J. von Eichendorff- Aus dem Leben eines Taugenichts

(Das Hauptthema unserer Interpretation ist ein Auszug aus dem Buch…) Der vorliegende Textabschnitt stammt aus dem Buch „Aus dem Leben eines Taugenichts“ von Joseph von Eichendorff aus dem Jahr 1826. Diese Form des novellistischen Schreibens mit Merkmalen eines Märchens gilt als ein Schlüsselwerk und Prototyp der Epoche Romantik. Romantik ist eine Literaturepoche in Deutschland von 1795 bis 1840 und sie will sich an die Ideale des Sturms und Drang anknüpfen. Die Gefühle stehen im Mittelpunkt und man kann verschiedene typische Motive erkennen, zum Beispiel: die Natur, den Frühling, die Liebe, die Sehnsucht, das Wandern, die Ferne, oder den Zufall. Die Romantiker wollten die Welt romantisieren und poetisieren und dazu war sehr gut die Universalpoesie geeignet, die verschiedene Genres zusammengemischt hat. Zu den bedeutendsten Schriftstellern gehören Novalis, Friedrich Schlegel, Clemens Brentano, E.T.A. Hoffmann und natürlich Joseph von Eichendorff. Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff wurde am 10. März 1788 in Oberschlesien in eine alte Adelsfamilie geboren und er war ein berühmter Lyriker und Erzähler des 19. Jahrhunderts. Er studierte Juristerei und Theologie. Nach dem Staatsdienst in Österreich hatte sich Eichendorff politisch engagiert. Nach dem finanziellen Ruin der Familie arbeitete er im preußischen Staatsdienst, woher er 1844 ausgetreten ist und ab diesen Zeitpunkt hat er unsichere Wanderjahre mit seiner Familie erlebt. Eichendorff starb 26.11. 1857. Außer „Taugenichts“ hat er auch andere berühmte Werken geschrieben, zum Beispiel: „Schloss Dürande“ oder „Das Marmorbild“. Sein Werk „Taugenichts“ kann man nicht leicht zu einer Gattung zuordnen. Eichendorff bezeichnet es als eine Novelle, Benno von Weise als eine novellistische Erzählung und Alexander von Bormann als ein Roman. Die Thematik ist eine Kritik an das Spieβbürgertum, weil es nur nach der materiellen Sicherheit strebt. Der Taugenichts wird als Prototyp der Romantiker, gesellschaftlicher Außenseiter und Antiheld definiert.

Das Werk spielt sich am Frühling in Österreich ab und handelt von einem Sohn des Müllers, der Taugenichts genannt wird, weil er nach der Meinung der Utilitaristen nur faulenzt und keinen Anteil an der Arbeit hat. Nach dem Rausschmiss aus der Mühle sucht er die Ferne. Der Taugenichts nimmt diese Entscheidung ganz locker, freut sich auf die Reise in die weite Welt und landet bald auf einem Schloss, wo er als Gärtner und Zolleinnehmer arbeitet. Hier verliebt sich der Taugenichts in eine Dame, die er aber für unerreichbar hält und deshalb setzt seine Wanderung fort. Er verreist nach Italien, wo er durch den Zufall (ein romantisches Motiv) viele interessante Episoden erlebt. Ohne Stillstand, ohne Ziel und ohne der aktiven Beeinflussung vom Handlungsverlauf wandert er durch Italien. (Wandern als ein typisches Motiv der Romantik) Als der Taugenichts jedoch wieder Sehnsucht nach seiner schönen gnädigen Frau Aurelia bekommt, kehrt er wieder zum Schloss zurück. Sie gesteht ihm ihre Liebe und kurz darauf heiraten sie. Die Schlussfolgerung könnte dann sein, dass der Taugenichts und Aurelia ein Leben nach den bürgerlichen Vorstellungen führen werden, aber seine romantische Seite wird doch die Reiselust wieder erwecken.
Charakteristik: faul, sensibler (oft auch in Selbstmitleid), einfach, unkompliziert, lebensfroh, naturverbunden, freiheitsliebend, stolz, zufrieden, verlauft auf Gott und lebt in den Tag hinein.
Liebe: begegnet an Reisen viele Damen, zu welchen er sich hingezogen fühlt, wahre Liebe Aurelia(Engelsbild)
Mühle: vorstellt den sozialen Umwelt, ewiges Alltagstrott, Karikatur Müller in Schlafmütze, Orte der Begegnung und Klatschen, Mühlrad dreht sich immer, Müller=Philister, hier mahlen die M des Kapitalismus, idyllisch in freien Natur weckt Fernweh, Ort des Widerspruchs