gericht zu stellen.

Simon Wiesenthal starb am 20. September 2005 in Wien. Er starb im Schlaf, leise und friedlich. Aber der Mensch möchte an Wunder glauben. Er starb erst dann, als sein Werk erfüllt war. Würde jemals wirklich Gerechtigkeit existieren?


Prameny:

ENIGL, Marianne. „Ich habe euch nicht vergessen". Profil., 26. 9. 2005, roč. 36, č. 39, s. 28-40

Homolová, Marie. Chtěl spravedlnost, ne pomstu. Mladá fronta Dnes, 24. 9. 2005, roč. XVI, č. 225, s. A/3.

klt. Wiesenthalovo centrum jede dál : síť center stále hledá válečné zločince a bojuje proti rasismu. Lidové noviny, 21. 9. 2005, roč. XVIII, č. 222, s. 3. LACKNER, Herbert. Als Kreisky entgleiste. Profil., 26. 9. 2005, roč. 36, č. 39, s. 38 LEGERER, Anton. Gerechtigkeit ...nicht Rache! haGalil.com [online]. 23. 12. 1998, [cit. 2005-09-21]. Dostupné z: <http://www.hagalil.com/au stria/wiesenthal>. Der letzte Gerechte. News, 2005, č. 38, s. 132-138.

LV. (69275) Wiesenthal. Planetky z našich luhů a hájů. [online]. 21. 8. 2004, [cit. 2005-09-21].
Dostupné z: <http://planetky.astro.cz/ detail.phtml?number=69275 >.

Motl, S. Causa : Simon Wiesenthal. Reflex, 29. 9. 2005, roč. XVI, č. 39, s. 76-79.

Navara, Luděk - Gazdík, Jan. Wiesenthal - muž, který se nikdy nebál. Mladá fronta Dnes, 21. 9. 2005, roč. XVII, č. 222, s. A/3. Navara, Luděk. Jak „soukromník" lovil válečné zločince. Mladá fronta Dnes, 21. 9. 2005, roč. , č. , s. A/3. Pavlát, Leo. Spravedlnost, ne pomstu : nekrolog. Lidové noviny, 21. 9. 2005, roč. XVIII, č. 222, s. 11. Pernes, Jiří. Kdo uvízl v síti „lovce zločinců". Lidové noviny, 21. 9. 2005, roč. XVIII, č. 222, s. 3. Simon Wiesenthal. Wikipedia : die freie Enzyklopedie. [online]. 21. 9. 2005, [cit. 2005-09-21].

Dostupné z: <http://de.wikipedia.org/w iki/Simon_Wiesenthal>.

Šiška, Miroslav. Hnací síla Simona Wiesenthala. Právo, 24. 9. 2005, roč. 15, č. 225, s. 20. ŠvehlA, Marek - ŠlajchrT, Viktor. Vzkaz proroka Wiesenthala : odešel velký bojovník a znalec nebezpečí. Respekt, 2005, roč. XVI, č. 39, s. 13-15.

Wiesenthal, Simon. Spravedlnost nikoli pomstu : paměti. Z něm. orig. přel. P.Stránský. 1. vyd. Ostrava: Sfinga, 1994. 409 s. Obsahuje rejstřík. ISBN 80-85491-53-2. CHYBY!!!! NEOPISOVAT!!!!!!


Leben

Simon Wiesenthal wird in Buczacz (Galizien, damals Teil Österreich-Ungarns, heute ukrainisch) als Sohn von Ascher und Rosa geboren. Sein Vater, ein Großhandelskaufmann, fällt 1915 als österreichischer Soldat im ersten Weltkrieg. Wiesenthalt verbringt einen Teil seiner Schulzeit in Wien. Nach seiner Matura 1928 in Lemberg studiert er Architektur an der Universität in Prag und schließt sein Studium 1932 mit dem Ingenieurdiplom ab. 1936 heiratet er die Jüdin Cyla Müller. Sie war seine ehemalige Klassenkameradin und stammt aus der Familie Sigmund Freuds. In dieser Zeit eröffnet er in Lemberg ein Architekturbüro. Nach dem Einmarsch der Sowjets in Ostpolen im Jahr 1939 wird der jüdische Stiefvater inhaftiert und enteignet. Schließlich stirbt dieser an den Folgen der Haft. Wiesenthal muss sein Architekturbüro schließen. Er darf nur noch als Techniker arbeiten. Nach dem Überfall Hitlers auf die Sowjetunion am Juni 1941 verlassen die Russen Lemberg. Wiesenthal wurde als Jude durch ukrainische Milizionäre verhaftet. Er muss sich zur Erschießung mit anderen Juden an einer Mauer aufstellen. Kurz von ihm beendet die in deutschen Uniformen steckende ukrainische Miliz die Erschießungen wegen des Vesperläutens. Ein Vorbereiter, der Wiesenthal kennt, befreit diesem aus dem Gefängnis. Die Freiheit dauert nur kurz. Wiesenthal, seine Frau und Mutter müssen ins Ghetto. Das Ehepaar Wiesenthal wird in das Konzentrationslager Janowska bei Lemberg verbracht. Hier arbeiten sie für die Ostbahnwerke. Wiesenthal kann seine Frau Cyla der polnischen Untergrundbewegung anvertrauen. Sie überlebt unter dem Namen Irena Kowalska den Krieg. Am August 1942 wird Wiesenthals Mutter Rosa von Lemberg nach Belzec deportiert und dort ermordet. Auch Cylas Mutter wird im Ghetto erschossen. Am 20. April 1943 werden Wiesenthal und andere Zwangsarbeiter zur Erschießung verhaftet - die SS will mit Judenopfer Hitlers Geburtstag feiern. Die Rettung erfolgte durch seine deutschen Vorgesetzten bei den Ostbahnwerken - Heinrich Hünthert und Adolf Kohlrautz, beide Nationalsozialisten. Sie fordern ihren „Anstreicher" zurück, er muss das Spruchband zu Hitlers Geburtstag fertig malen. Durch Kohlrautz' Hilfe kann Wiesenthal im Oktober aus dem Lager flüchten. Sie hat sich ein halbes Jahr versteckt. Am April 1944 wird Wiesenthal entdeckt und verhaftet. Auf dem Weg zum Verhör unternimmt er zuerst Selbstmordversuche. Er war gerettet und deshalb versuchte den Selbstmord noch zweimal. Aber die Versuche gelangen nicht. Er wurde wieder in das Konzentrationslager Janowska deportiert. Die Bewacher benützen die Häftlinge als Vorwand zum Rückzug nach Westen. Der Todesmarsch durch zwölf Konzentrationslager endete in Mauthausen. Am 5. 5. 1945 wird Wiesenthals im Konzentrationslager Mauthausen durch die U.S. Armee befreit.

Im August 1945 wird er freier Mitarbeiter des „War Crime Office" in Mauthausen, das dem CIC (Counter Intelligence Corps) unterstehet und sich mit der Sammlung von Zeugenaussagen und der Suche nach Kriegsverbrechern befasst. Ende 1945 kommt es zum - lange Zeit unerwarteten - Wiedersehen mit seiner Frau Cyla. Die persönliche Opferbilanz von Simon und Cyla Wiesenthal: 89 ermordete Verwandte.

Im Jahr 1946 wurde den Eheleuten Wiesenthals die einzige Tochter Paulinka geboren. Simon Wiesenthal berichtete, wie seine 9 jährige Tochter von der Schule nach Hause kam und fragte: "Was sind wir für Menschen? Alle aus der Klasse haben Oma, Opa, Onkel, Tanten, warum haben wir niemanden?".

Im Jahr 1947 eröffnete Wiesenthal mit anderen jüdischen Überlebenden in Linz ein Dokumentationszentrum zur Sammlung von Unterlagen über das Schicksal von Juden und ihrer Verfolger. Die Zusammenarbeit mit amerikanischen, deutschen und österreichischen Behörden war aber problematisch. Nach sieben Jahren Wiesenthal resignierte und das Dokumentationszentrums hat er geschlossen. Das ganze Archiv mit den gesammelten Dokumenten übersendete er nach Israel. Er widmete sich der Ausbildung gestrandeter jüdischer Vertriebener. In 1961 eröffnete er das Dokumentationszentrum diesmal in Wien wieder.

Wiesenthal war eine Legende und wurde zum „Nazi-Jäger" ausgerufen. Er hat 1 100 Nazi-Täter nach eigener Einschätzung enttarnt. Der bekannteste war Adolf Eichmann - der Mann, den die Ermordung von 6 Millionen Juden in Europa organisiert hat. Wiesenthalt hörte seinen Name zum ersten Mal erst nach dem Krieg. Er war ihm seit 1946 auf der Spur. Er wusste, dass seine Familie noch in Linz lebt und dass er nach Südamerika entkommen sei. Nach Jahren der Recherche übergab Wiesenthal sein Eichmann-Dossier der israelischen Regierung. Adolf Eichmann wurde 1960 vom israelischen Geheimdienst in Argentinien aufgespürt. Nach einem Prozess in Tel Aviv hat er 1961 hingerichtet.

Wiesenthal entdeckte den Wiener Polizisten Karl Silberbauer, der 1944 die versteckte Anne Frank, ihre Familie und deren Freunde verhaftet und deportiert. Den enttarnte er 1963, aber die Gerichte sprachen Silberbauer damals frei. Wiesenthal entdeckte auch den ehemaligen Kommandanten des Konzentrationslagers Treblinka Franz Stangl. Er wurde 1967 in Sao Paulo verhaftet und in Deutschland im Gefängnis starb.

Die 70. Jahre waren für Wiesenthal nicht leichte. 1970 begann ein Konflikt zwischen Bruno Kreisky und Simon Wiesenthal. Bruno Kreisky stammte aus jüdischer Familie. Trotzdem hat dieser erste sozialdemokratische Kanzler der österreichischen Geschichte nicht weniger als vier ehemalige NS-Mitglieder in sein Kabinett berufen. Wiesenthal hat darauf das deutsche Nachrichtenmagazin „Spiegel" aufmerksam gemacht. Kreisky schäumte. Wiesenthal hat freilich nichts gesagt, was nicht der Wahrheit entsprach - weder 1970 nicht 1975 im Fall Peter.

Friedrich Peter war im Jahr 1975 der Parteiobmann der FPÖ und Bruno Kreisky hat nach der Wahl ihnen als möglicher Vizekanzler vorgesehen. Wiesenthal deckte auf, dass Peter der Angehörigen einer Mordbrigade war, die an Erschießungen von Juden beteiligt hat. Am 29. 9. 1975 gab Wiesenthal ein Dossier an Bundespräsident Kirchschlager über, in dem er diese Wirklichkeiten vorgebracht hat. In der Wahl am 9. Oktober erhielte Kreiskys SPÖ die absolute Mehrheit und Peter war als Abgeordnete zum Nationalrat gewählt worden. Erst jetzt berief Wiesenthal eine Pressekonferenz ein. Kreisky verglich Wiesenthals Dokumentationszentrum mit einer „Mafia" und unterstellte er Wiesenthal sogar, dass er mit der Gestapo kollaboriert hat. Die Öffentlichkeit war über Wiesenthal. Aufgrund von Schmieraktionen im Hausflur des auch von Überlebenden bewohnten Hauses sieht sich Wiesenthal gezwungen, sein Büro zu übersiedeln.

Simon Wiesenthal war aber ein Gerechter. In die "Waldheim-Affäre" im 1986 stellte er an der Seite des österreichischen Präsidenten Kurt Waldheim, denn er überzeugte war, dass er ohne Schuld ist. Waldheim war zwar der Mitglied des NS-Studentenbundes und hat auch bei der Bekämpfung von jugoslawischen und griechischen Partisanen mitgewirkt, aber er persönliche jemanden kein Unrecht getan hat.