Der deutsch-französische Krieg NJ
Der deutsch-französische Krieg
a.) Die Vorgeschichte
Um die Einigung Deutschlands zu vollenden, musste Preußen seine Herrschaft auch auf dem Süden Deutschlands ausdehnen (rozšíriť). Bismarck erwartete dabei den Widerstand Napoleon III. Er begann daher gleich nach der Niederwerfung Österreichs mit den Vorbereitungen eines Krieges gegen Frankreich. Den Anlass (začatie) zum Krieg lieferte die spanische Thronkandidatur des Hohenzollern Prinzen Leopold. Bismarck förderte (podporoval) diese Thronkandidatur, er wusste, dass der französische Kaiser eine Verbindung Preußens mit Spanien nicht hinnehmen (prijať) werde, weil dadurch die Sicherheit Frankreichs von 2 Seiten bedroht würde. Napoleon III. verlangte, dass er König von Preußen die Versicherung abgeben sollte, in Zukunft niemals die Bewerbung eines deutschen Prinzen zum die Krone Spanien zuzulassen.
Wilhelm I. war nicht bereit, diese Versicherung abzugeben. Der König liess Bismarck aus Bad Ems eine Depesche über den Verlauf und das Ergebnis der Unterredung mit dem französischen Botschafter Benedetti zu kommen. Bismarck veröffentlichte die Emser Depesche durch Kürzungen und Umstellen so geändert, dass sie für Frankreich einen beleidigenden Sinn erhielt. Am 19. Juli 1870 erklärte Frankreich an Preußen den Krieg.
b.) Der Krieg bis zum Stürzt Napoleons III.
In der französischen Armee und Verwaltung herrschten Unordnung und Durcheinander. Die preußischen und süddeutschen Truppen überschritten Anfang August 1870 den Rhein und Schlugen die Franzosen in mehreren Schlachten. In der Festig Metz wurden 193 000 französische Soldaten eingeschlossen. Die letzten französischen Feldarmee, bei der sich auch Napoleon III. aufhielt, musste am 2. September in Sedan kapitulieren.
c.) Der Krieg gegen das republikanische Frankreich
Als im Paris die Kapitulation Napoleon III. bekannt wurde, drang das Volk auf seine Absetzung und forderte die Republik. Es (das Volk) erreichte, dass der abgeordnete Gambetta am 4. September 1870 die Republik ausrief. Nach Sedan stand der Weg nach Paris offen. Die deutschen Heere ruckten gegen die franzosische Hauptstadt vor. Die franzosische bürgerliche Regierung fürchtete das Volk und suchte sich mit Bismarck über die Beendigung des Krieges zu einigen. Nach mehrtätigen Verhandlungen wurde am 28. Januar 1871 zunächst ein Waffenstillstand für drei Wochen unter-zeichnet. In Paris kam es bekanntlich am 18. März 1871 zu einem Aufstand. Die Arbeiter übernahmen die Regierung, es wurde die Kommune ausgerufen, die eine neue Wirtschafts- und Sozialppolitik zu verwirklichen begann und den 1. Arbeiterstaat 2 Monate hindurch zu verteidigen musste. Am 26. Februar 1871 wurde in Versailles ein Vorfrieden unterzeichnet, nach dem Frankreich Elsass-Lothringen an Deutschland abtreten und 5 Milliarden Franken als Kriegskontribution (vojnová daň) zahlen musste. Der endgültige Frieden wurde im Frankfurt am Mein am 10. Mai 1871 geschlossen.
d.) Die Gründung des Deutschen Reiches
Der Deutsch-französische Krieg vollendet die Einigung Deutschlands „von oben“. Gleich nach der Schlacht bei Sedan hatte Bismarck mit den Vertretern der süddeutschen Staaten wegen
ihres Eintrittes in den norddeutschen Bund verhandelt. Im Laufe des Monats November traten
Baden, Hessen-Dannstadt, Bayern und Wurtenberg dem Norddeutschen Bund bei.
Der Reichstag bestätigte am 9. Dezember 1870 diesen Schritt und die Bezeichnung
„Norddeutscher Bund“ wurde durch den Namen „Deutsches Reich“ ersetzt.
Am 18. Januar 1871 erfolgte im Spiegelsaal des Schlosses Versailles die Proklamation Wilhelm I., des Königs von Preußen zum Kaiser.
e.) Die Verfassung des Deutschen Reiches
Am 3. März 1871 fanden die ersten Wahlen zum deutschen Reichstag statt. Die Nationalliberalen als Hauptstütze von Bismarck-Politik gingen aus ihnen als die stärkste Partei hervor. Am 16. April 1871 nahm (annehmen = prijať) der neu gewählte Reichstag die Verfassung des deutschen Reiches an (e Verfassung von erstem Deutschland). Nach dieser Verfassung war Deutschland ein Bundesstaat, bestehend aus 22 souveränen Einzellstaaten und 3 freien Reichstädten. Hinzu kam noch Elsass-Lothringen als Reichsland. Es gab 4 Reichsinstitutionen - Kaiser, Reichskanzler, Bundesrat und Reichstag.
An der Spitze des Deutschen Reiches stand der König von Preußen als deutscher Kaiser. Ihm unterstand das gesamte Heerwesen (vojsko), er entschied über Krieg und Frieden. Er berief und entließ den Reichskanzler als Leiter der Regierung. Der Reichskanzler in der Regel der Ministerpräsident von Preußen war nur dem Kaiser gegenüber rechenschaftspflichtig (povinný sa zodpovedať). Umfangreiche Befugnisse (obsiahle oprávnenia) besaß der Bundesrat, dessen Mitglieder von den Regierungen der Bundesstaaten entsagt wurden. Es gab 58 Stimmen. 14 Stimmen genügten um jeden verfassungsändernden Beschluss abzulehnen. Da Preußen allein über 17 Stimmen verfügte, besaß es auch im Bundesrat den entscheidenden Einfluss. Dem gegenüber hatte der Reichstag nur beschränkte Befugnisse. Er ging aus allgemeinen gleichen, Geheimen und direkten Wahlen hervor. Wahlrecht hatten nur die männlichen Personen über 25 Jahre, die keine Amenunterstützung bezogen.